Ortsfeuerwehr Neuwarmbüchen freut sich über deutlichen Mitgliederzuwachs

Ortsbrandmeister Frank Zeyn und sein Stellvertreter Mitchell Holt konnten rund 80 Gäste im Haus der Begegnung begrüßen. Darunter die 1. Gemeinderätin Nicole Jürgensen, den Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, Ortsbürgermeisterin Vanessa Schenke, den stellvertretenden Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth, Gemeindebrandmeister Marc Perl, den Ehrenortsbrandmeister Helmut Bode und Guido Stange von der Ortsfeuerwehr Stederdorf.

Seinen Jahresbericht begann der Ortsbrandmeister mit der Bekanntgabe der Mitgliederbestände in den einzelnen Abteilungen. Ein Plus von 40 Mitgliedern auf nunmehr 318 Mitglieder verzeichnete die Ortsfeuerwehr, was mit deutlichem Klopfen auf den Tischen quittiert wurde. 240 Förderer (+16), 7 Alterskameraden (-1), 17 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr (+7), 22 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr (+16) und 32 Aktive (+2) zählt die Ortsfeuerwehr. Gerade in Bereich der Kinderfeuerwehr "hört der Mitgliederzuwachs nicht auf", so der Ortsbrandmeister nicht wenig stolz.

Kinderfeuerwehrwartin Lisa Traue berichte vom Neustart der Kinderfeuerwehr nach der Corona-Pause. 24 Kinder waren zum Schnupperdienst gekommen. "Damit hatten wir absolut nicht gerechnet. Und wenn danach nur die Hälfte wiedergekommen wäre, hätten wir uns gefreut", so Lisa Traue. "Doch weit verfehlt: Es kamen alle wieder", berichtet sie. 12 Mädchen und 11 Jungen verzeichnete die Kinderfeuerwehr dann mit Stand 31. Dezember 2022. Bereits im Januar schlossen sich drei weitere Kinder Löschdrachen an, die sich immer am 1. Dienstag im Monat von 16:30 bis 18:30 Uhr treffen.

Aber auch die älteren Nachwuchsmitglieder aus der Jugendfeuerwehr freuten sich über einen regen Zulauf: 11 Jungen und 6 Mädchen absolvierten im vergangenen Jahr 22 Dienste, beteiligten sich am Müllsammeln, beim "Auf `ne Wurst" der Ortsfeuerwehr, machten bei den Maispielen mit und gingen in Pfingstzeltlager. Auch die Prüfungen der Flamme 1 + 2 wurden abgelegt.

Ortsbrandmeister Frank Zeyn zeigte sich erfreut über das Engagement in den Nachwuchsabteilungen. "Das ist nicht einfach" weiß er und bedankte sich für das Engagement.

Einsatz zeigten auch die 32 Aktiven, die im Jahr 2022 zu 33 Einsätzen (2021: 19) ausrückten. Diese unterteilten sich in 14 Brände und 19 technische Hilfeleistungen. Im Durchschnitt war das erste Fahrzeug nach 4,9 Minuten nach der Alarmierung abgerückt. Um weiterhin eine schlagfertige Truppe zu bilden, war im vergangenen Jahr erstmals nach der Pandemie wieder ein normales Ausbildungsgeschehen möglich. 15 Aktive der Ortsfeuerwehr absolvierten zudem insgesamt 23 Lehrgänge.

Basierend auf den abgeschlossenen Lehrgängen wie auch erreichter Dienstzeit konnten dann auch neue Dienstgrade verliehen werden: Nina Brinkmann wurde zur Feuerwehrfrau und Lars Rieckenberg zum Feuerwehrmann ernannt. Sophie Traue darf sich nun Hauptfeuerwehrfrau nennen. Den Dienstgrad Löschmeister erhielten Tim Leineweber und Alicia Zeyn. Für 50-jährige Feuerwehr-Mitgliedschaft wurde Axel Jürgens mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. 

"Ich finde das unglaublich. Ich bin positiv begeistert", urteilte die 1. Gemeinderätin Nicole Jürgensen über den großen Mitgliederzuwachs in der Ortsfeuerwehr. Sie sprang für den krankheitsbedingt fehlenden Bürgermeister Tim Mithöfer ein und überbrachte den Dank und die Grüße von Rat und Verwaltung. Sie zeigte sich auch "schwer beeindruckt", wie viele Teilnehmer zur Jahreshauptversammlung gekommen waren.

"Das ist bombastisch", unterstrich auch Ortsbürgermeisterin Vanessa Schenke. Die Ortsfeuerwehr würde nicht nur "rund um die Uhr für unsere Sicherheit sorgen", sondern habe auch einen großen Wert für die Dorfgemeinschaft, so die Ortsbürgermeisterin. "Jeder auf dem Dorf sollte Mitglied in der Feuerwehr sein", unterstrich sie, denn Hilfe könne jeder einmal benötigen.

Es gab allerdings auch nachdenklich stimmende Worte. Ortsbrandmeister Frank Zeyn zeigte sich nur wenig beeindruckt, dass der Feuerwehrbedarfsplan erneuert werde, wie der Feuerwehrausschussvorsitzende Helmut Löffler bekannt gab. Zeyn bemängelte, dass vom Feuerwehrbedarfsplan aus 2013 nur zwei Dinge in Neuwarmbüchen erledigt wurden. Ebenso vermisste er bei Löfflers Zusammenfassung zum Sachstand der geplanten Feuerwehrhäuser F.B. und K.B. auch eine Erwähnung eines neuen Feuerwehrhauses in Neuwarmbüchen. 

Auch das Thema "Gewalt gegen Einsatzkräfte" nahm einen größeren Raum ein. "Das ist hier auf dem Dorf kein Wunschdenken, dass es sowas hier nicht auch gibt" gab Gruppenführer Jan Jürgens zu Bedenken. "Wir haben auch hier zu kämpfen. Zwar werden keine Feuerlöscher auf Einsatzfahrzeuge geworfen, doch es fängt schon bei Beleidigungen an. Dieses Verhalten ist inakzeptabel. Es darf niemand zu Schaden kommen, der ehrenamtlich anderen helfen möchte", betonte er. Die 1. Gemeinderätin fand es "nicht akzeptierbar und erschreckend, dass es auch bei uns schon so ist." Sie sagte zu, dass die Gemeindeverwaltung für Gespräche offen sei, was man vor Ort tun könnte. Der Feuerwehrausschussvorsitzende sagte ebenso seine Hilfe zu und sieht eine Verrohung der Gesellschaft, die weniger Respekt für Einsatzkräfte wie auch ehrenamtlichen Kommunalpolitiker zeigen würde. Gemeindebrandmeister Marc Perl brachte es auf den Punkt: "Wer Raketen waagerecht auf Einsatzkräfte abschießt, gehört ins Gefängnis".