Gestohlener Maibaum wird in letzter Sekunde wiedergefunden

Da staunten die Organisatoren des Maibaumfestes in Obershagen am gestrigen Sonntagmorgen vermutlich nicht schlecht: Der Maibaum war weg. Täter war jedoch nicht ein böser Dieb, sondern die Hänigser Landjugend, wie die Tradition des maibaumaufstellen wieder aufleben lassen wollte. Was zurückblieb, war ein stilechter "Erpresserbrief" mit ausgeschnittenen Buchstaben aus der Zeitung, in dem die Rückgabe gegen "viel Bier" in Aussicht gestellt wurde.

So ganz einfach war die Aktion dann aber doch nicht, denn der Maibaum ließ sich mit fünf Personen nicht bewegen. Erst mit acht Personen konnte der Maibaum in ein in der Nähe befindliches Versteck am Ende eines Grundstückes gebracht werden. "Wir wollten den Maibaum auf keinen Fall beschädigen", so die Hänigser Landjugend.

Übergabepunkt um 10:27 Uhr am heutigen Montag, 1. Mai 2023, sollte die Kirche in Hänigsen sein. "Wir haben uns für einen neutralen Ort entscheiden, da wir nicht wussten, ob unsere Aktion auch gut ankommt", so die Landjugend. In Obershagen wurde derweil nach dem Maibaum gefahndet. Und dort wurde die Aufgabe ebenso humorvoll angenommen. "Sie glaubten wohl, dass der Baum wirklich nach Hänigsen gebracht wurde", vermuteten die "Diebe".

Diese fanden dann am Vormittag an der Kirche eine Kiste Bier mit einem Luftballon vor. Mit der Botschaft "Prost…und bis später". Just in diesem Moment kam jedoch die Nachricht an: Der Baum wurde ohne Hinweise aus Hänigsen gefunden. So dass dieser auch ohne Hilfe pünktlich aufgestellt werden konnte.

Beide Parteien versöhnten sich schließlich beim Aufstellen des Maibaums in Obershagen. Und sie werden sicherlich für nächstes Jahr bessere Vorbereitungen treffen: Die einen, um den Baum sich nicht stehlen zu lassen, und die anderen, wenn es denn gelingt, ein besseres Versteck auskundschaften.