Burgdorf
Mittwoch, 31.05.2023 - 14:01 Uhr

Verkehrsversuch nach den Sommerferien: Burgdorfer Marktstraße wird zur Einbahnstraße

Verkehrsplaner Heinz Mazur stellte Konzept zum temporären Verkehrsversuch vor

Das Verkehrsaufkommen in der Burgdorfer City soll reduziert werden. Dazu startet nach den Sommerferien der zeitlich begrenzte "Verkehrsversuch Marktstraße".Aufn.: Georg Bosse

BURGDORF

Weniger Verkehr wagen und Versuch macht klug: Mit diesen zwei Formeln lässt es sich inhaltlich auf den Punkt bringen, was am gestrigen Dienstag, 30. Mai 2023, Interessierten bei der Vorstellung des Konzepts "Verkehrsversuch Marktstraße" im Ratssaal des Schlosses am Spittaplatz planerisch präsentiert wurde.

 

Das starke Verkehrsaufkommen auf der Marktstraße soll reduziert werden. Das Planungsbüro PGT Umwelt und Verkehr GmbH aus Hannover wurde von der Stadtverwaltung beauftragt, die dazu erforderlichen Datengrundlagen zu liefern. Damit war der Startschuss für den vom Rat beschlossenen Verkehrsversuch gefallen.

 

Nach Verkehrszählungen und -beobachtungen sowie nach Videoaufzeichnungen entschieden sich die Planer der gestrigen Einwohnerversammlung die Variante "Einrichtungsverkehr auf Marktstraße" vorzustellen. Die auf sechs Monate zeitlich begrenzte Erprobung sieht nach Darstellung von Dipl.-Ing. Heinz Mazur eine Einbahnstraßenregelung vom Kreisel Schwarzer Herzog für die Braunschweiger Straße, Poststraße und Marktstraße in westlicher Richtung zur Hochbrücke vor. Zwischen Post und Hannoversche Sparkasse soll es ebenfalls nur eine Fahrrichtung vom Celler Tor in Richtung Westen geben. Die Gartenstraße wird demnach weiter gegenläufig befahrbar bleiben, was eine anwesende Anliegerin zu einer verärgerten Reaktion veranlasste. "Die Gartenstraße behalten wir selbstverständlich im Blick und fassen ins Auge, die ganze Gartenstraße auf Tempo 30 km/h auszuweiten", hob Bürgermeister Armin Pollehn zum Versuch einer Beschwichtigung an. 

 

Zum Ablauf des Verkehrsversuchs gehört auch ein Innenstadtlageplan zur behördlichen Anordnungs-, Markierungs- und Beschilderungsplanung. Dafür stellt sich Mazur aufmerksamkeitsfördernde Piktogrammketten, alle 20 bis 30 Meter, auf den Fahrradstreifen sowie bewegliche Gestaltungselemente wie etwa Stadtgrün vor. Eine kurzfristig zu nutzende Ladezone auf der Marktstraße ist auch vorgesehen. "Mit Verengungen und Verweilzonen soll in der City zudem für mehr Aufenthaltsqualität gesorgt werden", so der Planer. Innerhalb des Versuchsablaufs wird es gegen Ende eine Evaluation (Bestandsaufnahme) geben. 

 

Eine Fußgängerzone ist nicht vorgesehen. Für das Ziel, ohne ganz große Veränderungen viel Verkehr rauszubekommen respektive zu verlangsamen, sei die vorgestellte Version die "tendenziell einzige verfolgungswürdige Variante", so Heinz Mazur.

 

Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem ÖPNV ist aus allen Richtungen gesichert. In den Spitzenstunden (15 bis 18 Uhr) zwängen sich derzeit 15 bis 18 Busse pro Stunde durch die Marktstraße und vier bis sieben Busse fahren über die Gartenstraße. Während der rund halbjährigen Versuchsphase solle zudem die Durchfahrt einiger Linien von Ost nach West entfallen. Dann besteht Linienverlauf über die Gartenstraße. Die Hauptverbindungen 905, 906 und 907 würden im Regulärbetrieb bleiben.

 

Der "Verkehrsversuch Marktstraße" soll nach den Sommerferien beginnen. "Dann hoffen wir auch auf die unterstützende Vernunft aller Verkehrsteilnehmer", unterstrich Mazur.

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