Burgdorf
Donnerstag, 23.02.2023 - 14:15 Uhr

Ohne Schulelternbefragung wird die Ausgestaltung von Fahrradstraßen weiter konkretisiert

Teilverlauf der geplanten Fahrradstraßen löst bei Anliegern Kopfschütteln aus

An einem Pinwandaufsteller konnten sich die Interessierten über die Planungen zur Fahrradstraße "Hannoversche Neustadt" informieren.Aufn.: Georg Bosse

BURGDORF

Burgdorfs großes Bauprojekt "Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule" (RBG) zieht radverkehrliche Konsequenzen in der Stadt nach sich. Um für die künftige Schülerschaft aus allen Himmelsrichtungen eine möglichst sichere Radweganbindung zum neuen Standort zu gewährleisten, hatte die Stadtverwaltung auf Geheiß der Politik das hannoversche Verkehrsplanungsbüro PGV-Alrutz GbR beauftragt, hierzu konkrete Planungen vorzulegen. War der erste "Runde Tisch" zu diesem Thema im vergangenen Jahr bei den Betroffenen nur auf spärliches Interesse gestoßen, waren am gestrigen Mittwoch, 22. Februar 2023, gut 50 Bürger einer zweiten Einladung ins StadtHaus gefolgt.

 

Den erwartungsvollen Anwesenden, darunter unter anderen Beate Rühmann für den ADFC, Marie-Luise Brandes vom Burgdorfer Seniorenrat und Ortsbrandmeister Florian Bethmann, Gero von Oettingen für das örtliche DRK sowie der 1. Vorsitzende Erhard Popp und die Geschäftsführerin der Lebenshilfe e.V Burgdorf, Barbara Moschüring, stellten Dipl.-Ing. Dankwart Alrutz und Dipl.-Geografin Elke Willhaus ihre spezifizierten Planungen vor.

 

Demnach bestehe in den untersuchten Gebieten ohne flächenhaftes Radverkehrsaufkommen kein Mehrwert durch "rechts vor links"- Fahrradzonen. Bei ihrer Empfehlung kommen die Planer zum Ergebnis, dass "Anlieger frei"-Fahrradstraßen besser geeignet sind, um den Radverkehr gebündelt und sicher zum neuen RBG-Standort zu führen. Die Fahrradstraßen sollen über die Hannoversche Neustadt, Wallgartenstraße und Blücherstraße führen sowie über den Wasserwerksweg und der Straße Am Nassen Berg.

 

Der Streckenverlauf der vorgesehenen Fahrradstraßen, der politisch bereits beschlossen ist, löste bei einigen Anliegern Kopfschütteln aus. Insbesondere das "Nadelöhr" Bahnhofstunnel, das von Elke Willhaus vom Westen her als "wichtige Querung" in Richtung Hannoversche Neustadt bezeichnet wurde, erregte Widerspruch. Darüber hinaus soll die Hannoversche Neustadt auch junge Schulradler, die den Finanzamtstunnel nutzen, aufnehmen. Die Frage, ob die Planer zum Streckenverlauf eine Befragung der betroffenen Schülereltern durchgeführt hätten, mussten Alrutz und Willhaus verneinen. Es besteht wohl noch weiterer Diskussionsbedarf.

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