TSV Dollbergen beleuchtet Kopfgesundheit – Bewegung als Schlüssel zur seelischen Stabilität
Unter dem Titel „Kopfgesundheit – aktiv vs. passiv“ fand am vergangenen Mittwochabend im Familienzentrum Dollbergen eine Informationsveranstaltung statt, die das Zusammenspiel von Bewegung und seelischer Gesundheit in den Mittelpunkt stellte. Eingeladen hatte der Förderverein Fußballabteilung des TSV Dollbergen gemeinsam mit der Fußballabteilung. Rund 50 interessierte Gäste folgten der Einladung, um sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, das im Alltag häufig unterschätzt wird: der mentalen Gesundheit und dem Einfluss körperlicher Aktivität auf das seelische Gleichgewicht.
Pünktlich um 19 Uhr begrüßte Helge Thomsen, Vorsitzender des Fördervereins und aktives Mitglied der Fußballabteilung, die Anwesenden. In seiner Ansprache hob er die gemeinsame Verantwortung für körperliches und psychisches Wohlbefinden hervor – sowohl innerhalb des Vereins als auch im privaten Umfeld. Die Veranstaltung war Teil der vereinseigenen Aufklärungskampagne „zusammen“, die über www.tsv-dollbergen-09.de/zusammen abrufbar ist. Ziel der Initiative ist es, durch verständliche Impulse und gemeinschaftliches Engagement das Bewusstsein für Gesundheit, Prävention und Miteinander zu fördern.
Den fachlichen Hauptteil des Abends gestaltete Dr. Marcel Wendt, Leiter der Sport- und Physiotherapie der Wahrendorff Kliniken. In seinem Vortrag erläuterte er, welche Rolle Bewegung in der Behandlung psychischer Erkrankungen spielt. Unter dem Motto „aktiv vs. depressiv“ machte er deutlich, dass regelmäßige körperliche Aktivität nicht nur präventiv wirkt, sondern auch zur Linderung depressiver Symptome beitragen kann.
Besonderes Interesse weckte die Vorstellung einer aktuellen Interventionsstudie aus dem tagesklinischen Bereich der Wahrendorff Kliniken. Demnach zeigten Teilnehmende, die über mehrere Wochen regelmäßig an sporttherapeutischen Angeboten teilnahmen, eine deutlich bessere Ausdauerleistungsfähigkeit und eine spürbare Reduktion depressiver Symptome im Vergleich zu weniger aktiven Personen. Diese Ergebnisse belegten laut Dr. Wendt, dass Bewegung weit mehr sei als reines Training – nämlich ein entscheidender Faktor für seelische Stabilität.
Darüber hinaus erläuterte Dr. Wendt die biologischen Hintergründe des positiven Effekts von Bewegung – etwa die Aktivierung des serotonergen Systems, die Förderung der Neurogenese oder die Umverteilung mentaler Ressourcen, die zu emotionaler Entlastung führen kann. Auch zur langfristigen Motivation gab er praxisnahe Empfehlungen, darunter feste Trainingszeiten, Gruppenaktivitäten oder digitale Unterstützungstools.
Ein Dank galt der Schulverwaltung Uetze, die die Nutzung des Familienzentrums für die Veranstaltung ermöglicht hatte. Der barrierefreie und freundliche Rahmen trug wesentlich zum Gelingen des Abends bei.
Aus Sicht der Veranstalter war der Informationsabend ein wichtiges Signal für die Gesundheitsförderung im Vereinsleben. Laut Helge Thomsen wolle der TSV Dollbergen mit der Kampagne „zusammen“ zeigen, dass Sport weit über den Wettkampf hinausreiche – als Verbindung zwischen Körper, Geist und Gemeinschaft. Ein weiteres Ziel des Abends war es, psychische Erkrankungen wie Depressionen aus der Tabuzone zu holen. Durch wissenschaftliche Einblicke, offene Gespräche und konkrete Handlungsempfehlungen wurde deutlich, dass mentale Gesundheit alle betrifft – und Achtsamkeit, Bewegung und gegenseitige Unterstützung wesentliche Bausteine dafür sind.


