Burgdorf
Dienstag, 02.01.2024 - 15:45 Uhr

"Wie wohnen Hornissen?“ auf Burgdorfer NABU-Streuobstwiese anschaulich erklärt

Neujahrsspaziergang 2024 mit Ernst Schmidt

Das verlassene Nest an der NABU-Info-Tafel auf der Streuobstwiese an der Eseringer Straße diente Insektenexperte Ernst Schmidt (links) als Anschauungsobjekt auf die Frage: "Wie wohnen Hornissen?"Aufn.: Georg Bosse

BURGDORF

Anfang Oktober vergangenen Jahres musste der im Rahmen des traditionellen Burgdorfer Stadtfestes "Oktobermarkt" stattfindende Spargellauf vorzeitig abgebrochen werden. Läuferinnen und Läufer waren auf ihrer Strecke durch den Stadtpark plötzlich von Hornissen angegriffen worden, was die Alarmierung "Massenanfall von Verletzten" ausgelöst hatte (der Altkreisblitz berichtete). 

 

Diesen Vorfall nahm Ernst Schmidt vom örtlichen NABU zum Anlass, seinen seit Jahren üblichen Spaziergang am Neujahrstag dieses Mal unter das Thema "Hornissen" zu stellen. Schmidt ist ausgewiesener Experte für Wespen, Hornissen und Hummeln und konnte am gestrigen Neujahrsmontag, 1. Januar 2024, für seinen informativen Rundgang gut 30 Interessierte am Treffpunkt Schützenplatz begrüßen.

 

Bei windig-nieseligem Wetter führte der Weg der Gruppe in den Stadtpark, der an einigen Stellen Not hatte, die Wassermengen der vergangenen Tage aufzunehmen. Auf der Strecke zu dem Baum, wo das Nest lokalisiert worden war, aus dem heraus die Hornissen die Sportler attackiert hatten, erfuhren die Neujahrsspaziergänger, dass Hornissenstiche beinahe ausschließlich bei unvorsichtiger Annäherung an das Nest auftreten. Bei der Laufveranstaltung hatten wohl die nahen starken Bodenerschütterungen zu dem Angriff der Fluginsekten geführt und Personen mit längeren Haaren besonders getroffen. Ganz im Gegensatz zu Wespen, die Menschen oft gezielt anfliegen und unprovoziert stechen.

 

Hornissen bevorzugen als Neststandorte regengeschützte, dunkle Hohlräume wie Baumhöhlen. Sie nehmen aber auch künstliche Plätze, zum Beispiel Vogelnistkästen, Dachböden oder Geräteschuppen, an. So wie das Hornissenvolk, welches sich ausgerechnet die Info-Tafel des NABU Burgdorf/Lehrte/Uetze auf der Streuobstwiese an der Eseringer Straße für seinen Nestbau ausgesucht hatte. Ab Mitte Juni 2023 hatten die Insekten begonnen, ihr Nest geschützt unter dem First der Info-Tafel zu bauen und später nach unten erweitert. Damit war das Hornissennest "auf Augenhöhe" und Ernst Schmidt konnte der Gruppe die innere Architektur des Gebildes anschaulich machen, indem er einige Teile herausschnitt. "Diese Gelegenheit zur genaueren Betrachtung ist einmalig und kein Problem, weil Hornissen jedes Jahr ein neues Nest anlegen. Alte Nester werden nicht wiederverwendet", erklärte Ernst Schmidt.

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