Burgwedel
Mittwoch, 09.08.2023 - 16:50 Uhr

Grundschüler verschwinden nicht spurlos

Die Schüler stellten die Mosaike her.Aufn.:

WETTMAR

Die Grundschule Wettmar hat wieder einmal Abschied von ihren Viertklässlern nehmen müssen, die nun ihre Schullaufbahn an einer weiterführenden Schule fortsetzen werden. Ihren Platz nehmen am 17. August die Kinder der bis dahin dritten Klassen ein. Dann sind sie die Großen. Jedes Jahr kommen kleine Menschen in die Grundschule Wettmar. Dort wachsen sie und hinterlassen Spuren in den Herzen ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen, der Lehrerinnen, Erzieher und Erzieherinnen und auch bei allen anderen an der Schule tätigen Personen. In diesem Jahr haben die vierten Klassen sogar langanhaltende sichtbare Spuren hinterlassen. Sie haben in einem Projekt ein Abschiedsgeschenk für die Schule hergestellt - Mosaike für Sitzhocker auf dem Schulhof. 

 

In dem Gemeinschaftswerk wurden unzählige kleine Teilchen zu einem Ganzem zusammengesetzt. Dabei arbeiteten die Kinder eifrig in wechselnden Teams zusammen. Angeleitet wurde das Projekt von Angelika Algieri aus Großburgwedel, die seit 25 Jahren italienische Mosaikkunst in Burgwedel praktiziert. Trotz der langen Zeit empfindet sie ihre Arbeit immer noch als spannend und stellt eigene Werke her, die sie auch auf Ausstellungen präsentiert. Zusätzlich bietet sie Fortbildungen und Kurse für Mosaikkunst an und begleitet Projekte in Schulen und Kindergärten. Kolja konnte berichten, dass viele ihrer Werke in der Trattoria Pasta e Vino bewundert werden können. 

 

Im Vorfeld des Projekts haben die Kinder im Kunstunterricht Skizzen für die einzelnen Seiten der Hocker entworfen. Diese wurden dann mit Deckmalfarben auf 40x40 Zentimeter großes festes Papier übertragen. Um sicherzustellen, dass kein Leim auf das Papier läuft, wurde eine Folie auf das Bild gelegt. Danach wurde das Netz aufgelegt, auf dem die Mosaiksteine aus frostfreiem Keramikmaterial aufgeklebt wurden. Eine besondere Herausforderung war es, genau zu gucken, welches Mosaiksteinchen die vorhandene Lücke füllt. Dies erforderte ein hohes Maß an Konzentration und vor allem Geduld. Manch einer geriet dabei an seine Grenzen, während andere hoch motiviert waren. "Es war sehr beeindruckend zu beobachten, wie gerade Kinder, die in den letzten vier Jahren oft hibbelig und unkonzentriert wirkten, sich auf dieses Geduldsspiel einlassen konnten und darin versunken sind", teilt Schulleiterin Sandra Müller-Herzberg mit. Laura kommentierte das Projekt mit den Worten: "Cool, wie wir die Steine aufgeklebt haben. Wir mussten uns wirklich konzentrieren und genau auf den Rand achten, damit nichts übersteht."

 

Für jeden Würfel wurden fünf Netze gestaltet. Aus den Resten der Mosaiksteinchen und Netze durften sich die Kinder eigene kleine Bilder herstellen. Angelika Algieri hat die entstandenen Mosaikplatten an die Steinklötze geklebt und anschließend verfugt. Hilfe hat sie dabei von Papas aus den Klassen und Herrn König bekommen.

 

Die Kinder waren zunächst erschrocken, als sie beim Verfugen zuschauten. "Unsere schönen Bilder. Und nun kommt der ganze Matsch darauf." Nach dem Polieren kamen aber die Bilder der Kinder wieder strahlend zum Vorschein und erzeugten einen Wow-Effekt und zufriedene Gesichter.

 

Insgesamt sind vier Sitzwürfel entstanden, die nun fester Bestandteil des Schulhofs sind und den Kindern einen gemütlichen Platz bieten. Auf ihnen kann man zusammensitzen und klönen, beim Fußball zuschauen oder einfach nur entspannen. 

 

"Das Projekt war ein voller Erfolg und die Mädchen und Jungen waren stolz auf ihre Arbeit. Sie haben nicht nur gelernt, wie man mit Mosaiksteinen arbeiten kann, sondern auch ihre Fähigkeiten in Teamwork und Kreativität bewiesen", so die Schulleiterin.

 

Dank der finanziellen Unterstützung vom Förderverein konnte das Projekt realisiert werden. "Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig solche Vereine für Schulen sind. Sie ermöglichen es den Schülern, über den regulären Lehrplan hinaus zu lernen und sich künstlerisch auszudrücken. Die Viertklässler waren am Ende zufrieden darüber, dass sie etwas geschaffen hatten, das von allen bewundert wird", so Sandra Müller-Herzberg.

 

Die Grundschule Wettmar bedankt sich bei ihrem Förderverein für die wertvolle Unterstützung und bei den Projektteilnehmenden für das gelungene Abschiedsgeschenk. "Ihr werdet uns in besonderer Erinnerung bleiben", so Sandra Müller-Herzberg abschließend.

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