Burgwedel
Mittwoch, 25.01.2023 - 16:23 Uhr

"Burgwedel geht voran": Nachhaltigkeitsstrategie für kommunales Handeln wurde vorgestellt

Reger Austausch zu den sechs Themenfeldern im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie für Burgwedel.Aufn.: Dana Noll

BURGWEDEL

Klimawandel und Artenverlust hinterlassen auch in Burgwedel ihre Spuren. Die Notwendigkeit, die Umwelt unter Nachhaltigkeits- und Klimagesichtspunkten zukunftsfähig zu gestalten, wird daher immer wichtiger. Politik und Verwaltung haben in Burgwdel unter dem Thema "Burgwedel geht voran" ein umfassendes Strategiepapier, auch bekannt aus der Vergangenheit als Umweltpakt, erarbeitet, indem sowohl die Ausgangslage als auch die Leitziele für das zukünftige kommunale Handeln skizziert sind.

 

Diese Ergebnisse wurden am gestrigen Dienstagabend der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwa 30 Bürger kamen in den Amtshof Burgwedel, um sich zu informieren und mit den Politikern und Verwaltungsvertretern ins Gespräch zu kommen.

 

Die Erste Stadträtin Christiane Concilio eröffnete den Abend und übergab das Wort an die Gemeindebürgermeisterin Ortrud Wendt: "Dieses Projekt hat eine lange Vorarbeit. Gemeinsam mit der Klimaschutzagentur haben zahlreiche Aktive aus Rat und Verwaltung in Meetings und Workshops gemeinsam und sehr produktiv daran gearbeitet. Die Herausforderung lag darin, eine Strategie zu entwickeln, die eine lange Zeit trägt, aber so konkret ist, dass man sich auch etwas darunter vorstellen kann. Jetzt wollen wir von den Bürgerinnen und Bürgern hören, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ziel ist es, eine Ausgangslage zu entwickeln, die in die politische Beschlussfassung geht und damit allen in der Verwaltung auch zukünftig eine Orientierung gibt."

Insgesamt sechs Themenfelder wurden erarbeitet. Darunter Bauen, Erneuerbare Energien, Mobilität, Biodiversität, Wasser sowie Klima- und Umweltschutz. Einen kurzen Einblick in diese jeweiligen Bereiche gaben Irina Reeker und Udo Scherer von der Klimaschutzagentur der Region Hannover.  

 

Thema 1 galt der städtebaulichen Entwicklung, der energetischen Standardisierung der Gebäude sowie der Modernisierung und schliesslich der Analyse des Wohnbedarfs. Hier soll der Fokus vor allem auf die Innenentwicklung gelegt werden. Das heißt, Bauland sollte möglichst innerhalb der Siedlungsgrenzen erschlossen werden. Nutzung von Brachland, Altstandorten und Innenverdichtung spielen dabei eine entscheidende Rolle.

 

Auch der Land- und Forstwirtschaft muss ein Fortbestand der bestehenden Nutzflächen ermöglicht werden. Die Ansiedlung zukunftsfähiger Unternehmen soll Arbeitsplätze generieren. Der Rat möchte hohe energetische Standards etablieren. Durch eine Kombination aus Anreiz (Förderung) und Anforderungen soll dies umgesetzt werden. Solarausbau und  Modernisierungsmaßnahmen bei älteren Bestandsgebäuden in Hinblick auf die Reduzierung von Energieverbräuchen wird angestrebt. 

Burgwedel soll durch die hochwertigen Modernisierungen attraktiver werden, aber dennoch seinen dörflichen Charakter behalten. Der Wohnbedarf soll hinterfragt werden und an den demografischen Wandel angepasst werden. Daher muss die Nutzung des Wohngebäudebestandes bedarfsgerechter erfolgen und das Thema "Wohnen im Alter“ muss im Sinne der Nachhaltigkeit fokussiert werden. 

 

Thema 2 galt der Erneuerbaren Energien. "Was ist möglich in Burgwedel? Und wie gehen wir auch mit den Erhöhungen des Strombedarfes um, wenn wir auf Wärmepumpem und E-Mobilität setzen“, hinterfragt Udo Scherer. Durch intensiven und engen Austausch mit den  Netzbetreibern sollen erneuerbare Energiequellen als notwendige und auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen im Sinne der Energiewende angestrebt werden. Die Burgwedeler Bürger müssen "mitgenommen werden“, so Scherer, "und aktiv informiert und motiviert werden, die eigenen Potenziale auszuschöpfen.“ Stichwort hierbei: Solarenergie. Hier sollen zügig Solarmodule und Photovoltaikanlagen vorrangig auf Dachflächen, oder auch als Überdachung von Parkflächen installiert werden. 

Das dritte Thema richtete sich an die strategische Mobilitätsentwicklung. Hierbei sollen Motivation und Anreize im Vordergrund stehen statt Diskriminierung und Verbote einzelner Verkehrsmittel. Dabei muss die Verkehrsplanung überarbeitet werden, damit Burgwedels Bürgern auch ermöglichrt wird, auf ihr Auto weitesgehend zu verzichten. Sichere Schulwege, E-Mobilität oder auch Car-Sharing werden eine vordergründige Rolle spielen. 

 

Im vierten Themengebiet geht es um die Biodiversität, den Natur-, Boden-, Landschafts- und Artenschutz. "Der Erhalt der biologischen Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist eine Grundlage für alle biologischen Prozesse und damit auch für unsere Nahrungsmittelproduktion“, so Scherer. In Zusammenarbeit vieler Akteursgruppen und auch den Naturschutzverbänden sollen die Umsetzungen erfolgen. Auch hier werden die Bürger über Möglichkeiten des naturnahen Gärtnerns informiert werden. 

Mit dem Klima- und Umweltschutz und auch der lokalen Wertschöpfung befasst sich das fünfte Themenfeld. Hierbei werden alle gesetzlichen Vorgaben und Möglichkeiten genutzt werden. Ein offener Austausch und die Vernetzung von Akteuren soll ermöglichen, die Lebens- und Standortqualität in Burgwedel zu erhöhen und die Stadt nachhaltig zu entwickeln.

 

Thema 6 ist den Wasserressourcen gewidmet. Das Furhberger Feld soll nachhaltig geschützt und bewahrt werden. Die Veränderungen durch den  Klimawandel soll mit technischen Vorkehrungen entgegen gewirkt werden. Die Anforungen gelten dem effizienten Wasserverbrauch, Regenrückhaltemaßnahmen, Brauchwassernutzung oder  den Begrünungen von Dächern auch in Verbindung mit Photovoltaik. 

Umfassende Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie in und für Burgwedel gibt es auf der Homepage Opens external link in new windowwww.burgwedel.de.

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