Erzählcafé "Wie war es in den 60ern?" im Stadtmuseum
BURGDORF
Bis zum Sonntag, 4. August, ist im Stadtmuseum, Schmiedestraße 6 in Burgdorf, die Ausstellung "Pop, Pille und Proteste - die 1960er Jahre" zu sehen. Die Schau blickt auf ein Jahrzehnt zurück, das durch bis heute nachwirkende gesellschaftliche Umbrüche geprägt war, denen veraltete Normen und Werte weichen mussten. Der VVV, Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf schlagen am Sonntag, 2. Juni, mit dem Erzählcafé "Wie war es in 60ern?" ein neues Kapitel ihres Begleitprogramms zu der Schau auf. Die von Dr. Detlev Rossa (ehemaliger Pressesprecher der Deutschen Messe AG Hannover) moderierte Gesprächsrunde findet um 17.30 Uhr im Stadtmuseum statt. An dem Gedankenaustausch nehmen Dr. Pay-Harro Paysen, Ex-Bürgermeister Alfred Baxmann, Wolfgang Obst und Horst Wolff als Zeitzeugen der 1960er Jahre teil. Eine Anmeldung zu der kostenfreien Veranstaltung ist nicht notwendig.
Die Teilnehmer leben bereits seit den 1960er Jahren in Burgdorf. Sie berichten aus ihrem persönlichen Blickwinkel über die damaligen Lebensverhältnisse und das Stadtgeschehen. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Fragen, welchen Einfluss die bundesweiten gesellschaftlichen Veränderungen auf das Alltagsleben in Burgdorf ausübten, was die Menschen in dem unruhigen Jahrzehnt besonders bewegte und welche Ereignisse oder Eindrücke aus dieser Dekade den Gesprächspartnern am lebhaftesten in Erinnerung geblieben sind.
Dr. Pay-Harro Paysen entstammt einer alten ostfriesischen Medizinerdynastie und leitet seit 1978 eine eigene Hausarztpraxis am Kleinen Brückendamm. In den 1960er Jahren lebte der begeisterte Fußball- und Handballfreund während seines Medizinstudiums mehrere Jahre in Frankfurt am Main und Hamburg.
Alfred Baxmann, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Burgdorf, trat 1969 als junger Mann in die SPD ein. Mit den 1960er Jahren verbindet er viele zusammen mit seinem Vater besuchte Veranstaltungen im damaligen Stadionsaal (heute StadtHaus). Besonders eindrucksvoll empfand er dabei die Boxkämpfe der Gebrüder Biermann, die als bekannte Burgdorfer TSV-Größen einen ausgezeichneten Ruf genossen.
Wolfgang Obst, Mitglied im Kirchenvorstand der St. Nikolaus-Gemeinde, engagiert sich seit den 1960er Jahren für das Schützenwesen der Stadt. Der ehemalige Lehrer Horst Wolff gründete mit seinen Freunden 1966 die Interessengemeinschaft der Jugend (IdJ). Sie organisierte im Juni desselben Jahres das legendäre Konzert mit der damals sehr populären Beat-Band "The Lords" im Stadionsaal an der Sorgenser Straße (heute: StadtHaus) und löste dabei einen beispiellosen "Ausnahmezustand" in der Stadt aus.