"Sind wir euch egal?" fragen Burgdorfer Bahnreisende die DB

"Außer Betrieb" - so ist am Burgdorfer Bahnhof die seit Monaten unerfreuliche Situation für Bahnreisende mit Mobilitätseinschränkungen kurz auf den Punkt gebracht. Dieser mittlerweile unhaltbare Zustand veranlasste die SPD Burgdorf dazu, am heutigen Sonnabend, 17. September 2022, zu einer öffentlichen Veranstaltung einzuladen, um dem berechtigten Ärger und Protest der Betroffenen Ausdruck zu verleihen. Vertreter des zuständigen Bahnhofsmanagements der Deutschen Bahn (DB) waren zwar eingeladen worden, hatten es aber nicht für nötig gehalten zu erscheinen, geschweige denn, ihr Kommen abzusagen.

Der Aufzug, der jungen und älteren Menschen mit Rollator oder im Rollstuhl, weitere Gehbehinderte, Eltern mit Kinderwagen sowie Personen mit Fahrrädern den Zugang zu den Bahngleisen erleichtern soll, ist derzeit nicht zu benutzen, weil es ihn seit Mai dieses Jahres schlicht und einfach wegen eines geplantes Austausches gar nicht gibt. Der eigentliche Zugang zum bislang dort befindlichen Aufzug in der Bahnhofsunterführung ist mit Brettern vernagelt und oben auf dem Bahnsteig klafft dort, wo der Aufzug tatsächlich installiert sein soll, eine leere Baugrube.

Nachdem eine kleine Schar, darunter die zur Wiederwahl stehende SPD-Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch, vor der Alten Landratsvilla (Rathaus II) von der Burgdorfer SPD-Doppelspitze bestehend aus Susanne Paul und Rudolf "Rudi" Alker begrüßt worden war, setzte sich der kleine Demonstrationszug unter dem Slogan "DB - sind wir euch egal?" in Richtung Bahnhof in Bewegung.

Im Mai ist der alte Aufzug ausgebaut worden. Seitdem sind nicht nur gehandicapte Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Und durch das Nichterscheinen eines zuständigen DB-Vertreters drängt sich die Frage auf „Sind wir euch egal?“, fragte Susanne Paul.