Heimatbund Hänigsen feierte sein 100-jähriges Jubiläum

Bei Sonnenschein und viel guter Laune feierte der Heimatbund Hänigsen jüngst sein 100-jähriges, sowie 75-jähriges Wiedergründungs-Jubiläum auf dem Gelände des Teermuseums am Kuhlenberg.

Dazu konnte der 1. Vorsitzende, Peter Brandes, neben rund 120 Mitgliedern, auch Vertreter vom Präsidium des Heimatbundes Niedersachsen, der Gemeinde Uetze, des Ortsrates und der örtlichen Traditions-Kameradschaft begrüßen. 

In einem Rückblick über die Vereinsgeschichte des Heimatbundes berichtete Peter Brandes, dass dieser 1923 unter dem Namen „Heimatbund-Heimattreu“ gegründet wurde. Dieses ist auch auf dem Prunkstück, dem ältesten Nachweis des Heimatbundes, nämlich der Vereinsfahne, zu lesen. Während des 2. Weltkrieges mussten die Vereinsaktivitäten ruhen. Deshalb kam es 1948 zur Wiedergründung. Weiterhin berichtete er, das es in der Heimatstube im „Haus am Pappaul“ viel Interessantes zu entdecken gibt: Fotos, alte Trachten, viele Gegenstände des alltäglichen Lebens aus Schule, Haushalten, Kalibergwerk und anderes. Besonders ist aber das Archiv zu erwähnen, welches über 300 Ordner beinhaltet. In diesen wurden und werden nach Themen geordnet, Zeitungsberichte, Fotos, Historie der Hänigser Höfe, Briefe und viele geschichtliche Dokumente einsortiert. Fündig werden beispielsweise Vereine, wenn sie über ihre Geschichte Nachforschungen betreiben wollen.

Es wurden in der langen Vereinsgeschichte auch viele Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge mit externen Fachleuten, Kurzreisen, Fahrradtouren und Nachtwächterführungen erwähnt. Auch in Zukunft soll es dieses weiterhin geben und dafür möchte der Verein vor allen Dingen junge Leute ansprechen. Dieses sei jedoch, wie in vielen Vereinen und Institutionen, nicht so einfach und deshalb sollen die Kontakte zur Landjugend aufgenommen und intensiviert werden. Eine besondere Attraktivität sind die Teerkuhlen und das Gelände am Kuhlenberg. Sie beherbergen ein Museum zur Geschichte der Erdölförderung, eine Teerkuhle, einen restaurierten Nachbau eines hölzernen Ölturms sowie viele Artefakte des Erdölvorkommens rund um Hänigsen. Dieses Gelände wird alljährlich von vielen Schulklassen und Fachleuten besucht.

Außerdem gibt es auch, vielen unbekannt, Rekorde über Hänigsen zu verzeichnen: Es war das weltweit tiefste Kalibergwerk der Welt (tiefste Sohle bei 1.525 Metern); die Teerkuhlen sind das älteste belegte Erdölvorkommen in Norddeutschland (seit 1546) und die 1704 erbaute Bockwindmühle.

Nach dem Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre des Heimatbundes und Grußworte der Gäste kam es dann, zur Überraschung aller Anwesenden, zu einem zusätzlichen Programmpunkt. Von Ellen Maschke-Scheffler vom Präsidium des Heimatbundes Niedersachsen wurden Ehrungen vorgenommen. Für besondere Verdienste für den Heimatbund Hänigsen wurden der 1. Vorsitzende Rolf-Peter Brandes mit der Ehrennadel in Gold sowie der 2. Vorsitzende Alfred Niebuhr mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Sie würdigte damit die Verdienste von Rolf-Peter Brandes weit über Hänigsen hinaus für die mehr als 44-jährige Vorstandsarbeit und den Aufbau und Organisation der Heimatstube. Alfred Niebuhr dankte sie für die vielen organisatorischen Arbeiten im Vorstand und Verein, insbesondere Einholung von Genehmigungen und Zuschüssen sowie Unterstützung des 1. Vorsitzenden. Außerdem hob sie die ehrenamtliche Arbeit und die Verbundenheit zur Heimat, auch der Mitglieder, hervor, die ohne diese gar nicht denkbar wäre.

Der Nachmittag wurde von der Jagdhornbläsergruppe des Hegering Uetze unter Leitung von Alfred Niebuhr untermalt.

Nach diesem offiziellen Teil konnten sich alle Mitglieder und Gäste bei Kaffee und Kuchen, sowie anschließendem Grillen, bei geselliger und fröhlicher Laune erfreuen. Für alle Teilnehmer war es ein gelungenes Fest.

Wer Interesse an der Arbeit oder Geselligkeit des Heimatbundes Hänigsen hat, kann diesen im Internet sowie auf Facebook kontaktieren. Ebenso beim 1. Vorsitzenden, Rolf-Peter Brandes, Telefon 05147/8174, oder dem 2. Vorsitzenden, Alfred Niebuhr, Telefon 05147/1773. Für das kommende Winterhalbjahr sind zudem wieder interessante Vorträge geplant.