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Sonntag, 08.01.2023 - 11:23 Uhr

So erkennen Sie ein gutes Arbeitszeugnis

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Egal wie das Arbeitsverhältnis endet, irgendwann ist der letzte Tag gekommen und es wird Zeit die Sachen zu packen. Jetzt muss nur noch der Resturlaub geklärt werden und natürlich ein faires Arbeitszeugnis angefordert werden. Doch auf was kommt es bei einem Arbeitszeugnis eigentlich an, und gibt es wirklich einen Geheimcode, den Personaler verwenden, um sich gegenseitig versteckte Botschaften über Bewerber mitzuteilen? Wir haben uns diese Mythen einmal angesehen und uns umgehört, was davon wirklich stimmt und worauf man als Arbeitnehmer achten muss.

 

Kontrolle des Arbeitszeugnisses

Ein gutes Arbeitszeugnis hat die Kraft, den Weg in den nächsten Job zu ebnen. Ein schlechtes Zeugnis hingegen kann eine Karriere wirklich auf Irrwege führen. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass auch Arbeitnehmer die wichtigsten Punkte selber verstehen und im Zweifelsfall Nachbesserung beim Chef verlangen können. Falls Sie ein wichtiges Zeugnis erwarten oder bereits erhalten haben und Sie sich nicht sicher sind, ob es Ihrer Arbeit angemessen ist, können Sie Ihr Arbeitszeugnis kontrollieren lassen. Kompetente Anwälte machen es einfach, den Fachjargon zu verstehen und geben eine qualifizierte Empfehlung darüber ab, ob es sich lohnt, weitere rechtliche Schritte einzuleiten.

 

Wie sieht ein gutes Zeugnis aus?

Ein Arbeitszeugnis muss jedoch stets wohlwollend verfasst sein. Darunter versteht man aber gem. § 109 Gewerbeordnung nur objektiv ersichtliche Merkmale über den Mitarbeiter. Im Zweifelsfall muss der Arbeitgeber negative Beurteilungen begründen und beweisen können. Auch versteckte negative Andeutungen auf Eigenschaften, die nicht unmittelbar mit der Arbeit des Entlassenen zu tun haben, sind unzulässig. Sehr negativ verfasste Arbeitszeugnisse sind entsprechend selten, zumeist sind sie eher neutral bis sehr überschwänglich gehalten. Häufiger sind allerdings Fehler, die aus der mangelnden Erfahrung der Verfasser herrühren. Wer das Gefühl hat ungerecht oder nicht individuell angemessen bewertet zu sein, sollte am besten zuerst mit dem Chef sprechen und mögliche Vorschläge zur Verbesserung machen. Falls das keinen Erfolg zeigt, kann auch gegen falsche oder ungerechtfertigte Arbeitszeugnisse geklagt werden.

 

Was muss im Zeugnis stehen?

Ein gutes Arbeitszeugnis enthält neben dem offiziellen Briefkopf, eine kurze Vorstellung des Mitarbeiters sowie seiner Rolle im Unternehmen. Ein kleines Firmenprofil ist zum besseren Verständnis der Tätigkeiten ebenfalls nützlich. Der wichtigste Teil des Arbeitszeugnisses ist die Auflistung der Aufgabenbereiche des Mitarbeiters sowie ein Abschnitt über seine Leistung und sein Verhalten. Dabei sollten die Leistungen durchweg gut bis sehr gut bewertet werden, ohne dabei in übertriebene Euphemismen oder Phrasendrescherei abzurutschen. Wird zu viel gelobt, kann das Zeugnis unauthentisch wirken. Besser ist es hingegen einige wenige Bereiche hervorzuheben, in denen der Mitarbeiter überdurchschnittlich gute Leistungen erbracht hat.

 

Fehler im Arbeitszeugnis

Verschiedene Untersuchungen in den vergangenen Jahren haben ergeben, dass bis zu einem Drittel aller Arbeitszeugnisse Passagen enthalten, die entweder komplett falsch sind oder sich anderweitig negativ auf die Karrierechancen des Arbeitnehmers auswirken können. Dazu gehören sowohl unbeabsichtigte Fehler wie falsche Formulierungen oder unverständliche Satzkonstruktion. Außerdem gibt es natürlich Zeugnisse, die bewusst Formulierungen verwenden, die den Bewerber als eher durchschnittlichen Arbeitnehmer darstellen. Beliebte Phrasen drehen sich oft darum, dass “der Mitarbeiter bemüht war” seine Pflichten zu erfüllen. Entdecken Sie solche Zeugnissprache in Ihrer Bewertung, sollten Sie überlegen, etwas dagegen zu unternehmen.