Isernhagen
Sonnabend, 24.02.2024 - 13:37 Uhr

Ehrungen und Ernennungen aber auch Kritik bei Dienstversammlung der Gemeindefeuerwehr

Erhielten die Ehrennadel der Gemeinde Isernhagen (von links): Christian Reinhardt, Volker Leifers, Stefan Karsten, André Simon, Meike Berkelmann, Philipp Suppan und Sandra Busche.Aufn.: Bastian Kroll

ISERNHAGEN

Die Hochwasserlage wie aber auch die Gewalt gegen Einsatzkräfte standen im Mittelpunkt der Dienstversammlung anlässlich des 49. Gemeindefeuerwehrtages der Freiwilligen Feuerwehr Isernhagen am gestrigen Freitag, 23. Februar 2024. Zudem konnten neue Dienstgrade verliehen und Ehrungen vorgenommen werden.

 

Rund 110 Gäste konnte Gemeindebrandmeister Marc Perl zur Dienstversammlung im Hotel in Altwarmbüchen begrüßen. Ausrichter war in diesem Jahr die Ortsfeuerwehr Neuwarmbüchen um Ortsbrandmeister Frank Zeyn. Auch Neuwarmbüchens Bürgermeisterin Vanessa Schenk war daher unter den Gästen. Zudem Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer, die Ratsmitglieder Heinrich Bätke (CDU) und Herbert Löffler (SPD), Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth, viele ehemalige Gemeindebrandmeister und Ortsbrandmeister sowie Vertreter von DLRG und DRK.

 

Gemeindebrandmeister Marc Perl berichtete von 428 Einsätzen im vergangenen Jahr, womit nun wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht sei. Alleine das Hochwasser schlug sich mit 100 Ereignissen in der Statistik nieder. "Wir haben eine relativ stabile Situation, was die Brände angeht", so Marc Perl. Mit 362 Aktiven zählen die sieben Ortsfeuerwehren Isernhagen nun 14 Mitglieder mehr als im vergangenen Jahr. "Jedes Mitglied ist gern gesehen", betonte der Gemeindebrandmeister. Durch eigene Kanäle in den Sozialen Medien würden viele Menschen angesprochen werden, gerade auch während des Hochwassers, so würde er sich freuen, wenn dieser mehrtägige Einsatz sich auch in neuen Mitgliedern niederschlagen würde.

 

Hinsichtlich des Neubaus der Feuerwehrhäuser in K.B., Kirchhorst-Stelle, Neuwarmbüchen und N.B. wies er darauf hin, dass diese Neubauten "nicht auf Knirsch" gebaut werden sollten. In Altwarmbüchen sei das Feuerwehrhaus nun neun Jahre alt und mit den 79 Einsatzkräften und einer guten Jugendarbeit würden die Kapazitäten nun bereits an ihre Grenzen stoßen. "Wir müssen diesen Gedanken auch auf die anderen Feuerwehrhäuser übernehmen und uns thematisch damit beschäftigen", betonte er. 

 

Was die neue Dienstbekleidung angeht, die das Land Niedersachsen einführen möchte, gab er kurz und knapp bekannt: "Ich sehe keinen Zweck darin." Das Geld könne woanders besser eingesetzt werden, zumal die Kleiderkammer der Gemeinde gerade erst aufgefüllt worden sei. Mit Applaus unterstrichen die anwesenden Feuerwehrkräfte diese Aussage.

 

Die Aufarbeitung der Hochwasserlage stehe noch aus, berichtete Marc Perl, doch er weiß schon jetzt, dass eine noch bessere Zusammenarbeit möglich sein, "was wir auch schaffen werden". Bürgermeister Tim Mithöfer widersprach dem nicht: "Wir haben da Nachholbedarf, absolut. So was gab es noch nie und das Hochwasser hat gezeigt, dass wir da was tun müssen", betonte der Bürgermeister. Was die Ursachen des Hochwassers, insbesondere ein N.B., angeht, habe er bereits Kontakt zur Landeshauptstadt Hannover aufgenommen, da durch Veränderungen des Laufes der Wietze auf dem Gebiet der Landeshauptstadt nun bei größeren Niederschlägen das Wasser nach N.B. drücken würde. Etwa 200 bis 300 Meter Eindeichung fehlen hier, um dieses zu verhindern. Die Landeshauptstadt sehe sich nicht in der Verantwortung, das Thema beschäftige die Verwaltung weiterhin.

 

Hinsichtlich des Einsatzes der Feuerwehrkräfte, vor allem die Ortswehren aus N.B. und H.B. und die Schwerpunktfeuerwehr Altwarmbüchen waren gefordert, ließ Mithöfer wissen: "Was ihr da geleistet habt, war beachtlich. Was da auch an körperlichen geleistet wurde, verdient absolut höchsten Respekt".

 

Bezüglich der Angriffe auf Einsatzkräfte, insbesondere in der Silvesternacht in Laatzen, sieht er Verwaltung und Politik in der Pflicht, dass "wir dafür kämpfen und uns einsetzen, dass sowas nicht passiert". Feuerwehrkräfte würden nur eines verdienen: "Respekt und Anerkennung", so Tim Mithöfer. Ihren Dank für die geleistete Arbeit sprachen auch Heinrich Bätke (CDU) und Herbert Löffler (SPD) den Feuerwehrkräften aus. "Auf Euch kann man sich zu 100 Prozent verlassen. Dafür meinen ganz, ganz herzlichen Dank", schloss sich auch Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth an.

 

Die Jugendfeuerwehrwartin der Gemeinde, Meike Berkelmann, berichtete von den Aktionen der Jugendfeuerwehren und Kinderfeuerwehren im vergangenen Jahr. So standen unter anderem die Faschingsparty, die Jubiläen der Jugendfeuerwehren in Altwarmbüchen und H.B, die Abnahme der Leistungsspange wie auch der Jugendflamme und die Herbstfreizeit auf Wangerooge auf dem Programm.

 

Gemeindeausbildungsleiter André Simon berichtete von den Aus- und Weiterbildungen der Feuerwehrkräfte. Alleine die Ausbilder haben 2450 Dienststunden im vergangenen Jahr geleistet. Unter anderem wurde auch die Truppmannausbildung mit 27 Teilnehmern durchgeführt, die seit 1. Januar nun in eine Modulare Truppausbildung (MTA) geändert wurde. Er kritisierte das Vorgehen von Land und Region bei der Umsetzung. Noch heute würden fast täglich Änderungen an der MTA vorgenommen, berichtete er. "Das finde ich persönlich nicht gut", so der Ausbildungsleiter, der weder von Land noch von Region ein durchdachtes Konzept sehe.

 

Die Dienstversammlung wurde auch zum Anlass für die Verleihung neuer Dienstgrade genutzt. Mike Holderith wurde zum Löschmeister, Timo Gerlich zum Oberlöschmeister, Thorsten Meißner und Tammo Külp zum Hauptlöschmeister, Benedikt Labove und Christian Reinhardt zum Oberbrandmeister ernannt.

 

Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer ehrte zudem Feuerwehrkräfte, die langjährig Funktionen übernommen haben: Mit der Ehrennadel der Gemeinde Isernhagen in Bronze wurden Meike Berkelmann und Stefan Karsten ausgezeichnet. Die Ehrennadel der Gemeinde Isernhagen in Silber wurde Sandra Busche, André Simon und Christian Reinhardt verliehen. Mit der Ehrenadel der Gemeinde Isernhagen in Gold wurden Volker Leifers und Philipp Suppan geehrt.

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