Grubenunglück 1946: Ortsrat Hänigsen stellt Tafel der verstorbenen ukrainischen Arbeiter auf

Bei der großen Explosion, während der Aufräumarbeiten, in dem ehemaligen "Munabereich" des Kali- und Steinsalzwerkes Riedel in Hänigsen sind zahlreiche Arbeiter im Bergwerk um Lebens gekommen. Auf Veranlassung der Militärregierung sowie des Oberpräsidenten wurde eine große Gedenkfeier auf dem Hänigser Friedhof durchgeführt.

Während der Vorbereitungen zur 75-jährigen Wiederkehr dieses Ereignisses konnte eine Namensliste der bei der Explosion ums Leben gekommen ehemaligen ukrainischen Arbeiter entdeckt werden. Der Ortsrat Hänigsen hatte daraufhin beschlossen eine Tafel mit den Namen der verstorbenen ukrainischen Arbeiter aufstellen zu lassen.

Daher lädt der Ortsrat am kommenden Sonntag, 18. Juni 2023, 15 Uhr, zu einer ökumenischen Andacht auf den Hänigser Friedhof ein. Anlass ist die Einweihung einer Namenstafel, die jenes Denkmal ergänzt, das an die Explosion auf dem Schacht Riedel am 18. Juni 1946 erinnert.

Während die einheimischen Opfer auf dem Gedenkstein namentlich genannt sind, wurde für jene Männer, die - gebürtig aus der Ukraine - im Krieg nach Hänigsen verschleppt wurden und auf ihre Ausreise nach Kanada und in die USA warteten, der Schriftzug "21 Arbeitskameraden aus anderen Ländern" gewählt.

Bereits am 18. Juni 2021 hat der Ortsrat aus Anlass der 75. Wiederkehr des Unglückstages aller Männer gedacht, die durch die Detonation und die sich anschließenden Bergungsversuche gestorben sind. In seiner Predigt zum Gedenkgottesdienst vor zwei Jahren sagte Pastor Lahmann: "Wir würden dieser Männer, die vor 75 Jahren ihr Leben auf tragische Weise verloren haben, gut gedenken, (…) indem wir beispielsweise in einer Erweiterung des Gedenksteins auf dem Friedhof auch den 21 Ukrainern ihre Namen zurückgeben, die gemeinsam mit den 65 Männern, deren Namen dort schon stehen, gestorben sind an diesem Tag."

Dieser Gedanke wurde aufgenommen und umgesetzt. Dank großzügiger Spenden der Firma K+S, Sammlungen und des Ortsrats Hänigsen konnte die Anfertigung einer ergänzenden Gedenktafel beauftragt werden, auf der nun auch die Namen der ukrainischen Opfer zu lesen sind.

Diese Tafel wird am 18. Juni im Rahmen einer Gedenkfeier der Öffentlichkeit übergeben. Nach einer ökumenischen Andacht, die von Pfarrer Franz Kurth und Pastor Steffen Lahmann gemeinsam mit Pfarrer Roman Maksymtsiv aus der ukrainischen St. Wolodymyr-Gemeinde (Hannover) gehalten wird, schließen sich Gedenkworte an.

Im Anschluss laden der Bergmannsverein, der Ortsrat und die Kirchengemeinden zu einer Kaffeetafel ins Haus der Begegnung (An der Kirche 2, Hänigsen) ein.