Burgdorf

Diskussion um Schulessen in Burgdorf

[BURGDORF]

Die Fraktion WGS FreieBurgdorfer im Rat der Stadt Burgdorf hat eine Anfrage zum Thema Schulessen eingereicht, in der sie um eine Klärung der aktuellen Situation und um die Erarbeitung möglicher Handlungsperspektiven zur Schulverpflegung in Burgdorf bittet. Es handelt sich dabei um eine Anfrage an die Verwaltung, die als Grundlage für weitere Beratungen dienen soll.

Grundlage der Anfrage ist die aktuelle politische Diskussion auf Landesebene sowie die Situation in Hannover, wo ein kostenfreies und qualitativ hochwertiges Mittagessen für alle Kinder gefordert wird. Die Fraktion fragt zunächst nach einer Bestandsaufnahme und wollte wissen, welche Preise aktuell für das Mittagessen an Burgdorfer Schulen gezahlt werden, ob alle Schulen von demselben Anbieter beliefert werden und wie die Marktlage im Bereich der Schulverpflegung beurteilt wird. Zudem wurde um Zahlen zur tatsächlichen Nutzung des Schulessens an den verschiedenen Schulen gebeten sowie um Hinweise auf etwaige Unterschiede zwischen den Einrichtungen.

Die Verwaltung antwortet, dass an den Grundschulen ein Essenpreis von 4,65 Euro und an den weiterführenden Schulen ein Preis von 4,95 Euro gilt. Die Verpflegung der städtischen Schulen erfolgt einheitlich durch den Verpflegungsdienstleister Menüpartner B.V. & Co. KG. Das Verpflegungssystem wurde 2018 auf cook&freeze umgestellt, um die Warmhaltezeiten der Mahlzeiten zu reduzieren. Die Beteiligung an der Verpflegung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, mit Ausnahme coronabedingter Schulschließungen. Allerdings gibt es Unterschiede: So wird an der Grundschule in Otze aufgrund fehlender Kücheninfrastruktur eine andere Lösung gewählt, bei der das Essen extern produziert und angeliefert wird. An der Ingo-Siegner-Grundschule sorgt der Kinderschutzbund für die Essenausgabe, was von der Stadt finanziell unterstützt wird.

Zu den sozialen Aspekten teilt die Verwaltung mit, dass keine Erkenntnisse über Kinder vorliegen, die aus finanziellen Gründen nicht am Mittagessen teilnehmen, und auch soziodemografische Daten im Zusammenhang mit dem Schulessen nicht erfasst werden. Beim Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) nahmen 320 BuT-Berechtigte im aktuellen Schuljahr das Mittagessen in Anspruch. Konkrete Daten zu BuT-Berechtigten, die das Angebot nicht nutzen, liegen aus Datenschutzgründen nicht vor.

Die Verwaltung sieht derzeit keine Möglichkeiten, die Inanspruchnahme des BuT über vorhandene Mechanismen hinaus zu erleichtern, verweist jedoch auf den direkten Austausch vor Ort in den Schulen. Aus finanzieller Sicht gibt es kein Landes- oder Bundesprogramm, das ein kostenfreies Mittagessen für alle Schüler finanziert. Der Verpflegungsdienstleister erhält einen kommunalen Jahreszuschuss von 50.000 Euro, der zur Ausweitung kostenfreier Mahlzeiten erhöht werden müsste. Eine vollständige Kostenübernahme für alle Kinder in Burgdorf könnte sich, basierend auf den aktuellen Preisen und nur für Grundschulen, auf etwa 1,25 Millionen Euro jährlich belaufen. Die Chancen, Fördergelder von Dritten zu erhalten, werden als gering eingeschätzt.

Zur Partizipation von Kindern und Eltern ist vertraglich festgelegt, dass Befragungen und Gespräche zum Schulessen möglich sind, um Feedback zu erhalten. Die Zufriedenheit wird jedoch nicht systematisch erfasst. Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Teilnahmequote am Mittagessen in den letzten Jahren gestiegen ist, ob eine stärkere Beteiligung von Kindern und Eltern zu einer weiteren Erhöhung führen würde, bleibt Spekulation.

Die Anfrage sowie die Antwort wurden dem Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport zur Kenntnis gegeben und werden dort weiter behandelt. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, um mittel- bis langfristig nachhaltige Lösungen für eine bedarfsgerechte, sozial gerechte und qualitativ hochwertige Schulverpflegung in Burgdorf zu entwickeln.

Ausführliche Informationen stehen in den Ratsunterlagen zur Verfügung: Anlage 1 – Anfrage , Anlage 2 – Antwortschreiben der Verwaltung , Anlage 3 – Anlage zum Antwortschreiben der Verwaltung , Info-Vorlage-Anfrage.

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