Autofahrer schwebt nach Unfall in Lebensgefahr

Um 21:03 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Heeßel, Schillerslage und Burgdorf auf die B443 von Burgdorf Richtung Lehrte alarmiert. Glück im Unglück: Die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Burgdorf waren nach dem Kellerbrand in Dachtmissen (wir berichteten) noch in der Wache und konnten so kurze Zeit nach der Alarmierung bereits mit dem Rüstwagen, der hydraulisches Rettungsgerät verlastet hat, abrücken.

Als die Besatzung des Rüstwagens am Einsatzort ankam, waren Polizei und Rettungsdienst bereits vor Ort. Eine erste medizinische Versorgung des Autofahrers hatte die Besatzung des Rettungswagens bereits begonnen. Zuvor hatten sich Ersthelfer um den Mann gekümmert und den Notruf gewählt.

Der 22-Jährige befand sich aber nach wie vor in dem stark demolierten Fahrzeug. Einsatzleiter Kai Katzberg wurde bei seiner Ankunft durch den Rettungsdienst informiert, dass bei der Rettung Eile geboten sei und es auf eine sogenannte Crashrettung hinauslaufen würde. Im Normalfall wird nach einem Verkehrsunfall eine patientenschonende Rettung bevorzugt. Sprechen jedoch die Umstände dagegen, wird eine Crashrettung vorgenommen, bei der an erster Stelle die Schnelligkeit steht.

Die Feuerwehrkräfte waren gerade dabei, eine Rettungsöffnung mit dem hydraulischen Rettungsgerät zu schaffen, als sich die Lage nochmals zuspitzte: Der Mann musste nun ohne jede weitere Verzögerung aus dem Fahrzeug befreit werden, forderte die Rettungswagenbesatzung. So legten die Feuerwehrkräfte das hydraulische Rettungsgerät zur Seite, bogen kurzerhand die Beifahrertür mit Muskelkraft zur Seite und holten den auf der Rücksitzbank liegenden Mann aus dem Fahrzeug. Er kam sofort in einen Rettungswagen, wo er von einem Notarzt behandelt wurde. Wie eine Polizeisprecherin mitteilt, hat sich der Mann bei dem Unfall lebensgefährliche Verletzungen zugezogen.

Nach bisherigen Erkenntnissen des Verkehrsunfalldienstes Hannover war der 22-Jährige am Ende einer Linkskurve mit seinem BMW aus bislang unbekannten Gründen nach rechts in den Grünstreifen geraten. Beim Gegenlenken schleuderte der graue BMW zurück auf die Fahrbahn, kam im weiteren Verlauf nach links von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Durch die Wucht des Aufpralls mit dem Baum rissen die beiden vorderen Räder des 3er BMW ab. Auch der Motorblock blieb nicht an seinem Platz und landete fünf Meter von der Aufprallstelle entfernt. Das Fahrzeug selbst überschlug sich und blieb nach etwa 50 Metern auf einem angrenzenden Feld auf den verbliebenen Rädern stehen.

Neben der Rettung des Fahrers stellten die Feuerwehrkräfte den Brandschutz vor Ort sicher, nahmen auslaufende Betriebsstoffe des Motors auf und sperrten die Bundesstraße während der Rettungsarbeiten.

Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Burgdorf, Heeßel und Schillerslage mit 40 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen, zwei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug, vier Fahrzeuge der Polizei sowie die Unfallforschung.

Zeugen, die Hinweise zum Unfallgeschehen oder zum Fahrverhalten geben können, werden gebeten, sich beim Verkehrsunfalldienst unter der Rufnummer 0511/109-1888 zu melden.