Burgdorf
Sonntag, 19.09.2021 - 18:14 Uhr

In mehr als jedem vierten Einsatz der Ortsfeuerwehr Burgdorf wird ein Mensch gerettet

Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn (links) und Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer (rechts) mit 305 Jahren Feuerwehrmitgliedschaft: Fabian Hennies, Paul-Max Mühlhausen, Helmut Wedekind sen., Ingo Bähre, Lutz Dummer, Dirk Behmann und Dieter Rode wurden für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt.Aufn.: Bastian Kroll

51 Menschen wurden 2020 durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Burgdorf gerettet. Dies berichtete Ortsbrandmeister Florian Bethmann während der Jahreshauptversammlung am gestrigen Sonnabend, 18. September 2021, im Burgdorfer Feuerwehrhaus, Vor dem Celler Tor.

BURGDORF

Die eigentlich traditionell Ende Februar stattfindende Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr war zunächst in den Mai verschoben worden. Wegen der Corona-Pandemie konnte sie nun erst an diesem Wochenende stattfinden. Aufgrund der Auflagen fand sie im deutlich kleineren Rahmen und verkürzt statt. Einzige Gäste waren Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn, die Feuerwehrausschussvorsitzende Beate Neitzel sowie Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer.

 

Wehmütig führte Ortsbrandmeister Bethmann in die Versammlung. Zum dritten Mal fand sie in der Fahrzeughalle statt. Nach zwei "Probeläufen" war für dieses Jahr die größte jemals geplante Veranstaltung im Feuerwehrhaus geplant: Die Festveranstaltung zum 150. Geburtstag der Ortsfeuerwehr, die am 31. Oktober 1871 gegründet wurde. Durch die Pandemie wird die Jubiläums-Jahreshauptversammlung dennoch als die außergewöhnlichste in die Geschichte eingehen.

 

In seinem kurz gefassten Jahresbericht blickte der Ortsbrandmeister noch einmal auf das Jahr 2020 zurück, dessen Einsatzgeschehen "als ruhig zu bezeichnen ist", so Bethmann. 182 Einsätze waren 2020 zu verzeichnen, in den Vorjahren waren es meistens 250 bis 300. In den 182 Einsätzen wurden 51 Menschen gerettet. "In über ein Viertel der Einsätze geht es um die Menschenrettung" rechnete Bethmann vor.

 

Im vergangenen Jahr konnten zwei neue Fahrzeuge in den Dienst gestellt werden: Der neue Einsatzleitwagen sowie das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug hätten sich bereits in vielen Einsätzen bewährt. Derzeit in der Beschaffung sei ein neues Tanklöschfahrzeug, in den folgenden Jahren müssten der Gerätewagen Wasserrettung, der Hilfs-Gerätewagen, der Mannschaftstransportwagen, die Drehleiter wie auch das Löschfahrzeug 8 ersetzt werden. Beschaffungen, die altes Gerät ersetzen und daher "keine Wünsche, sondern Bedarfsanforderungen" seien, betonte Bethmann. Die Zeit würde immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringen, wie beispielsweise in der E-Mobilität oder bei Stromspeichern in Häusern. Das Ablöschen eines brennenden Akkus in einem Auto oder im Keller eines Hauses könne er sich noch vorstellen, "aber was, wenn sich dieser auf dem Dachboden befindet?", fragte Bethmann. Hier seien Lösungen noch nicht gefunden.

 

Neben Ersatzbeschaffungen für alte Fahrzeuge kam er auch auf das nunmehr 27 Jahre alte Feuerwehrhaus zu sprechen, dass an seine Kapazitätsgrenzen komme und in Teilen nicht mehr dem Stand der Technik entspreche. "Die Umkleiden sind grenzwertig", so Bethmann und sprach damit auch die sogenannte "Schwarz-Weiß-Trennung" an. Hierbei dürfen private Kleidung nicht mit Einsatzkleidung zusammen gelagert werden. "Das Thema gab es Anfang der 1990er noch nicht", erklärte er. Zudem seien die quadratischen Einfahrttore aus architektonischer Sicht damals vielleicht sinnvoll gewesen, würden heute aber nicht mehr groß genug für die Einsatzfahrzeuge sein. Auch der Platz für die städtischen Gerätewarte sein zu klein. "Ich sehe hier keinen Neubau, aber über eine Erweiterung muss nachgedacht werden", so Bethmann.

 

Florian Bethmann freute sich, dass die Ortsfeuerwehr in ihrer Tätigkeit von Rat und Verwaltung unterstützt werde und auch in der Bevölkerung habe die Ortsfeuerwehr eine "unglaubliche Unterstützung". Immerhin gab es auch Zeiten in den Anfängen der Ortswehr, als diese sich 1898 aufgrund mangelnder Unterstützung aus der Bevölkerung aufgelöst hatte.

 

Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn bedankte sich bei den Einsatzkräften, die vor allem auch während der Pandemie "jederzeit Einsatzbereitschaft gezeigt" haben. Er wolle aber nicht nur seinen Dank aussprechen, sondern "allerhöchsten Respekt zollen über das Fachwissen in der Ortsfeuerwehr Burgdorf".

 

In seinem Beisein wurden dann durch Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer neue Dienstgrade vergeben: Den Dienstgrad Feuerwehrmann dürfen nun Justin Eggers und Max Wickboldt tragen. Beide legten auch ihren Diensteid auf der Standarte der Ortsfeuerwehr ab. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Niklas Gottschalk und Alexander Volk ernannt. Jan Kruse erhielt den Dienstgrad Hauptfeuerwehrmann. Tim Nadarzy wurde zum Löschmeister und Marco Henze zum Hauptlöschmeister ernannt. Für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Fabian Hennies (25 Jahre), Ingo Bähre, Dirk Behmann und Lutz Dummer (je 40 Jahre) mit dem Niedersächsischen Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Vom Landesfeuerwehrverband wurden Dieter Rode und Paul-Max Mühlhausen für ihr 50-jährige Feuerwehrmitgliedschaft ausgezeichnet. Helmut Wedekind sen. erhielt eine Auszeichnung für 60-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehr-Musikwesen. Die silberne Ehrennadel der Stadt Burgdorf erhielt Lutz Dummer.

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