Grüne zur Turnhallennutzung: "Wo bleiben kreative Ideen statt Verbote?"

Kurz nach dem Weltkindertag hat der Rat der Gemeinde Isernhagen mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP mehrheitlich die bisher bestehende Möglichkeit einer Privatnutzung der Turnhallen abgeschafft. Dies bedeutet, dass beispielsweise auch keine Kindergeburtstage mehr in Turnhallen gefeiert werden können. "Dies bedauern wir zutiefst", so Ratsfrau Dr. Gretha Burchard.

Hintergrund sind stark verschmutzt zurückgelassene Hallen, die in der Folge vor allem Sportvereine beeinträchtigt haben. Die Nutzung von Sporthallen durch die Schulen und Sportvereine habe ganz klar Priorität und es sei sehr bedauerlich, dass Einzelne es mit ihrem Verhalten nun für alle verdorben hätten, findet Jessica Rothhardt, ebenfalls Ratsfrau der Grünen. Trotzdem stimmte die Gruppe Grüne/Partei gegen das Verbot. 

Bisher mussten private Nutzer 15 Euro pro Stunde bezahlen und keine Kaution hinterlegen. Hier hätte man aus Sicht der Gruppe ansetzen und neue Wege finden müssen. Andere Gemeinden würden erfolgreich vormachen, wie eine private Nutzung von gemeindlichen Turnhallen aussehen kann. "Dort werden Kautionen verlangt, die einbehalten werden, wenn die Hallen nicht ordentlich verlassen werden", so Ratsherr Oliver Schlue (Die Partei). "Von solchen Lösungsansätzen wollten die anderen Parteien nichts wissen. Natürlich hätte auch da am Ende ein Verbot herauskommen können, aber einen zeitlich begrenzten Versuch mit Kautionen hätte man doch unternehmen können", findet Jessica Rothhardt.

Auch der Grünen-Ortsverband bedauert die Entwicklung. "Mit öffentlichen Geldern erbaute und unterhaltene Sportanlagen sollten grundsätzlich allen Einwohnerinnen und Einwohnern zugutekommen", so die Co-Vorsitzende Dr. Annette Heuer. Die Grünen hoffen nun, dass sich ein Verein gründet, um die Hallen für private Veranstaltungen anzumieten und am Ende durch eine entsprechende Organisation und Kontrolle dafür zu garantieren, dass diese wieder ordentlich verlassen werden.