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Dienstag, 03.05.2022 - 11:15 Uhr

Eigene Verpackungen drucken lassen

Aufn.: Mediamodifier von pixabay

Der Flexodruck ist das perfekte Druckverfahren, um Verpackungen mit dem eigenen Logo und Markennamen zu versehen: Funktionsweise, Vor- und Nachteile.

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Im Jahr 1907 meldete der deutsche Drucker Carl Hollweg ein Patent auf eine ganz spezielle Technik an, durch welche Anilinfarben maschinell aufgetragen werden konnten. Das sogenannte Anilindruckverfahren bediente sich in Alkohol gelöster Anilinfarben, die mit der Hilfe von elastischen Gummidruckplatten auf Papierbahnen aufgetragen werden konnten. 

 

Im Laufe der Jahrzehnte legte dieses Druckverfahren eine rasante Entwicklung hin und wandelte sich nach und nach in den heute allseits bekannten Flexodruck. Dieser greift noch immer auf lösungsmittelbasierte, wasserlösliche oder UV-härtende Farben zurück, um Verpackungen zu bedrucken. Der Flexodruck gilt aktuell als das beliebteste Druckverfahren und dominiert den internationalen Markt. 

 

Flexodruckverfahren für Verpackungsdruck

Verpackungen kommen in vielen Größen und Formen. Im Gegensatz zu Papier verlaufen sie nicht flach und zeichnen sich durch Ecken und Kanten aus. Durch die unzähligen Schrägen und Winkel stellen sie eine besondere Herausforderung für den Druck dar. Es bedarf demnach eines außergewöhnlichen Verfahrens, um die Anforderungen des Kartonagen-Drucks zu bewältigen. Der Flexodruck ist hierfür die richtige Wahl. 

 

Was versteht man unter Flexodruckverfahren?

Der Flexodruck zählt zu den direkten Hochdruckverfahren, das im Bereich des Verpackungsmaterial Anwendung findet. Er ist in der Lage, mit schwer bedruckbaren Materialien zu arbeiten und qualitativ hochwertige Resultate zu liefern. Aus diesem Grund eignet sich das Druckverfahren ausgezeichnet zur Erstellung von personalisierten Verpackungen. Denn vor allem für Unternehmen ist es wichtig, dass die Kundschaft Markennamen und Logo direkt an der Verpackung ablesen kann.

 

Der Flexodruck-Deutschland stellt sicher, dass die hohen Anforderungen an das Druckverfahren eingehalten werden und Kunden in den Genuss einer gleichbleibenden Qualität der Druckresultate kommen. 

 

Wie funktioniert der Flexodruck?

Das Flexodruckverfahren bedient sich dreier Walzen, die in entgegengesetzte Richtung rotieren. Der Druckformzylinder - die erste Walze - ist für die Druckform verantwortlich. Die zweite Walze - der Gegendruckzylinder - ist mit dem Bedruckstoff überzogen. Die Rasterwalze sorgt dafür, dass die Farbe auf die Druckform übertragen wird. Sie ist an der Seite des Druckformzylinders angebracht und wendet sich vom Gegendruckzylinder ab.  

 

Was kann der Flexodruck?

Der Flexodruck ist ein Druckverfahren, das auch unter schwierigen Bedingungen hohe Leistung vollbringt. Es kommt mit schwer bedruckbaren Materialien zurecht und die druckende Fläche übersteigt die Anzahl der nicht druckenden Fläche. Ob Aluminium, Glas, Keramik, Kunststoff, Pappe oder Latex - das Flexodruckverfahren überträgt die Farbe zuverlässig auf die Verpackung. 

 

Merkmale des Flexodrucks

Durch die unglaubliche Variabilität des Flexodruckverfahrens bedienen sich zahlreiche Unternehmen des Flexodrucks. Es ist möglich, die unterschiedlichsten Verpackungsmaterialien zu personalisieren und den eigenen Stempel aufzudrücken. Darüber hinaus können große Auflagen in kurzer Zeit bedruckt werden. Somit lassen sich Produkte individuell verpacken und Geschenke für Kunden attraktiv gestalten. 

 

Ein weiteres Merkmal des Flexodrucks ist die Umweltverträglichkeit. Denn die Flexofarben bestehen aus umweltfreundlichen Lösemittel und stehen somit im Zeichen der Zeit. 

 

Vor- und Nachteile des Flexodrucks

Der Flexodruck zeichnet sich durch Stärken und Schwächen aus. Vorteile des Druckverfahrens sind unter anderem:

 

  • Vielfalt: Zahlreiche Materialien lassen sich durch das Druckverfahren individualisiseren. 
  • Produktionsgeschwindigkeit: Es lassen sich hohe Auflagen in relativ kurzer Zeit drucken. Dies liegt an der Effizienz und dem schnellen Trocknen der Druckfarbe. Zudem ist kein Vordruck notwendig. 
  • Umweltfreundlichkeit: Die dünnflüssigen Druckfarben sind auf Wasserbasis.
  • Technik: Vereinfachung der Plattenverarbeitung für einen geringen Arbeitsaufwand und Zeitersparnis.
  • Resultat: Die Ergebnisse zeichnen sich durch hohe Qualität und Stabilität aus. 

 

Nichtsdestotrotz gibt es noch Luft nach oben. Verbesserungspotenzial besteht in folgenden Bereichen:

 

  • Druckqualität: Der Offsetdruck ist dem Flexodruck im Hochlichtbereich eine Nasenspitze voraus. 
  • Verzahnung: Druckvorstufe, Druckerei und Endkunde müssen noch enger miteinander verknüpft werden, um die Farbprofile genauer bestimmen zu können. 
  • Farbprofile: Es mangelt noch immer an Branchenstandards für die Farbkommunikation. Erste Entwürfe eines Leitfadens wurden von der DFTA veröffentlicht, doch die endgültige Fassung ist noch in Bearbeitung.