Isernhagen
Montag, 20.02.2023 - 11:45 Uhr

Grüne: "Altwarmbüchener See als Badegewässer schützen "

Die Grünen in Isernhagen wollen eine Sensibilisierung der Bevölkerung was Nährstoffeinträge in den Altwarmbüchener See angeht.Aufn.:

ALTWARMBüCHEN

Vergangene Woche hat die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Isernhagener Gemeinderat einen Antrag zum Schutz des Altwarmbüchener Sees als Badegewässer eingereicht. Die Grünen fordern eine Verordnung zum Fütterungsverbot sowie Seebesucher durch geeignete Mittel (zum Beispiel über Schilder, Social Media und ähnliches) über das Fütterungsverbot und die Gründe dafür sowie die Vermeidung weiterer Nährstoffeinträge aufzuklären.

 

Seit Anfang 2021 liegt ein limnologisches Gutachten über den Altwarmbüchener See vor. Die Gemeinde Isernhagen hat dieses Gutachten beauftragt. "Es liefert beunruhigende Ergebnisse: der Gesamt-Phosphor-Gehalt des Altwarmbüchener Sees ist überraschend hoch", so die Grünen. Die Phosphor-Menge werde durch das Vorkommen von Eisen-Verbindungen im Sediment "geparkt". Bei einer Sauerstoff-Freiheit im Tiefenwasser als Folge von Zersetzung von Biomasse am Boden könne diese Phosphormenge jedoch rasch freigesetzt werden, was zu einer Massenvermehrung der Cyanobakterien (Blaualgen) führen würde. Das würde möglicherweise eine längerfristige Sperrung des Altwarmbüchener Sees als Badegewässer bedeuten.

 

Dieses Gutachten vom Institut Dr. Nowak, schlägt deshalb vor: "Am See [sollten] keine Fische oder sonstige Lebewesen angefüttert werden, damit kein zusätzlicher Nährstoffeintrag in den See stattfindet" und bezeichnet es als "entscheidend, dass in Zukunft möglichst wenig Phosphor in den See gelangt". In diesem Zusammenhang wird auch auf den Nährstoffeintrag durch Besucher hingewiesen.

 

"Wie ernst andere Kommunen diese Gefahr der Eutrophierung nehmen, kann man am Beispiel Potsdams sehen. Dort wird bei Nicht-Beachten des Fütterungsverbots ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro angedroht. Die Gemeinde Isernhagen und die Landeshauptstadt Hannover haben seit der Veröffentlichung des Gutachtens keine sichtbaren Schritte unternommen, um eine Eutrophierung im See zu verhindern. Ein im Gutachten empfohlenes jährlich wiederkehrendes Basismonitoring scheint ebenso wenig zu erfolgen wie die Untersuchung des Grundwassers als mögliche Quelle des Nährstoffeintrags", so die Grünen.

 

"Angesichts beschränkter Kontrollmöglichkeiten und einer beschränkten abschreckenden Wirkung von Geldstrafen sollte der Fokus bei der zu erlassenden Verordnung und den verwendeten Mitteln auf der Sensibilisierung der Bevölkerung liegen", erklären die Grünen.

 

"Wir fordern weiterhin, dass die Gemeinde Isernhagen zusammen mit der Landeshauptstadt Hannover ein jährlich wiederkehrendes Basismonitoring des Gewässers und eine Untersuchung des Grundwassers zur Ermittlung möglicher Quellen des Nährstoffeintrags realisiert", so die Grünen abschließend.