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Mittwoch, 17.05.2023 - 13:24 Uhr

Selbständigkeit – welche Versicherungen sind wichtig?

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Der Weg in die Selbständigkeit ist für alle Personen mit vielen Hürden verbunden. Ein äußerst wichtiger Punkt ist dabei das Thema Versicherungen. Neben der verpflichtenden Kranken- und Pflegeversicherung gibt es viele weitere Versicherungsangebote, welche nur für manche Berufe zur Pflicht gehören oder sogar komplett freiwillig sind. Gerade letztere Versicherungen sollte man nicht ignorieren, da sie einen vor existenziellen Risiken schützen können und in den meisten Fällen auch nicht viel Kosten.

 

1. Die Unfallversicherung

Eine private Unfallversicherung springt ein, wenn es zu einem Unfall in der Freizeit oder in der Arbeitszeit kommt. Wer aufgrund der Folgen des Unfalls nicht mehr seinem Beruf nachgehen kann, erhält von der Versicherung in einem solchen Fall eine Kapitalzahlung oder eine monatliche Rente. Das Risiko für einen Unfall ist von Beruf zu Beruf unterschiedlich. Gerade aber für Selbstständige und Gründer stellen Unfälle ein Existenzrisiko dar, weshalb der Abschluss einer solchen Versicherung empfehlenswert ist.


Für manche Berufsgruppen ist der Abschluss einer solchen Versicherung zudem verpflichtend, da sie einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Dazu gehören zum Beispiel landwirtschaftliche Unternehmer oder Selbstständige im Gesundheitswesen. Mit dem Abschluss einer Unfallversicherung ist man als Selbstständiger vor den finanziellen Folgen eines Unfalls abgesichert. Ähnlich wichtig ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung, mit welcher sich Selbstständige gegen die Folgen von Krankheiten absichern können.

 

2. Die Haftpflichtversicherungen

Neben der privaten Haftpflichtversicherung gibt es für Selbstständige zwei verschiedene Haftpflichtversicherungen, die für sie relevant sein können. Dabei handelt es sich zum einen um die Berufshaftpflichtversicherung und zum anderen um die Betriebshaftpflichtversicherung. Zumindest die Berufshaftpflichtversicherung ist für bestimmte Berufsgruppen verpflichtend. Dazu gehören unter anderem Ärzte, Steuerberater, Apotheker, Architekten und Psychotherapeuten. Jede Berufshaftpflichtversicherung ist dabei auf bestimmte Berufsgruppen angepasst, um Selbstständige vor typische Risiken in ihrem Beruf zu schützen.


Auch wenn beide Versicherungen ähnlichen klingen, schützen die Betriebshaftpflichtversicherung und die Berufshaftpflichtversicherung vor verschiedenen Risiken. Deshalb ist es empfehlenswert, sich tiefer mit dem Thema „Unterschied Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht“ zu beschäftigen. Ein wichtiger Unterschied ist zum Beispiel, dass die Betriebshaftpflichtversicherung grundsätzlich nicht zu den Pflichtversicherungen gehört - egal, welcher Berufsgruppe man selbst angehört. Dennoch kann sie sinnvoll sein, da sie Versicherte vor den Folgen von Vermögensschäden absichert, welche schnell sehr teuer werden können.

 

3. Die Rentenversicherung

Die Rentenversicherung ist nur für bestimmte selbstständige Berufsgruppen verpflichtend. Dazu gehören zum Beispiel Handwerker, Hebammen, Künstler oder Pfleger. Sie müssen, wie auch alle Angestellten, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und haben dadurch im Rentenalter einen Anspruch auf die Rentenzahlung. Wer nicht zu diesen Berufsgruppen gehört, hat innerhalb der ersten fünf Berufsjahre die Möglichkeit, diese Pflicht zu beantragen. Sie gilt dann aber für die gesamte Zeit der Selbständigkeit, weshalb man sich diesen Schritt gut überlegen sollte. Darüber hinaus hat man dadurch jedoch auch einen Anspruch auf die Riesterrente und andere staatlich geförderte Optionen der Altersvorsorge.


Alternativ haben Selbstständige aber auch die Möglichkeit, eine freiwillige Rentenversicherung abzuschließen. Bis auf die Freiwilligkeit unterscheidet sie sich nicht von der klassischen Rentenversicherung. Selbstverständlich können sich Selbstständige auch komplett eigenständig um ihre Altersvorsorge kümmern, allerdings besteht dabei immer die Gefahr, dass im Rentenalter nicht genug Geld vorhanden ist und Selbstständige dann mit der Armut zu kämpfen haben.