DLRG Wedemark hat jetzt Ersthelfer für psychische Notfälle

Dass Mitglieder der DLRG Ortsgruppe Wedemark Ersthelfer und sogar als Sanitäter ausbildet sein, ist nicht neu. Bereits bei zahlreichen Veranstaltungen haben die Wedemärker Wasserretter den Sanitätsdienst übernommen, zuletzt haben DLRG Sanitäter eine gesuchte Dame in Bissendorf-Wietze erstversorgt, die aus einem Altenheim angängig war und erst nach Stunden in kritischem Zustand gefunden werden konnte. In diesem Einsatz war auch die Fernerkundungseinheit der DLRG Wedemark mit ihrer Drohne involviert.

Nun haben sich Ehrenamtliche der Ortsgruppe auch zu Ersthelfern für psychische Notfälle ausbilden lassen. Karsten Hölscher, Leiter Verbandskommunikation der Ortsgruppe und ausgebildeter Sanitäter, hat den Anfang gemacht und bereits im Mai vergangenen Jahres seinen "MHFA Ersthelfer" absolviert. Vorstandskollege Steffen Kutza, 2. Vorsitzender, hat jetzt nachgezogen. "MHFA steht für Mental Health First Aid" erklärt Hölscher. Diese Bewegung kommt ursprünglich aus Australien, ist dort relativ weit verbreitet, hier in Deutschland gebe es aber noch viel Nachholbedarf, berichtet er weiter. "Psychische Erkrankungen und die damit verbundenen Krisen sind hierzulande leider Tabuthemen", berichtet Hölscher, der nebenher noch Vorsitzender in einem Verein ist, der sich um die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen bemüht. Es freut ihn ungemein, dass die DLRG Wedemark nun auf diesen Zug aufspringt. "Jeder hat jemanden in seinem Umfeld, der psychisch erkrankt oder wenigstens instabil ist. Professionelle Hilfe, in erster Linie aber überhaupt Hilfe, ist hier immens wichtig." Beide hoffen nun auf viele Nachahmer und weitere Ersthelfer auf diesem Gebiet.