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Freitag, 04.11.2022 - 14:40 Uhr

Gas-Krise: Wird es im Winter in Hannover richtig dunkel?

Aufn.: Unsplash

REGION

Hannover ist eine der ersten europäischen Städte, die nach dem Ausfall der russischen Öl- und Gas-Lieferungen drastische Maßnahmen ergreifen: kalte Duschen in Schwimmbädern, Turnhallen und öffentliche Toiletten, Denkmäler im Dunkeln. Auch in Berlin sind der Dom und 200 weitere öffentliche Gebäude nicht mehr beleuchtet.

 

Sind totale „Blackouts“ möglich?

Die Menschen in der Region Hannover befürchten nun, dass im Winter auch Abschaltungen in den privaten Haushalten möglich sind. Dies würde erhebliche Einschränkungen für die Bürger bedeuten. Nichts würde mehr funktionieren, was das Leben und die Freizeit der Bürger erheblich einschränken würde, wie zum Beispiel kein Internet.  

 

Für viele Menschen bedeutet dies das Horrorszenario schlechthin. Natürlich gäbe es keine E-Mails, kein Facebook, kein Twitter, keine Online Casino mit Startguthaben und keine Blogs mehr - und das ist nur der Anfang. Auch wenn „Blackouts“ laut Experten in Europa und infolgedessen in Hannover unwahrscheinlich sind, beschäftigt dies viele Bürger.

 

Zu diesem Thema gab die Nachrichtenagentur “dpa” allerdings bekannt, dass es laut verschiedener Experten zwar zu Engpässen in der Versorgung kommen kann, aber ein totaler „Blackout“ ausgeschlossen wird.

 

Eine Entscheidung des Stadtrates

Kalte Duschen in Turnhallen, städtischen Schwimmbädern und öffentlichen Toiletten, nachts keine Beleuchtung an Denkmälern. Die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen nach Deutschland und die Angst vor dem Winter haben Hannover dazu veranlasst, als erste Stadt in Europa zu solch drastischen Maßnahmen zu greifen und die Stadt „stillzulegen“.

 

Der Stadtrat hat beschlossen, die Warmwasserversorgung in allen öffentlichen Gebäuden einzustellen und die Springbrunnen und die öffentlichen Gebäude, einschließlich des Rathauses und einige Museen, nachts nicht mehr zu beleuchten. Eine Verordnung sieht außerdem vor, dass im Winter die Innentemperatur nicht über 20 Grad steigen darf.

 

Der Bürgermeister von Bündnis 90/Die Grünen machte deutlich, dass das Ziel darin besteht, den Energieverbrauch der Stadt um 15 % zu senken und damit auf eine „drohende Gasknappheit“ zu reagieren. Ein Ziel, das mit den Zielen der EU übereinstimmt: die Abhängigkeit von russischem Gas um 15 % zu verringern.

 

Die Gaslieferungen aus Russland decken heute etwa ein Viertel des Gasbedarfs in Deutschland - vor dem Krieg war es noch viel mehr. Die Bundesrepublik ist schon seit Ende des  2.Weltkriegs auf das russische Gas bei der Deckung seines Energiebedarfs angewiesen.

 

Andere Städte folgen dem Beispiel Hannovers

Andere Städte, wie Augsburg in Bayern – haben ebenfalls bereits ihre eigenen Maßnahmen ergriffen, wie die Abschaltung von allen öffentlichen Springbrunnen.

 

Auch Berlin geht in Deckung, um Energie zu sparen: Die Hauptstadt hat beschlossen, die Beleuchtung von 200 Denkmälern und Touristenattraktionen abzuschalten. Die Fassaden von Dom, Marienkirche, Staatsoper, Deutscher Oper, Schloss Charlottenburg und des Rathauses bleiben mittlerweile nachts im Dunkeln.