Lehrte
Mittwoch, 18.05.2022 - 08:55 Uhr

Drei Einsätze am Abend: 131 Einsatzkräfte bei Feuer in Lehrte im Einsatz

Das Löschen des Feuern in der Lagerhalle dauerte bin in die Morgenstunden an.Aufn.: Stadtfeuerwehr Lehrte

LEHRTE

Drei Einsätze beschäftigen die Feuerwehren am gestrigen Dienstag, 17. Mai 2022, im Stadtgebiet Lehrte. So kam es am Abend zu einem Unfall auf der A7 und gut eine Stunde später zu einem Feuer in einem Gewerbebetrieb in Lehrte. Kurz vor Mitternacht wurden die Feuerwehrkräfte dann noch zu einer Person in einer Notlage alarmiert.

 

Lkw fährt auf Wohnmobil auf

Um 19:07 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Lehrte zunächst auf die Autobahn A2 im Bereich des Autobahnkreuz Ost alarmiert. Laut Lagebild sollte hier ein Lkw in ein stehendes Wohnmobil gefahren sein, die Lage vor Ort sei zunächst unklar, auch ob und wie viele Personen eingeklemmt waren. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte bot sich folgende Lage: ein Lkw war auf ein stehendes Wohnmobil, nachdem dieses eine Reifenpanne erlitt, aufgefahren. Durch den Aufprall des Lkws wurde die Autobahn in ein etwa 50 bis 100 Meter großes Trümmerfeld verwandelt. Hierdurch wurden sechs weitere Pkw beschädigt insgesamt wurden vier Personen bei dem Unfall verletzt. Die Hauptaufgabe der Feuerwehrkräfte bestand hier im Absichern der Einsatzstelle und dem Abklemmen der Batterie, denn glücklicherweise stellte sich mit Eintreffen der Einsatzkräfte heraus, dass keine Person eingeklemmt beziehunhgsweise eingeschlossen war.

 

Großfeuer bei Abschleppunternehmen

Direkt um 19:48 Uhr erhielten die Einsatzkräfte noch während der letzten Maßnahmen auf der Autobahn ihren Folgeeinsatz zu einer gemeldeten Rauchentwicklung im Bereich Burchard-Retschy-Ring in Lehrte. Bei einem dortigem Abschleppunternehmen wurde von mehreren Anrufern eine Rauchentwicklung gemeldet.

 

Bereits auf Anfahrt der Einsatzkräfte konnte eine deutliche Rauchsäule wahrgenommen werden. Vor Ort eingetroffen fanden die Einsatzkräfte eine etwa 90 Meter lange Halle vor, aus der bereits aus den vorderen und hinteren Bereichen eine massive Rauchentwicklung wahrzunehmen war. Aus diesem Grunde wurde die Alarmstufe auf B3 erhöht, um weitere Kräfte anzufordern. Umgehend wurden einzelne Brandabschnitte gebildet und die Brandbekämpfung vom hinteren und vorderen Bereich sowie im Innenangriff eingeleitet. Das DRK übernahm unterdessen die Betreuung von etwa 20 Personen: Sie befanden sich in einem von Brandrauch bedrohtem Gebäude und wurden evakuiert.

 

Erste eingesetzte Trupps unter Atemschutz konnten im Rahmen des ersten Innenangriffs vermelden, dass sich in der Halle mehrere Autos, ein Bergekran und diverse Sattelauflieger befanden. Hiervon standen mit Eintreffen der Einsatzkräfte mehrere Autos und mindestens ein Sattelauflieger im Vollbrand. Beladen war der hauptsächlich betroffene Sattelauflieger unter anderem mit Elektrorollern. Auch waren in der Halle Gasflaschen und im hinteren Bereich einer gelagerter Kraftstofftank vorzufinden - unklar war zunächst ob dieser gefüllt ist. Da vom Hallendach aufgrund der Wärmebelastung kein sicherer Halt mehr auszugehen war, wurde der Innenangriff zunächst abgebrochen und der Außenangriff über die Drehleiter durch die Hallenfenster eingeleitet.

 

Parallel wurde die Berufsfeuerwehr Hannover mit einem Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) alarmiert. Bei dem LUF handelt es sich um fernsteuerbares Fahrzeug mit einem Kettenantrieb und einem Hochleistungslüfter. So kann mit dem Fahrzeug eine Be-/Entlüftung von Einsatzstellen und durch Zugabe von Wasser in den Luftstrom weiterhin eine erhebliche Kühlwirkung erzielt werden. Mittels LUF wurde die Temperatur in der Halle heruntergekühlt und über eine durch weitere Trupps unter schwerem Atemschutz geschaffene Abluftöffnung zusätzlich belüftet werden.

 

Die Komplexität bestand in den Akkus der verladenen Elektrorollern: diese Flammten immer wieder auf, aufgrund dessen Feuerwehrkräfte der Ortsfeuerwehr Steinwedel an der Einsatzstelle verblieben um die Nachlöscharbeiten und eine Brandwache über die Nacht sicherzustellen. Gegen 5:30 Uhr wurde dann zur Ablösung der Steinwedeler Einsatzkräfte die Ortsfeuerwehr Arpke alarmiert, um weitere Nachlöscharbeiten sicher zu stellen.

 

Durch den ABC-Messtrupp der Ortsfeuerwehr Höver wurde die Belastung der Umluft gemessen. Zum Zeitpunkt der Messung bestand für die Bevölkerung keine Gefahr, auch ging keine Gefahr vom Löschwasser aus. Mit der feuerwehreigenen Drohne wurde das Hallendach abgeflogen, um das Risiko eines eventuellen Einsturzes beurteilen zu können.

 

Person in Notlage

Während des laufenden Einsatzes erhielt die Lehrter Einsatzkräfte gegen 23:45 Uhr den dritten Einsatz zu einer Person in Notlage hinter einer verschlossenen Tür.

 

Der Einsatz im Bereich Burchard-Retschy Ring dauert bis in den Vormittag des Folgetages an. Stand der Veröffentlichung waren rund 131 Einsatzkräfte darunter knapp 20 Trupps unter Atemschutz im Einsatz. Gegenwärtig wurde bei dem Einsatz niemand verletzt. Insgesamt waren die Feuerwehren Lehrte, Ahlten, Steinwedel, Aligse, Röddensen, Kolshorn, Sievershausen, Immensen, Hämelerwald und Arpke, die Einsatzleitung vor Ort, die Berufsfeuerwehr Hannover, der Gerätewagen Messtechnik der Ortsfeuerwehr Höver, DRK, Polizei, der Kriminaldauerdienst, 1. Notarzteinsatzfahrzeug sowie zwei Rettungswagen im Einsatz.