Lehrte
Sonnabend, 27.07.2019 - 13:51 Uhr

Kreisschützenverband vergibt beim Lehrter Königsfrühstück erstmals neue höchste Ehrung

Reinhard Köln (links) wird von KSV-Präsident Werner Bösche mit der Ehrennadel in Gold mit Eichenkranz geehrt.Aufn.: Bastian Kroll

Mehr als 600 Gäste begrüßte das Schützencollegium Lehrte der beiden Lehrter Schützenvereine, der Bürgerschützen-Gesellschaft Lehrte und dem Schützencorps Lehrte, am heutigen Sonnabend, 27. Juli 2019, zum traditionellen Königsfrühstück im Festzelt. Die Tradition weiterleben lassen, um die neuen Könige zu ehren und zusammenzukommen, war an diesem Sonnabendvormittag sicherlich ein guter Grund für viele, zum gemeinsamen Frühstück zu kommen, doch dieses hielt noch zwei Besonderheiten parat. Da ist zum einen die Rede des Trägers der Roten Laterne des Ratsschießens, die in diesem Jahr der scheidende Bürgermeister Klaus Sidortschuk hielt. Aber eine besondere Ehrung wurde nicht nur von großem Applaus sondern auch von Standig Ovations begleitet.

LEHRTE

Der Präsident des Kreisschützenverbandes (KSV) Burgdorf, Werner Bösche, leitete die besondere Ehrung mit einer kleinen Laudatio ein. "Er ist ein verdienter Bürger dieser Stadt. Er ist seit Jahrzehnten für das Schützenwesen engagiert, aber nicht nur dort, sondern wirkt auch in Gesellschaft und Tradition. Er hat immer für alles und jeden ein offenes Ohr und sucht nach Lösungen", so der KSV-Präsident. Er habe bereits zahlreiche Ehrungen für sein Wirken bekommen, alle bereits in der höchsten Stufe: Gold. Da sein Engagement jedoch darüber hinaus gehe, habe der KSV eine neue Stufe der Ehrung ins Leben gerufen, die am heutigen Tag zum ersten Mal verliehen wurde. Die Ehrennadel in Gold mit Eichenkranz. Er rief daraufhin Reinhard Köln von der Bürgerschützen-Gesellschaft nach vorne, um ihm diese besondere Ehrennadel ans Revers zu stecken. Standing Ovations begleiteten die Ehrung, die mit dem gemeinsamen Schützengruß bekräftigt wurde. Erst am gestrigen Freitagabend hatte Reinhard Köln den Verdienstnorden des Schützencollegium der Stadt Lehrte erhalten.

 

Mit weitaus weniger Ruhm und Ehre haben sich in diesem Jahr allerdings die Teilnehmer des Ratsschießens bekleckert. 43 Ring war das beste Ergebnis, mit 37 Ring erhielt man als Letztplatzierter die Rote Laterne. Mehrere Schützen waren disqualifiziert worden, weil sie auf andere Scheiben als die eigenen geschossen hatten. Darunter auch Schützensenator und 1. Stadtrat Uwe Bee. "Da muss ich noch über ein Disziplinarverfahren nachdenken", so Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk mit einem Augenzwinkern. Er betonte auch, dass er mit seinen 37 Ring nicht absichtlich Letzter werden wollte, um im letzten Jahr seiner Amtszeit noch einmal eine Rede vor den Schützen und ihren Gästen halten zu können. "37 Ring schießt doch niemand, der die Rote Laterne haben will", erklärte er. Noch nie sei jemand mit einem solchen Ergebis Letzter geworden und auch der Abstand zum ersten Platz sei noch nie so gering gewesen.

 

Der Gewinner des Silbertellers, Dieter Münstermann, wie auch der Gewinner der Roten Laterne dürfen traditionell zum Königsfrühstück traditionell launigen Reden halten. Nicht ganz ernst gemeint und immer mit einer Prise Ironie und Spott wird hier nicht nur über den politischen Gegner hergezogen. "Das ist keine Ehre, sondern eine Strafe hier eine Rede halten zu müssen", führte der Gewinner Dieter Münstermann ein, ehe er im Zelt - sprich: "Sauna" - ausholte. So sei das Ergebnis von Klaus Sidortschuk doch "im SPD-Trend hin zur Abstiegszone". Dann erinnerte er sich, dass er in seiner Rede ja "was Gutes aus den letzten Jahren aus Lehrte" erzählen könne, "doch die Rede soll ja länger dauern". Es folge ein Rundumschlag von Kommunalpolitik, über Bundespolitik bis zurück nach Lehrte und insbesondere Ahlten.

 

Klaus Sidortschuk zeigte sein Reimtalent und unterhielt die Gäste mit lockeren und lustigen Zweizeilern, garniert jeweils mit dem Satz "Wir leben in der schönen Stadt, die so tolle Menschen hat". Er setzte aber auch politische Akzente in seiner Rede wie den Erhalt des Schützenplatzes. "Auf diesem Platz werden die Schützen auch in Zukunft feiern", betonte er. "Der Schützenplatz bleibt hier, darauf wette ich ein Fass Bier", reimte er. Hinsichtlich von Angriffen auf Rettungskräfte und Ehrenamtliche reimte er seinen Abschlussatz um und endete nun mit "...die solche Menschen wenig nötig hat". Und bezogen auf die ewigen Nörgler, Meckerer und Populisten dichtete er abermals um: "...die solche Menschen gar nicht nötig hat". Er forderte sie auch, "doch mal zu kommen und selbst zu machen". Menschen, die Lehrte dagegen "noch mehr nötig hat" seien dagegen die Ehrenamtlichen und Engagierten in der Stadt. Er endete mit den Worten "Glück auf - schöne Heimat Lehrte" und erhielt für seine Worte ebenfalls Standing Ovations.

 

Worte, die die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lehrte sicherlich mit Wohlwollen aufgenommen hätten, die jedoch just in dem Moment, als Klaus Sidortschuk zum Mikrofon schritt, zu einem Brandeinsatz gerufen wurden und eiligst die neben dem Festzelt abgestellten Feuerwehrfahrzeuge besetzten und zum Einsatz fuhren.

 

Der Sprecher des Lehrter Schützencollegiums, Claus Reimann, hatte in seiner Begrüßung noch einmal betont, dass das Schützenfest in Lehrte mit seinen mehr als 30 Schaustellern "von A bis Z von Ehrenamtlichen" organisiert werde und sprach in diesem Zuge seinen Dank an alle Helfer wie auch die Mitarbeiter der Lehrter Stadtverwaltung aus, die die Schützen bei der Durchführung unterstützten würden. Untermalt wurde das Königsfrühstück vom Lehrter Blasorchester. 

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