Tipps & Infos
Dienstag, 14.11.2023 - 11:30 Uhr

Cannabis auf Rezept – wann kommt die Legalisierung für jedermann?

Aufn.:

REGION

Mit der Legalisierung von Cannabis unter strikten Auflagen konnten die aktuellen Regierungsparteien vor allem junge Wähler überzeugen. Eine entsprechende Gesetzgebung wurde auf den Weg gebracht, dennoch bleiben viele Fragen. Neben dem Einsatz im alltäglichen Konsum wird am medizinischen Nutzen geforscht. Für manche Konsumenten ist von Interesse, wann sie ihr „Cannabis auf Rezept“ erhalten und so die Kosten an die Krankenkasse weitergeben könnten.

 

Auf dem Weg zum legalen Cannabis-Konsum

Was in europäischen Nationen wie den Niederlanden und Luxemburg längst möglichst ist, dürfte schon bald in Deutschland möglich sein: Legal einen Joint zu rauchen. Die politische Legalisierung von Cannabis wurde im Herbst 2023 auf den Weg gebracht, für Anfang 2024 wird die Umsetzung erwartet. Klare Richtlinien, beispielsweise eine Begrenzung auf 25 Gramm und ein Verkaufsverbot an Menschen unter 18 Jahren, sind nach dem Inkrafttreten einzuhalten.

 

Was Anbau und Qualität anbelangt, dürfte die Neuregelung mit dem Verkauf von CBD-Produkten vergleichbar sein. Diese sind schon länger erlaubt, sofern ein Anbau der Cannabispflanzen in der Europäischen Union stattfindet und Qualitätsnachweise wie die Unterschreitung eines bestimmten THC-Gehaltes vorliegen. Der wichtigste Unterschied zur Rauchware Cannabis: CBD-Produkte werden nicht als berauschende Ware angesehen, da sie kein THC wie ein Joint beinhalten.

 

Ist ein Kauf in der Apotheke möglich?

Für den legalen Ankauf und zur Eindämmung des Schwarzmarktes dürften Apotheken und Drogerien zu den wichtigsten Anlaufstellen für den legalen Cannabis-Erwerb werden. Schon heute lassen sich bei Anbietern wie der Onlineapotheke Sanicare umfassende Informationen zum Thema finden, ergänzt um ein Spektrum an Hanfprodukten. Eine Erweiterung ist zu erwarten, wenn der legale Cannabis-Verkauf im Jahr 2024 möglich wird.

 

Apotheken dürften als vertrauensvoller Partner vor allem für die medizinische Anwendung von THC-Produkten zum wichtigsten Ansprechpartner werden. Die internationale Forschung an Cannabis deutet auf eine schmerzlindernde Wirkung hin, in Nationen wie den USA ist Cannabis auf Rezept zur Linderung chronischer Schmerz längst etabliert. Hierzulande haben Patientinnen und Patienten seit 2017 Anspruch auf derartige Produkte bei schwerwiegenden Erkrankungen. Die Legalisierung von Cannabis dürfte dem therapeutischen Einsatz zusätzlichen Schwung verleihen.

 

Ohne Rezept zum sicheren Cannabis-Konsum

Spannend wird die Entwicklung im freien Verkauf von Cannabis-Produkten jenseits von Apotheken und Drogerien sein. Speziell im Großhandel für Grinder, Bongs und anderen Rauchwaren ist eine Erweiterung des Sortiments zu erwarten. Ähnlich wie in spezialisierten Shops werden die Betreiber klare Nachweise über die Herkunft und die Qualität ihrer Waren nachweisen müssen.

 

Anders als bei Rauchwaren wie Zigaretten und Zigarren bringt die Grauzone zwischen Genussware und medizinischem Produkt Fragen zur Bewerbung der Produkte aufwerfen. Ob hier langfristig eine ähnliche Akzeptanz wie bei CBD-Produkten entsteht, die im Wesentlichen den Status eines Nahrungsergänzungsmittels haben, bleibt vorerst abzuwarten. Die Regierung plant nach Inkrafttreten des Gesetzes eine Evaluation über vier Jahre hinweg ein, um die Auswirkungen der Legalisierung zu bewerten.

 

Gesetzlichen Status exakt beachten

Was nach aktueller Gesetzeslage noch zu einem Polizeieinsatz führt, dürfte in wenigen Monaten absolut legal sein. Einen umfassenden Freibrief für den Verkauf oder Konsum stellt die Gesetzgebung nicht dar. Für den kontrollierten Zugang, den die Bundesregierung anstrebt, sowie durch strikte Vorgaben im Eigenanbau und -konsum, werden sich alle Interessenten auch zukünftig vor dem Gesetzgeber verantworten müssen. Eine Legalisierung für jedermann ist also nicht mit dem therapeutischen Einsatz auf Rezept zu verwechseln.