Sven-Sören Christophersen blickt allmählich positiv und voller Vorfreude auf die kommende Handballsaison mit der TSV Hannover-Burgdorf. Das war nicht immer so, denn der 30-Jährige war aufgrund einer Hüftoperation zum Ende der letzten Spielzeit ausgefallen und konnte die letzten beiden Saisonspiele der RECKEN nur von der Bank aus beobachten. Verein und Spieler entschieden sich damals gemeinsam zu diesem Schritt, um Christophersen zu Beginn der neuen Saison wieder an Bord zu haben.
Viel Zeit und harte Arbeit führten schließlich zu einer vollständigen Genesung und zur Rückkehr in das Mannschaftstraining in der letzten Woche. Natürlich hat der 30-jährige noch etwas Nachholbedarf, aber Christophersen ist froh, "endlich wieder dabei zu sein. Gerade, wenn die Saison wieder losgeht, ist es sehr frustrierend, wenn man noch verletzungsbedingt auf der Bank sitzt und zuschauen muss" beschreibt er. Soweit soll es logischerweise nicht kommen und es war wenig verwunderlich, dass Christophersen sein Können im Halbfinale des Sparkassen-Cup gegen die MT Melsungen direkt unter Beweis stellte.
Die Saison 2015/16 ist für den frisch gebackenen Papa die 13. in seiner Profikarriere – daher hat Christophersen auch schon einiges an Erfahrungen gesammelt, was das Thema Verletzungen und den sich anschließenden Rehabilitationsverlauf angeht. "Nach Verletzungen muss man sich immer wieder auf seine Stärken besinnen und fleißig sein. Man darf gar nicht erst anfangen, selber an sich zu zweifeln", erklärt der Rückraumspieler. Im Laufe der Karriere können die Verletzungen sogar eine andere Einstellung beim Sportler bewirken. "Ich lege mittlerweile sehr viel Wert auf Prävention und achte bewusst auf meinen Körper. Angst vor weiteren Verletzungen habe ich aber nicht", sagt der 30-jährige.
Rückschläge im Genesungsprozess musste Christophersen nach der Hüftoperation leider verkraften. "Die Reha verlief nicht geradlinig. Wochenweise musste eine neue Planung erstellt werden und Ziele mussten dem Genesungsprozess neu angepasst werden. Eine ständige Veränderung und Verbesserung der Reha-Planung war notwendig", umschreibt "Smöre" und räumt dabei mit einem Trugschluss in der Öffentlichkeit auf. "Eine Verletzung bedeutet weniger Freizeit durch Physio- und Rehatermine. Das vergessen die Leute leider sehr häufig." Zwei Komponenten spielen insgesamt die entscheidende Rolle. "Du musst Geduld haben und fleißig sein" erklärt Christophersen das Erfolgsrezept.
In der kommenden Saison heißt es also für den 1,98 Meter großen Rückraumspieler, sich feste Einsatzzeiten zu erarbeiten und den eigenen Erwartungen des Führungsspielers wieder gerecht zu werden. "Der erreichte 13. Tabellenplatz der letzten Saison kann auch nicht der Anspruch der Mannschaft sein und das angestrebte Ziel muss weit höher liegen" erklärt er.
Derzeitig konzentriert sich die Mannschaft auf die Etappenziele DHB-Pokalturnier am 15. und 16. August in Hildesheim und auf das erste Saisonspiel am 22. August gegen Frisch Auf! Göppingen in der Swiss Life Hall.
Christophersen ist also zurück im Spielbetrieb und sehr motiviert, mit den RECKEN mit Volldampf in die Saison zu starten. Denn dann wird sich zeigen, inwieweit sich die harte Arbeit und die Schinderei in der Sommerpause für den 30-jährigen wirklich gelohnt hat.