Tipps & Infos
Donnerstag, 20.04.2023 - 14:20 Uhr

Lohnt es sich, in digitale Währungen zu investieren?

REGION

Digitale Währungen sind seit über einem Jahrzehnt immer wieder ein Thema. Auch heute sind Kryptowährungen noch umstritten, ob als Wertanlage oder Zahlungsmittel. Dabei hört man von Finanzexperten, Investoren und Technikbegeisterten die unterschiedlichsten Einschätzungen über die Zukunft der digitalen Währungen. Gerade deshalb ist ein kurzer Überblick mehr als notwendig, um zu beurteilen, ob es sich heute noch lohnt, in Kryptowährungen zu investieren. Dazu ist es auch nützlich, sich anzuschauen, wie die digitalen Währungen funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

 

Was sind digitale Währungen?

Als digitale Währungen bezeichnet man Geld oder Währungen, die vor allem auf Computersystemen gespeichert, verwaltet und getauscht werden. Kryptowährungen sind dabei die bekanntesten digitalen Vermögenswerte und eine Werteinheit heißt hier Coin oder Token. Dabei kommt der Name Krypto aus dem Griechischen und bedeutet „schützen“ oder „verbergen“, und bezeichnet unter Kryptographie hochkomplexe Verschlüsselungstechnologien in der Informatik.

 

Die bekannteste Kryptowährung ist dabei Bitcoin, jedoch gibt es inzwischen viele andere mehr. Einige davon dienen nicht nur als digitale Währung, sondern auch als Smart Contracts oder zur Datenübertragung.

 

Wie funktionieren Kryptowährungen?

Kryptowährungen unterstehen keiner Finanzinstitution, sie beruhen auf der Blockchain-Technologie. Die Blockchain ist die dezentrale Datenbank, in der alle Transaktionen als verschlüsselte Datensätze gespeichert sind. Durch kryptografische Verfahren verschlüsselt, werden die Transaktionen dabei in der dezentralen Blockchain gespeichert, verwaltet und aktualisiert. Jeder Datenblock enthält den verschlüsselten Zeitstempel, Streuwert und Transaktionsdaten des vorhergehenden Blocks. Somit entsteht eine lange Kette von Datenblöcken, die nur schwer von außen zu manipulieren ist.

 

Doch warum dezentral? Die Datenbank wird mittels DLT (Distributed Ledger Technologie) auf teilnehmenden Computern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk gespeichert. Klassische Fiat-Währungen beruhen auf Vertrauen in Regierung, System und Finanzinstitutionen, dass unser Geld morgen noch etwas wert ist. Kryptowährungen können durch das dezentrale System auch unabhängig vom Vertrauen der Allgemeinheit funktionieren. Ohne dritten Mittelsmann wie Kreditinstituten können somit Coins ausgetauscht und Transaktionen realisiert werden. Entscheidungen werden generell durch Konsensbildung, den Arbeitsnachweis (Proof of Work) oder Anspruchsnachweis (Proof of Stake), getroffen.

 

Chancen und Risiken digitaler Währungen

Digitale Währungen folgen wie auch Fiat-Währungen den marktwirtschaftlichen Faktoren, und sind ebenso durch Angebot und Nachfrage gelenkt. Zudem sollten sie knapp, nützlich, teilbar und langlebig sein, um genau dadurch Vertrauen in die Währung, statt in Institutionen zu wecken. Denn Steuerungselemente zur Stabilisierung des materiellen Wertes gibt es bei Kryptowährungen nicht. Fiat-Währungen sind hier meist mit der Wirtschaftskraft und durch Zentralbanken stabilisiert. Dadurch unterliegen die dezentralen, digitalen Währungen größeren Schwankungen in ihrer Wertentwicklung. Die hohe Volatilität ist Magnet für Spekulationen und ist zugleich bis heute das größte Risiko.

 

Gleichzeitig ist man gerade noch am Anfang, alle Möglichkeiten dieser neuen Technologien zu erfassen. Somit birgt der gesamte Sektor ein enormes Potenzial. Die dezentrale Struktur demokratisiert die Digitalisierung, die Blockchain-Technologie ermöglicht schon heute viele neue Ideen. Ob zur Kapitalbeschaffung, Crowdfunding, dezentrale Anwendungen oder Smart Contracts, das Potenzial ist riesig und kann die hohen Schwankungen in der Zukunft somit ausgleichen.

 

Investieren in digitale Währungen: Chancen und Risiken

Das dezentrale Netzwerk funktioniert ohne dritten Mittelsmann. Somit können Transaktionen anonym, sehr sicher und dennoch transparent getätigt werden.

 

Durch die steigende Nachfrage und neue Währungen auf Basis von ICOs haben viele digitale Währungen in den letzten Jahren an Wert gewonnen.

 

Die zuvor erwähnte Volatilität ermöglicht natürlich nicht nur Gewinn und hohe Renditen, sondern auch stark schwankende Kurse in kurzer Zeit. Somit kann man hier auch große Verluste einfahren.

 

Zukünftig kann es auch zu Verlusten kommen, sollten Regierungen und Institutionen digitale Währungen durch Regulierungen einschränken oder anderweitig limitieren.

 

Tipps zum richtigen Investieren

Smart Contracts, digitale Anwendungen, Crowdfinanzierung und Wertsteigerung der digitalen Währung sind nur einige der Möglichkeiten, die Krypto zu bieten hat. Doch das Thema der Kryptowährungen ist komplex und verunsichert den Endverbraucher. Die hohen Schwankungen und fehlenden Regulierungen sind Risiken, denen man sich von Anfang an bewusst sein sollte. Daher empfehlen sich digitale Währungen weniger als Wertanlage, wenn man risikoarm investieren will.

 

Kryptowährungen werden sich zukünftig immer weiter auch im Alltag etablieren, da sind sich die meisten sicher. Will man Teil dieser neuen, wenn auch momentan risikoreicheren Entwicklung sein, ist eine Investition sinnvoll. Dabei sollte man allerdings einige Dinge berücksichtigen.

  • Art der Investition: Entscheidet man sich für eine Krypto-Börse oder einen Krypto-Broker? Lesen Sie hierzu folgenden Artikel.
  • Recherche: Man muss sich über Funktionen und Vorgehensweisen informieren. Welche Kryptowährung passt zu den Investitionszielen?
  • Diversifikation: Wie auch bei anderen Investitionen ist es ratsam, sich breit aufzustellen. Man muss sich der Risiken bewusst sein und nur das investieren, was man auch verlieren kann.

 

Lohnt es sich denn nun?

Die hohe Sicherheit vor Manipulation in Kombination mit der dezentralen Struktur und geringem Risiko der Inflation sprechen für die digitalen Währungen. Bitcoin genießt dabei als die erste Kryptowährung immer noch das größte Vertrauen, doch ist die Zukunft der digitalen Währungen schwer absehbar. Gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit müssen hier Lösungen gefunden werden, damit der Energieaufwand sinkt und die Währungen zukunftsfähig bleiben.

 

Die Entscheidung ist jedoch immer eine persönliche, denn man muss selbst einschätzen, wie risikoreich man investieren will. Die genaue Analyse der eigenen Ziele und ausreichend Hintergrundwissen sind Basis für die Entscheidung.