Burgdorf
Freitag, 07.10.2022 - 10:22 Uhr

Polizei warnt vor Telefonbetrügern

Aufn.:

BURGDORF

Wie die Polizei mitteilt, kommt es derzeit wieder vermehrt zu Betrugsversuchen durch falsche Polizisten am Telefon im Zuständigkeitsbereich der Polizei Burgdorf.

 

Die Kriminellen bitten im Namen der Polizei unter Vorspiegelung einer angeblichen Amtsnummer am Telefon um Auskunft von Vermögenswerten. Die Opfer sollen dann unter den verschiedensten Vorwänden dazu gebracht werden, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien. Es wird auch auf angebliche Einbrüche in der Nachbarschaft hingewiesen, um ihre Opfer weiter zu verunsichern.

 

Die Täter nutzen bei den Anrufen eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.

 

Die Polizei gibt folgende Tipps, um sich vor dem Betrug durch falsche Polizisten am Telefon zu schützen:

  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf!
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Rufen Sie bei den geringsten Zweifeln bei der Polizeibehörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie sich dazu die Rufnummer selbst heraus oder lassen sich diese durch eine Telefonauskunft geben.

 

Betrüger können sich am Telefon zudem unter anderem auch als vermeintliche Support-Mitarbeiter von IT-Firmen wie Microsoft, Apple und anderen ausgeben und versuchen dann, ihre Opfer auf verschiedenen Wegen um persönliche Daten und Geld zu bringen. Diese Masche wird "Support Scam" genannt und tritt häufig in Form von Anrufen durch falsche Microsoft-Support-Mitarbeiter auf.

 

Der Kontakt zu den falschen Support-Mitarbeitern kann auf zwei Wegen hergestellt werden:

 

  1. Die Opfer werden "ohne Vorwarnung" direkt durch die falschen Support-Mitarbeiter angerufen. Es wird eine Infektion des Computers, ein Hack, abgelaufene Lizenzen oder andere technische Probleme suggeriert. Unter Umständen haben die Scammer bereits Informationen aus anderen Quellen und versuchen dadurch vertrauenswürdiger zu erscheinen.
  2. Mithilfe gefälschter, aber echt aussehender Internetseiten, PopUp-Meldungen oder Mails werden dem Opfer eine Infektion des Computers, abgelaufene Lizenzen, das Bestehen von kritischen Sicherheitslücken oder andere technische Probleme suggeriert. Prominent wird dann die vermeintliche Support-Rufnummer angezeigt, die durch das Opfer angerufen werden soll.

 

Der eigene Computer kann dabei unter Umständen durch das Ausnutzen von Lücken durch präparierte Internetseiten bereits stark verlangsamt reagieren, was die Meldung plausibler erscheinen lässt. Auch gefälschte Bluescreens oder Sprachausgaben sollen Opfer verunsichern.

 

Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, wird zur angeblichen Lösung vom Opfer gefordert Software zu installieren. Entweder ermöglicht es diese den Betrügern per Fernzugriff den Rechner zu steuern (beispielsweise auch über legale und kostenfreie Tools wie Teamviewer), oder das Programm selbst ist bereits Schadsoftware, die den Computer verschlüsselt und Lösegeld zur Entsperrung fordert (sogenannte Ransomware). Dabei wird während des gesamten Gesprächs stetig Druck auf die Opfer ausgeübt.

 

Hat das Opfer eine Fernwartungssoftware installiert und die Verbindung zugelassen, zeigen die Betrüger beispielsweise mit Bordmitteln von Windows vermeintliche Probleme auf und versuchen dann an Kreditkarten- und Kontoinformationen zu gelangen. Auch kann das Eröffnen von Konten für Cryptowährungen (Bitcoin, etc.) zur Zahlung oder für weiteren Betrug ein mögliches Ziel der Tech-Scammer sein.