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Dienstag, 02.01.2024 - 14:59 Uhr

Was ist Kratom und was sind seine gesundheitlichen Vorteile

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Kratom ist ein Baum, der in Südostasien beheimatet ist und zur Familie der Kaffeegewächse zählt. Er ist auch unter dem Namen Mitragyna speciosa bekannt und wird in Thailand, Malaysia und Indonesien angebaut. Seine Blätter werden getrocknet und zu Tee verarbeitet oder in Kapseln abgefüllt und als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Kratomblätter können auch wie Tabak geraucht werden.

 

Wo findet man Kratom

Kratom wird seit Hunderten von Jahren in Südostasien als natürliches Hausmittel verwendet.  Traditionell wurde es genutzt zur Behandlung von Müdigkeit, Schmerzen, Durchfall und Muskelkrämpfen. Obwohl die moderne Wissenschaft diese und andere Behauptungen der traditionellen Medizin in gewissem Maße unterstützt, ist noch viel mehr Forschung erforderlich, um das medizinische Potenzial abschließend beurteilen zu können.

 

Man kann verschiedene Kratom Produkte wie Kratomblätter, -pulver und -kapseln in einigen Reformhäusern, Vape-Shops und Online-Fachgeschäften finden.  Am häufigsten wird es zur Linderung von Schmerzen, Depressionen und bei einer Opiatabhängigkeit verwendet. Die beiden aktivsten Bestandteile von Kratom, Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, wirken auf die Opioidrezeptoren, haben aber weniger Nebenwirkungen.

 

Ist Kratom ein Opioid?

Experten halten Kratom für eine opioidähnliche Substanz, weil es die Opioidrezeptoren des Gehirns beeinflusst. In niedrigen Dosen ist es ein Stimulans, aber in hohen Dosen kann es Schmerzen ähnlich wie Opioide lindern. Genau wie Opioide kann auch Kratom süchtig machen.

 

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Kratom sind bisher nur wenig erforscht. Bis heute fehlen wissenschaftliche Untersuchungen, die Kratom bescheinigen, wirksam für irgendeine Anwendung zu sein. Im Folgenden sind einige der gesundheitlichen Wirkungen aufgeführt, die derzeit untersucht werden.

 

Schmerzlinderung

Kratom kann ein wirksames Mittel gegen chronische Schmerzen sein, indem es sich an die Opioidrezeptoren anlagert. Eine in Kratom enthaltene Verbindung, 7-Hydroxymitragynin, ist 13 Mal stärker als Morphin.

 

Obwohl Kratom genau wie Morphin und Codein an Opioidrezeptoren angreift, gilt es als atypisches Opioid. Kratom inaktiviert selektiv bestimmte Signale, was die erträglicheren Nebenwirkungen im Vergleich zu typischen Opioiden erklären könnte.

 

Stimmungsaufhellend

Kratom kann eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Einige Berichte deuten darauf hin, dass Kratom eine wirksame Behandlung für Opioidabhängige sein kann. Manche Menschen verwenden es, um die Entzugssymptome von Morphin oder Ethanol zu lindern.

 

Frühe Studien deuten darauf hin, dass Kratom ein Antidepressivum und ein Mittel gegen Hunger sein könnte. In einer Tierstudie stellten Forscher fest, dass Kratom den Kortikosteronspiegel bei Mäusen senkt. Erhöhte Kortikosteronwerte sind nur eine der Veränderungen der Gehirnchemikalien, die bei Depressionen auftreten können.

 

In einer anderen Studie mit Ratten unterdrückte die Einnahme von Kratom das Hungergefühl, indem es den Hypothalamus hemmte, den Teil des Gehirns, der für Appetit und Verlangen verantwortlich ist. Weitere Forschungen am Menschen sind erforderlich, um festzustellen, ob Kratom hier ähnliche Wirkungen entfalten kann.

 

Stimulierende aber auch beruhigende Wirkungen

Bei stimulierenden Formen und Dosen von Kratom hat man möglicherweise das Gefühl, mehr Energie zu haben, wacher zu sein und einen schnelleren Herzschlag zu haben. Auf der anderen Seite können verschiedene Arten und Dosierungen von Kratom dazu führen, dass man sich entspannt oder verwirrt fühlt.

 

Kratom-Nebenwirkungen

Zu den häufigeren Nebenwirkungen von Kratom gehören Übelkeit und Verstopfung, aber bei manchen Nutzern können auch die folgenden Nebenwirkungen auftreten:

  • Schwitzen
  • Juckreiz
  • Schwindelgefühl
  • Trockener Mund
  • Halluzinationen
  • Krampfanfälle
  • Leberschäden

  

Kratom-Entzug

Nach regelmäßigem und längerem Kratom-Konsum wurden unter anderem die folgenden Entzugserscheinungen berichtet:

  • Feindseligkeit
  • Aggression
  • Unfähigkeit zu arbeiten
  • Schmerzen in Muskeln und Knochen
  • Ruckartige Bewegungen der Gliedmaßen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • Durchfall
  • Unterkühlung
  • Schwitzen
  • Sabbern
  • Unruhe und Reizbarkeit
  • Zittern
  • Nervosität und Angstzustände
  • Depressionen

 

Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die kurz- und langfristigen Auswirkungen unterschiedlicher Dosierungen und Konsumvarianten auf den Körper zu bestimmen.

 

Kratom-Wechselwirkungen

Wenn Kratom zusammen mit anderen Stimulanzien wie Koffein eingenommen wird, können diese Wirkungen noch verstärkt werden. Ebenso kann die Einnahme von Kratom zusammen mit anderen Substanzen, die eine sedierende Wirkung haben, diese Wirkung verstärken und sogar zu Atemdepression und Atembeschwerden führen.

 

Es besteht auch die Möglichkeit, dass Kratom mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, die man einnimmt, in Wechselwirkung tritt. Die Einnahme sollte daher im Vorfeld stets mit dem Arzt besprochen werden.