Burgwedel
Donnerstag, 31.08.2023 - 11:02 Uhr

Vorzeigeprojekt geplant: Burgwedeler schließen sich für regenerative Stromerzeugung zusammen

Die Energiegenossenschaft Burgwedel (in Gründung) mit den Vorstandsmitgliedern (von links) Friedrich Dörr, Rainer Fredermann, Dirk Behrens und Jörg Offeney sowie den Aufsichtsratsmitgliedern Christian Möhring, Volker Margenfeld und Thomas Kämper (Vorsitzender).Aufn.: Bastian Kroll

Burgwedeler Einwohner wollen die Energiewende auch vor Ort vorantreiben. Hierzu wurde am gestrigen Mittwoch, 30. August 2023, die "Energiegenossenschaft Burgwedel" gegründet.

BURGWEDEL

Dirk Behrens, Thomas Kämper und Volker Margenfeld hatten die Gründung der Genossenschaft vorangetrieben. Diese hat sich die "Errichtung und Unterhaltung von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Photovoltaikanlagen", gesetzt. 23 Gründungsmitglieder unterschrieben am gestrigen Mittwoch bei der Gründungsversammlung in der Heimatdiele in Wettmar die Satzung.

 

Anwesend waren dabei weitaus mehr: Mehr als 55 Interessierte hatten sich eingefunden. Doch die Zurückhaltung hatte einen Grund: Der Staat fördert zukünftige Genossen, die sich mit mehr als 7500 Euro beteiligen wollen, bei ihrer Erstinvestition mit 25 Prozent. Doch dazu muss die Genossenschaft eingetragen und als förderfähig anerkannt sein. "Dies wird so in ein bis zwei Monaten der Fall sein", gab Dirk Behrens bekannt.

 

Die Gründungsmitglieder zeichneten mit ihrer Unterschrift je einen Anteil zu 1000 Euro. Die Stadt Burgwedel wird mit 100.000 Euro ebenfalls Mitglied der Genossenschaft. Mit dem Geld sollen dann vorrangig zunächst drei Projekte angegangen werden: Die Erstellung von Photovoltaik (PV)-Anlagen am Klärwerk, der Kita Kleinburgwedel und Grundschule Wettmar. Insgesamt 120 Kilowattpeak sollen so installiert werden. Beim Klärwerk könne durch den dauerhaften Betrieb 100 Prozent des Stromes direkt dort verbraucht werden, bei Schule und Kita seien 75 Prozent Eigenverbrauch möglich. "Eventuell werden wir auch noch Speicher vorsehen", so Behrens.

 

Positiver Effekt bei den Projekten für alle Beteiligten: Die Stadt könne günstigeren Storm als bei bisherigen Energielieferanten beziehen und die Mitglieder der Genossenschaft so die Projekte refinanzieren.

 

In der Zukunft will die Genossenschaft aber noch viel mehr möglich machen: Der überschüssige Strom, beispielsweise von der Grundschule Wettmar, soll auch von den Genossen verbraucht werden können, sodass diese von regenerativem Strom und marktunabhängigen Strompreisen profitieren können. Über die Genossenschaft kann zukünftig auch jemand einen Teil einer PV-Anlage in Burgwedel besitzen, bei dem die Installation zu Hause nicht möglich ist. "Ich wünsche mir eine Genossenschaft, die 'smart' ist", blickt Dirk Behrens in die Zukunft. Auf jeden Fall solle diese ein Vorzeigeprojekt werden. Auch Energie aus Biogas oder Windrädern seien zukünftig vorstellbar, doch aufgrund der Investitionssummen derzeit nicht im Fokus der Genossenschaft.

 

Der erste Schritt ist nun getan: Der Aufsichtsrat mit Thomas Kämper (Vorsitzender), Volker Margenfeld (stellvertretender Vorsitzender) und Christian Möhring, Kämmerer der Stadt Burgwedel, wie auch die Bestellung des Vorstandes bestehend aus Dirk Behrens (Vorsitzender), Friedrich Dörr, Rainer Fredermann und Jörg Offeney sind vollzogen.

 

Nun soll im nächsten Schritt die breite Bevölkerung involviert werden. "Für die Gründung brauchen wir keine 500 Personen", erklärte Dirk Behrens das Vorgehen, warum zur Gründung nicht öffentlich eingeladen wurde. Für den 25. September ist nun eine größere Informationsveranstaltung im Amtshof in Planung. Auch will die Genossenschaft aktive Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um so weitere Mitstreiter zu gewinnen. "Ich freu mich drauf, loslegen zu können", unterstrich der Vorsitzende Dirk Behrens.

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