Burgdorf
Sonntag, 20.02.2022 - 13:05 Uhr

Fast 100 Einsätze für die Burgdorfer Feuerwehren nach Sturmtief "Zeynep"

Zahlreiche Bäume waren durch den Sturm auf die Straße gestürzt und wurden - wie hier in der Burgdorfer Straße in Otze - durch die Feuerwehrkräfte entfernt.Aufn.: Stadtfeuerwehr Burgdorf

BURGDORF

Das Sturmtief "Zeynep" hat im Burgdorfer Stadtgebiet viele Beschädigungen angerichtet. Die Burgdorfer Feuerwehren waren von Freitagabend, 18. Februar 2022, bis Sonnabendnachmittag im Einsatz. Zum Teil verbrachten die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte fast 24 Stunden in der Einsatzkleidung, um Gefahren zu beseitigen. Zu Personenschäden ist es im Stadtgebiet ersten Erkenntnissen zufolge nicht gekommen.

 

Los ging es am Freitag um 17:29 Uhr mit der ersten sturmbedingten Alarmierung. Im Alten Jagdsteg am Stadtpark drohte ein Ast oberhalb der Brücke über den Gümmekanal zu fallen. Es bestand die Gefahr, dass dieser eine Person treffen könnte. Die Gefahr wurde durch die Feuerwehrkräfte beseitigt.

 

Ab 20 Uhr folgten die Meldungen über Sturmschäden dann in kurzen Abständen. Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer hatte vorab um 17 Uhr die Einsatzleitung vor Ort (ELO) im Feuerwehrhaus in Burgdorf besetzten lassen, um von dort aus die eingehenden Einsatzmeldungen zu sammeln, zu sichten und an die Feuerwehrkräfte zu verteilen. Alleine zwischen 20 und 22 Uhr wurden 20 Einsätze im Stadtgebiet gemeldet. 

 

Häufig waren es umgestürzte Bäume, die auf Straßen lagen oder aber zu fallen drohten. Letztere wurden dann zu Boden gebracht. So beispielsweise im Fröbelweg, wo sich hinter einem Mehrfamilienhaus eine etwa 20 Meter große Fichte in so großer Schräglage befand, dass diese gegen das Haus zu fallen drohte. Da mit Fahrzeugen eine Zufahrt nicht gegeben war, wurde die Fichte mit Muskelkraft zu Boden gebracht: Nachdem der Stamm mit dem Greifzug bereits auf seine Fallrichtung vorbereitet worden war und mit einer Motorkettensäge der Stamm weitestgehend durchtrennt war, wurde von vier Einsatzkräften der Baum quer hinter das Haus "gelegt".

 

Eine Pause konnten sich die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte nicht leisten: Es ging nach dem Verladen der Geräte gleich weiter zu nächsten Einsatzstelle. Dieses wiederholte sich durch die Einsatzkräfte an vielen Stellen. Zudem wurden zahlreiche Bäume von den Straßen geräumt, oder dort, wo möglich, ein bereits liegender Baum durch Flatterband abgesichert. Diese werden dann später beseitigt.

 

Glück im Unglück hatte ein Fahrer auf der B188 zwischen Hülptingsen und Altmerdingsen, der einen Unfall mit einem gestürzten Baum hatte. Der Fahrer blieb unverletzt. Die K119 zwischen Schillerslage und Engensen wurde durch die Feuerwehrkräfte erneut gesperrt, nachdem dort nach dem Sturm vor zwei Tagen erneut ein Baum umgestürzt war. Mit Absperrmaterial des Bauhofes der Stadt Burgdorf wurde die Strecke abgesperrt.

 

Nachdem um 4 Uhr im Feuerwehrhaus in Burgdorf die ELO wie auch die Bereitschaft aufgelöst worden war, und die meisten Einsatzkräfte nach Hause fuhren, ging es für die Feuerwehrkräfte in der Kernstadt schon um 5 Uhr weiter. In der Uetzer Straße lag ein Baum auf der Straße. So ging der Sonnabendmorgen so weiter, wie die Nacht zuvor endete. Mit dem einsetzenden Tageslicht wurden die Schäden der Nacht dann sichtbar, so dass weitere Gefahrenstellen gemeldet wurden. Bäume mussten gefällt oder zerlegt und entfernt werden. Zudem wurden unter anderem Bereiche abgesperrt, in denen Gefahren beispielsweise durch herunterfallende Dachziegel bestanden.

 

Bis zum Nachmittag waren die Feuerwehrkräfte im Dauereinsatz. Am Nachmittag konnten dann die Bereitschaften in den Feuerwehrhäusern abgelöst werden. Zuvor wurden die eingesetzten Geräte und Material überprüft und wieder für den nächsten Einsatz vorbereitet.

 

Die Stadtfeuerwehr Burgdorf verzeichnete insgesamt 99 wetterbedingte Einsätze. Im Einsatz hierbei waren sämtliche Ortsfeuerwehren der Stadt Burgdorf mit 120 Einsatzkräften.

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