Feuerwehr Uetze steht vor Umbruch

 Rund 85 Besucher konnte Ortsbrandmeister Florian Schernich begrüßen. Darunter den stellvertretenden Gemeindebürgermeister Norbert Vanin, Ortsbürgermeister Hartwig Schumacher, Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob, Gemeindebrandmeister Uwe Richter und Ehrenortsbrandmeister Karl-Heinz Ellebracht sowie Vertreter der Ortsfeuerwehren Dedenhausen und Eltze. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Feuerwehrmusikzug Uetze, der mit 30 Musikern unter der Leitung von Stabsführer Dirk Lehmann aufspielte. Für die Bewirtung sorgten Mitglieder der Ortsfeuerwehren Dedenhausen und Eltze.

Premiere Nummer 1 hat weitreichende Folgen für die Schwerpunktfeuerwehr der Gemeinde Uetze und leitet einen Umbruch ein: 13 aktive Feuerwehrkräfte wurden aus der Einsatzabteilung verabschiedet und gehören nunmehr der Alters- und Ehrenabteilung an. Hatte Florian Schernich in seinem Jahresbericht zum 31. Dezember 2023 noch von 73 Einsatzkräften gesprochen, so war diese Zahl gestern veraltet und die Einsatzabteilung so stark wie noch nie in der Geschichte der Ortsfeuerwehr auf einen Schlag dezimiert.

"Wir brauchen mehr aktive Einsatzkräfte", so der Ortsbrandmeister. Er appellierte an die Anwesenden, alles Mögliche zu tun, andere von der Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu überzeugen. "Von alleine wird keiner hierher kommen. Wir alle müssen werben", unterstrich der Ortsbrandmeister. So werden die Mitglieder der Ortsfeuerwehr in naher Zukunft auch das Verteilen von Flyern als neue Aufgabe übernehmen und mit einem "Abend für Interessierte" am 20. April, ab 17 Uhr, will die Feuerwehr für zukünftige Einsatzkräfte ihre Tore öffnen.

Weniger Auswirkungen hat Premiere Nummer 2: Jürgen Koch, der 2006 als städtischer Mitarbeiter seine Grundausbildung absolviert und seitdem die Ortsfeuerwehr unterstützt hat, legte seinen Diensteid ab, erhielt seinen ersten Dienstgrad in seiner Feuerwehrlaufbahn, als er zum Feuerwehrmann ernannt wurde, und wurde anschließend in die Altersabteilung verabschiedet. Kürzer kann die Laufbahn vom ersten Dienstgrad bis zum Abschied aus der Einsatzabteilung kaum sein.

"Die uns gestellten Anforderungen haben wir souverän und professionell abgearbeitet", zog der Ortsbrandmeister ein Fazit über das vergangene Jahr. Zu 73 Einsätzen (2022: 106) rückten die Uetzer Brandbekämpfer aus. Die Einsätze unterteilten sich in 21 Brände, 37 technische Hilfeleistungen und 11 Fehlalarme oder ausgelöste Brandmeldeanlagen. "Es war ein vielfältiges und anspruchsvolles Jahr", blickte Florian Schernich zurück. Sein Stellvertreter Benjamin Claaßen zeigte beispielhaft an einigen Einsätze das Spektrum der Aufgaben, vor die die Einsatzkräfte gestellt wurden. Insbesondere Einsätze an der Landkreisgrenze zeigten Verbesserungspotenzial. Durch die Corona-Pandemie war die Zusammenarbeit weniger umfangreich möglich, was nun wieder intensiviert werden soll.

Um diesen Aufgaben gewachsen zu sein, sei eine "gründliche Einsatzvorbereitung und Ausbildung notwendig", betonte der Ortsbrandmeister. So leisteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte neben den 1002 Stunden in den Einsätzen auch 4790 Stunden bei der Aus- und Weiterbildung. Dass nur acht Lehrgänge besucht werden konnten, sei "sehr schade", so Florian Schernich. Auf Regions- und Landesebene fehlten die Lehrgangsplätze.  Diese hätten "bei weitem nicht gereicht", erklärte er. Die Ortsfeuerwehr hatte 22 Teilnehmer zu Lehrgängen schicken wollen.

Insgesamt leisteten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr 16.657 Stunden im Jahr 2023. Sie bestand zum Jahreswechsel aus 76 Aktiven, davon 8 Frauen, 42 Musikern, jeweils 30 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung sowie 180 fördernden Mitgliedern. Ortsbrandmeister Florian Schernich zeigte sich insbesondere erfreut über 14 neue fördernde Mitglieder. "Das kann gerne jedes Jahr so sein", unterstrich er.

In Vertretung des Uetzer Bürgermeisters Florian Gahre überbrachte sein Stellvertreter Norbert Vanin die Grüße von Rat und Verwaltung. Er berichtete von Investitionen bei den Ortsfeuerwehren und der Schaffung einer Stelle für einen zweiten hauptamtlichen Gerätewart. Ortsbürgermeister Hartwig Schumacher, selbst Feuerwehrmitglied, betonte: "Ohne die Einsatzabteilung geht es nicht. Wir sind kein Verein, sondern erfüllen eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, die sich auch um uns kümmert."

Weiter legte auch Aaron Schernich seinen Diensteid auf die Standarte der Ortsfeuerwehr ab, der anschließend zum Feuerwehrmann ernannt wurde. Dennis Meier erhielt den Dienstgrad Hauptfeuerwehrmann. Durch Gemeindebrandmeister Uwe Richter wurden Lukas Jördens zum Löschmeister und Aron Mattheis zum Brandmeister ernannt.

Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Cord Stecker, Folker Grundstedt, Karl Heinz Harms und Jürgen Grundstedt geehrt.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Dirk Hasberg mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.