Wie gut ist der deutsche Reisepass im Vergleich?

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Klassischerweise ist der Sommer die Haupturlaubszeit der Deutschen. Das liegt zum einen daran, dass die Sommerferien der Kinder Familien ermöglichen, mehrere Wochen am Stück dem Alltag zu entfliehen, zum anderen am Sommerloch. Man kann sich sicher sein: Im Sommer steht das Leben still, man verpasst in der Heimat nichts.

Deutscher Winter? Nichts wie weg!

Andererseits entdecken immer mehr Urlaubende die kalte Jahreszeit für sich. Während es hierzulande mit nostalgischen Laternenumzügen oder schaurig-spaßigem Halloween-Nervenkitzel zwar anheimelnd und aufregend zugeht, aber eben auch dunkel und nass, scheint in anderen Ländern die Sonne, ohne allzu heiß zu sein. Mildes Klima um die zwanzig-Grad-Marke herum lockt zunehmend mehr Deutsche, ihren Haupturlaub in die dunkle Jahreszeit zu verlegen, um der kalten Nässe ihrer Heimat zu entfliehen. Und das sind längst schon nicht mehr ausschließlich wohlbetuchte Senioren, die ein Ferienhaus irgendwo im europäischen Süden besitzen, wo sie überwintern! Auch der durchschnittliche Vollzeit-Angestellte verfügt über etwa dreißig Urlaubstage im Jahr. Durch eine geschickte Kombination mit Feier- und Brückentagen lässt sich diese Zahl mehr als verdoppeln. So etwa lassen sich 2024 bis zu 68 freie Tage erzielen!

191 Urlaubsländer wollen entdeckt werden

Genug Zeit also, die Welt – und im Winter: wärmere Gefilde – zu erkunden. Ob man nun exotische Schauplätze entdecken oder einfach nur wochenlang die Seele baumeln lassen möchte – Urlaub fernab der Heimat macht’s möglich. Der psychologische Effekt dabei: Je weiter weg man von zu Hause ist, desto weiter entfernt auch der Alltag. Vollständige Regeneration wird erst durch Wegfahren möglich. Wie gut, dass ein deutscher Reisepass die Tore in sagenhafte 191 Länder öffnet – wobei die Anzahl der offiziell anerkannten Länder derzeit zwischen 193 und 207 liegt. Mit einem deutschen Pass lässt es sich also nahezu überall auf der Welt Urlaub machen. Das deutsche Pass-Privileg wird nur von Inhabern eines Reisepasses aus Japan oder Singapur mit Reisemöglichkeit in 193 Länder sowie dem südkoreanischen Reisepass (192) Länder übertroffen. Schon an Stelle vier des großen Reisepass-Rankings steht Deutschland – gleichauf mit Spanien.

Visumspflicht trotz deutschem Pass?

Inhabern von Reisepässen anderer Staaten können weniger Länder besuchen: Schweizer, Norweger und USA-Bürger etwa 187. Wer aus Ländern wie Pakistan (32), Syrien (30) oder Afghanistan (27) kommt, hat mit seinem Pass das Nachsehen. Dies kann insbesondere für die Urlaubsplanung von Familien oder Paaren mit gemischter Nationalität relevant werden. Um die unangenehme Überraschung zu vermeiden, dass ein Teil der Urlaubsgesellschaft nicht ins Wunschland einreisen darf, sollte man vorher das Ranking studieren. Auch bezüglich der Frage nach der Nationalität gemeinsamer Kinder sollte die zukünftige Reisefreiheit nicht aus den Augen verloren werden. Schließlich kennt das deutsche Recht bislang keine doppelte Staatsbürgerschaft, obgleich sie in naher Zukunft geplant ist. Selbst mit deutschem Pass kann dem Urlaubsvergnügen aber noch die Visumspflicht im Weg stehen – denn für einige wenige Länder besteht auch für Inhaber des deutschen Reisepasses Visumspflicht. Wer etwa dem deutschen Winter nach Myanmar oder nach Ghana entfliehen oder seinen Urlaub unter den Palmen des pazifischen Inselstaates Nauru verbringen will, muss sich auf den komplizierten Prozess eines staatlichen Visumsantrages vorbereiten. So etwa ist für die Erteilung von Visa für einen Aufenthalt auf Nauru das deutsche Generalkonsulat in Sydney, Australien verantwortlich. Vielleicht greift der Urlauber der Einfachheit halber dann doch lieber auf eines der 191 Reiseziele aus dem Reisepass-Ranking zurück.