Burgdorf
Montag, 05.06.2023 - 16:24 Uhr

FDP-Ratsfraktion stellt Antrag "für mehr Sicherheit und weniger Vandalismus in Burgdorf"

BURGDORF

Dr. Vehling, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP, erinnert daran, dass der Wohlfühlfaktor in Burgdorf wesentlich von der Sicherheit abhängt. "Dunkelheit, verlassene Straßen, gerade in der Nähe von Bahnhöfen und Bushaltestellen, nächtlich verwaiste Parkhäuser und Unterführungen lösen ein subjektives Unsicherheitsgefühl bei den Menschen aus. Objektiv ist festzustellen, dass es gerade an Wochenenden oder zu Feiertagen, in den nächtlichen Stunden - insbesondere im räumlichen Umfeld des Burgdorfer Bahnhofs - besonders häufig zu starken Verunreinigungen durch zerbrochene Flaschen, Gläser und sonstigen Unrat kommt", führt Vehling aus und ergänzt, dass besonders häufig zu dieser Zeit auch die am Bahnhof abgestellten Fahrräder gestohlen und Einrichtungen im Bahnhof, wie zum Beispiel der Fahrstuhl, stark verunreinigt und beschädigt werden. "Auffällig sei der beklagenswerte Zustand des Bahnhofes immer am Montagmorgen. Der durch Vandalismus beschädigte Fahrstuhl fällt für Monate aus. Ein barrierefreier Zugang ist während dieser Zeit unmöglich", so Vehling

 

Laut Vehling finden die festzustellenden Beschädigungen durch Vandalismus, Fahrraddiebstähle und Schlägereien vor allem an den Wochenenden statt, vornehmlich in der Zeit von Freitag 18 Uhr bis zum frühen Sonntagmorgen. "Das sind Zeiten, in denen insbesondere jüngere Menschen gern in Gruppen feiern gehen und dem Alkohol zusprechen. Die von diesen Gruppen ausgehenden Gefahren betreffen insbesondere allein reisende wehrlose Menschen, die von den vorgenannten Gruppen nicht selten in der Bahn und außerhalb belästigt oder gar bedroht werden", erklärt Vehling.

 

Die FDP-Fraktion ist davon überzeugt, dass eine Präsenz von Ordnungskräften zu den sensiblen Zeiten die zu beklagenden Schäden, Diebstähle, Verunreinigungen und Zudringlichkeiten gegenüber einzelnen Personen verhindern könne. "Soziale Kontrolle durch einen gut erkennbaren Ordnungsdienst weckt das Gefühl, beobachtet und angesprochen zu werden. Die unverzügliche konkrete Ansprache möglicher Täter und die Feststellung von Personalien verdächtiger Personen verhindern erfahrungsgemäß das Fehlverhalten möglicher Delinquenten. Die besonders gefährdete Gruppe wehrloser Menschen hätte mit dem Ordnungsdienst vor Ort Ansprechpartner, die Schutz vor Zudringlichkeiten gewährleisten könnten", so die FDP-Fraktion.

 

"Die Beauftragung eines Ordnungsdienstes ist erforderlich. Alternativen sind bislang erfolglos geblieben. Eine elektronische Überwachung durch entsprechende Kameras, die bei der Polizei oder einem Ordnungsdienst aufgeschaltet sind, erfüllen nicht den Zweck der Maßnahme, nämlich Präsenz zu zeigen und notfalls auch in das konkrete Geschehen einzugreifen, um Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten zu verhindern", erklären die Liberalen.

 

Vor diesem Hintergrund hat die FDP-Fraktion ihren Antrag zum Wohl der Burgdorfer Bürger in die politische Beratung eingebracht und möchte den Erfolg der Maßnahme nach zwei Jahren mit Blick auf Zweckmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit überprüfen.

 

Aus Sicht der Fraktion sei der Aufwand für einen Ordnungsdienst angemessen. "Der finanzielle Aufwand steht in einem angemessenen Verhältnis zu den durch Vandalismus, Fahrraddiebstahl und Verunreinigung entstehenden Kosten. Darüber gibt ein nächtlicher Ordnungsdienst den Menschen Sicherheit, die an Haltestellen auf die Abholung durch Bahn, Bus, Taxi oder Freunde warten. Mit Rücksicht auf die finanzielle Lage der Stadt Burgdorf, sollte Beauftragung eines Ordnungsdienstes zunächst auf zwei Jahre beschränkt werden. Danach wäre die Maßnahme anhand der Entwicklung der Fahrraddiebstähle, Schäden durch Vandalismus und Verunreinigung zu evaluieren und gegebenenfalls entsprechend anzupassen", so die FDP-Fraktion. 

 

"Gerade die Vorfälle in Burgdorf am vergangenen Freitag, 2. Juni 2023, wo unter anderem eine 16-Jährige Opfer eines Körperverletzungsdeliktes wurde, machen deutlich, dass die Lage ernst genommen werden muss und schon gar nicht mit einem Bahnhofskümmerer gelöst werden kann", stellt Mario Gawlik, Fraktionsvorsitzender der FDP abschließend fest.