Burgdorf
Sonntag, 18.12.2016 - 11:16 Uhr

Die gefühlt traurigste Location in Burgdorf rockt eine Adventsfeier vom Feinsten

Einen großen Andrang erlebte der Weihnachtsmarkt auf dem Rubensplatz in der Burgdorfer Südstadt.Aufn.: Michael Baumgart

BURGDORF

Die Tradition im Altkreis Burgdorf bietet Weihnachtsmärkte, -feiern, Adventsmärkte und vorweihnachtliche Attraktionen. Ein Großteil dieser Veranstaltungen hat seine Historie und seinen festen Bestand im vorweihnachtlichen Kalender. Manche versuchen seit einigen Jahren ihr Publikum zu finden oder üben entsprechend über Tage und Wochen ein attraktives Programm zu bieten und vorzuhalten, um in den besagten Kalender aufgenommen zu werden. Da kommt am vergangenen Freitag der Rubensplatz ins Spiel. Er gehört zu einem Teil Burgdorfs, der durch viele Wirrungen, Leerstände und anderen wirtschaftlichen Niedergänge eigentlich gar nicht mehr im Fokus der Burgdorfer zu finden war - und rockt eine Adventsfeier, die nicht nur viele Südstädter auf die Beine bringt.

 

Allerdings so viele, mit denen die Organisatoren nicht gerechnet hatten und sie vor logistike Herausforderungen stellte: Um 17:30 Uhr gingen die Bratwürste zur Neige und ein "Krisenmanagement" musste den nahen Lebensmittelmarkt leerkaufen. Das bei der Gelegenheit die Brötchen nachgeordert werden mussten, ist nachvollziehbar. Gegen 18:30 Uhr wurde das Burgdorfer Bier knapp, Nachschub von der Burgdorfer Brauerei war allerdings gesichert.

 

Schmalzgebackenes, Lachs vom offenen Holzfeuer, Eier- und Kinderpunsch, Glühwein (wurde auch knapp), Bratwurst und Livemusic bestimmten den Nachmittag bis in die späten Abendstunden. Isabel aus Hildesheim und ihre Studienkollegien Kira Neumann (Tochter des Mitveranstalters) hatten an diesem Freitag den Verkaufspart Mandelhörnchen, Rumkugeln und eben Schmalzgebackenes übernommen.

 

Zwischen den von Burgdorfs Eventgastronom Pit Widdel gestellten Buden und Imbisswagen gab es kaum noch ein Durchkommen. Bodo Gärtner und Karsten Neumann, mit ihren Unternehmen auf dem Rubensplatz angesiedelt, hatten mit den Ehrenamtlichen vom Arbeiter Samariterbund (ASB) ein vorweihnachtliches Budendorf organisiert, das augenscheinlich spontan über die Südstadt hinaus reichlich seine Besucher angesprochen hatte. Das Glücksrad des ASB fand selbst bei Mitarbeiter der, neben dem AltkreisBlitz im Altkreis Burgdorf veröffentlichenden Medien, ihr Spielinteresse.

 

Sogar ein Carl Hunze, ehemaliger Ortsbürgermeister von Otze, fand mit seiner Gattin den Weg auf den Rubensplatz. Mag aber eventuell im Zusammenhang gestanden haben mit der unglücklicherweise verregneten Adventsfeier am vergangenen Sonntag auf dem Backhausplatz in Otze. Ein Glühwein im Trockenen hat ja was für sich.

 

Die Veranstalter in der Südstadt hatten entsprechend natürlich einen riesigen Dusel mit der passenden Witterung an diesem Freitag. Frisch bis Kalt, aber trocken, bot das Wetter den richtigen Rahmen für ein adventliches Treffen unter "blauem" Himmel mit heißen (und kalten) Getränken.

 

Eingeleitet wurde der Nachmittag musikalisch von den Mitgliedern des Posaunenchors Ehlershausen, unterstützt von aktiven Musikern aus Immensen, und unter der stellvertretenden Leitung von Angelus Stegmann.

 

Unterstützt von Halogenstrahlern der mit einem, von den jüngsten Besuchern des Adventsmarktes schwer umlagerten, Löschfahrzeug anwesenden Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf, konnten die Musiker bis in die eintretende Dunkelheit mit weihnachtlichen Posaunenweisen die Besucher der Adventsfeier unterhalten.

 

Lutz Böcker, eingeladener Weihnachtsmann aus Munster in der Nordheide, hatte keine Schwierigkeiten sich dem Wunschverhalten der kleinsten Burgdorfer zu stellen und sich , fern der Ohren von Vater, Mutter oder Großeltern, mit dem noch "gläubigen" Nachwuchs angstfrei zu unterhalten. Domenic (4 Jahre) zumindest, Anwohner des Rubensplatz, ging sorglos auf die Ansprache des weihnachtlichen Geschenkboten ein.

 

Bodo Gärtner kam, angesichts des überraschenden Erfolgs der Veranstaltung, nicht umhin für nächstes Jahr nicht nur eine Wiederholung der Adventsfeier anzukündigen, sondern für die jährlichen Feiertage wie Ostern, Pfingsten und andere, denkbare Gelegenheit zu sehen, den Rubensplatz wiederholt mit einem vergleichbaren Stadtteilfest zu beleben.

 

Neben der jungen Aktivität von Joachim Kuschel mit seiner Wiesn ‘62 und der Initiative von Wolfgang Jänisch um die Verlängerung des Weihnachtsmarktes auf dem Spittaplatz, mag an diesem Freitag eine weitere neue Attraktivität im Veranstaltungskalender von Burgdorf, wo "Leben Stadt findet", geboren worden zu sein.

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