Gemeindefeuerwehr bildet 25 neue Feuerwehrkräfte aus

Für den Einsatz bereit: Die Teilnehmer des 1. Teils der Truppmannausbildung bei der Gemeindefeuerwehr Uetze zusammen mit ihren Ausbildern.Aufn.: Gemeindefeuerwehr Uetze

UETZE

Lauter Jubel war am gestrigen Sonnabend, 25. November 2023, aus der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Dollbergen zu hören. Dies galt den Worten "Ihr habt alle bestanden" an die angehenden Feuerwehrkräfte, die in den vergangenen Wochen den 1. Teil der Truppmannausbildung absolvierten und gestern ihre Prüfung ablegten. 19 gehören Feuerwehren der Gemeinde Uetze an, zwei der Werkfeuerwehr Avista Oil und vier der Stadtfeuerwehr Lehrte.

Die Funktion des Truppmanns ist die erste Stufe jeder Feuerwehrkraft. Es ist Teil eines Trupps, der aus zwei Personen besteht: Dem Truppmann und dem Truppführer. Die Ausbildung zum Truppmann ist dabei in zwei Teile untergliedert. Dem 1. Teil mit den Grundlagen und dem 2. Teil, bei dem das erworbene Wissen gefestigt und vertieft wird.

In den vergangenen Wochen standen für die 23 Teilnehmer des Ausbildungskurses bei der Gemeindefeuerwehr Uetze nun die Grundlagen einer Feuerwehrkraft auf dem Programm: Fragen wie "Wie ist die Feuerwehr aufgebaut?", "Welche Rechtsgrundlagen gibt es?", "Welche Gefahren gibt es an der Einsatzstelle?" und "Wie verhalte ich mich bei Gefahr?" wurden beantwortet, auch gab es Inhalte zur Fahrzeug- und Gerätekunde. Neben der Theorie wurden auch praktische Unterrichtseinheiten absolviert. Darunter vorrangig der Löschangriff, aber auch das Aufstellen von Leitern, das Fertigen von Knoten und das Ausleuchten von Einsatzstellen musste erlernt werden. Rund 80 Stunden mussten absolviert werden. Zudem musste jeder Teilnehmer an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teilnehmen. Rund 2000 ehrenamtliche Stunden erbrachten die Teilnehmer und Ausbilder während des Lehrgangs, berichtete Lehrgangsleiter Jörg Ernst.

Spaß bei der Ausbildung hatten dabei alle Teilnehmer, auch wenn die Freizeit in den vergangenen Wochen kürzertreten musste: Jeweils dienstags, donnerstags und sonntags wurden die Ausbildungsinhalte bei der Ortsfeuerwehr Dollbergen durchgegangen. Zehn Ausbilder, allesamt Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr, vermittelten hierbei die Lehrinhalte. Ihnen dankten nicht nur die Lehrgangsteilnehmer, sondern auch der stellvertretende Gemeindebrandmeister Sven Hasse. Dieser betonte, "ohne die Ausbilder wäre es nicht möglich gewesen", und Marc Barkawitz von der Gemeinde Uetze, der stellvertretend für Gemeindebürgermeister Florian Gahre auch die Glückwünsche an die Teilnehmer überbrachte. Stefan Karsten, Fachbereichsleiter Technische Hilfeleistung von der Regionsausbildung, der die theoretische Prüfung abnahm und den Teilnehmern ihre Lehrgangsbescheinigungen überreichte, bescheinigte den Teilnehmern eine durchweg gute Leistung. Positiv sei ihm aufgefallen, dass zwei Drittel der Teilnehmer Quereinsteiger sind, die zuvor nicht bereits in der Jugendfeuerwehr erste Erfahrungen gesammelt haben, und auch ältere sich noch für die Feuerwehr engagierten. Immerhin war der älteste Teilnehmer 59 Jahre alt. Er erhielt bei der Übergabe seiner Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme an dem Lehrgang einen besonderen Applaus. Geprüft wurden die Lehrgangsteilnehmer am gestrigen Sonnabend am Feuerwehrhaus in Dollbergen von Prüfern aus den Stadtfeuerwehren Burgdorf, Lehrte und Sehnde.

Es gab auch Grund zum Schmunzeln am Rande: Bei der Gemeindefeuerwehr Uetze wurde auch Feuerwehrmann Sam ausgebildet, für viele eher bekannt als Trickfilmfigur. Teilnehmer Sam George von der Ortsfeuerwehr Katensen, derzeit noch im Rang eines Feuerwehrmannanwärters, darf nun wie, auch die restlichen Teilnehmer des Lehrgangs, nun mit zu Einsätzen ausrücken und ihre Ortsfeuerwehren verstärken. Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs steht ihm wie auch den restlichen Teilnehmern nun die Ernennung in den Dienstrang "Feuerwehrmann" beziehungsweise "Feuerwehrfrau" zu.

In der Gemeinde Uetze war es der letzte Ausbildungsjahrgang und in Niedersachsen einer der letzten, der die Truppmannausbildung in dieser Form absolvierte. Ab kommenden Jahr wird landesweit die Truppausbildung modular vorgenommen, hin zu einer "ehrenamtsfreundlicheren und übersichtlicheren Qualifizierung für Einsatzaufgaben", wie das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz schreibt. "Die Motivation sich einzubringen, die Anforderungen an das Ehrenamt zu reduzieren und gleichzeitig ein hohes Ausbildungsniveau zu wahren, stehen dabei im Fokus", wird vom Land betont.