BUND und NABU Wedemark zählen Wildkatzen
WEDEMARK
Wer schleicht hier auf leisen Sohlen durch die Wälder der Wedemark und liebt Baldrian? Es könnten Wildkatzen sein. Um das herauszufinden, haben sich die Kreisgruppe Hannover des BUND und der NABU Wedemark zusammengetan.
In den Untersuchungsgebieten Fuhrberger Feld bis Richtung Celle und westlich in Richtung Resse und Helstorf wurden unter der Projektkoordination des BUND und in Absprache mit den zuständigen Revierförstereien, sogenannte Lockstöcke ausgebracht.
Welche Rolle spielt dabei Baldrian? Die Lockstöcke sind handelsübliche kleine Holzpfähle, die aufgerauht und intensiv mit Baldriantinktur eingesprüht werden. Die scheuen Waldbewohner lieben den Kontakt mit Baldrian, besonders in der Paarungszeit von Januar bis März, reiben sich die Kater an den Pfählen, und hinterlassen ihre Fellbehaarung.
Aktive des NABU Wedemark und des BUND kontrollierten alle sieben Tage mehr als 20 Lockstöcke über einen Zeitraum von acht Wochen nach einem vorgeschriebenen Verfahren, und fanden an einigen Stellen tatsächlich Behaarung an den Lockstöcken.
Nach Auslaufen der Aktion traf sich der NABU Wedemark am Freitag, 13. April 2024, mit der Projektleiterin des BUND, Dr. Sonja Buggle, im MoorIZ (Moorerlebniszentrum Resse) zum Austausch. Dabei wurden unter anderem die vermutlichen Katzenhaare in sterile Probebeutel verpackt und mit Dokumentation übergeben. Die Proben gehen an das Senckenberg Institut und werden dort genetisch untersucht. Die Ergebnisse werden etwa im Herbst erwartet.
Es soll dann eine Vorstellung der Daten und Ergebnisse durch den BUND im MoorIZ stattfinden. Dann wird sich herausstellen, ob die Proben von einer Hauskatze, einer Wildkatze oder einem Hybriden stammen.
Dass in einigen untersuchten Gebieten Wildkatzen gesichtet wurden, scheint sehr wahrscheinlich - das wurde an einer Kontrollstelle vom zuständigen Jagdpächter gegenüber einer NABU-Aktiven, geäußert. Nächstes Jahr wird es eventuell eine Wiederholung der Aktion geben.
Die Wildkatze unterscheidet sich nicht sehr von der Hauskatze. Sie ist ungefähr auch 4 Kilogramm schwer, ernährt sich im Wald hauptsächlich von Rötelmäusen, und ist damit auch dem Baumwachstum, insbesondere dem Wachstum von jüngeren Bäumen, förderlich. Die Katze ist relativ faul, so heißt es, und verändert ihren Standort kaum.
Der NABU Wedemark wird im Rundbrief 2025 das Thema auf Basis der wissenschaftlichen Auswertung und Erkenntnissen des BUND aufgreifen.