Burgdorf
Freitag, 20.05.2022 - 09:35 Uhr

NABU ist besorgt über die Wasserknappheit im Raum Burgdorfer Holz

Der Weißenhaussee mit niedrigem Wasserstand.Aufn.: Michael Scheer-Behrens

BURGDORF

In den vergangenen Jahren werden zunehmend geringere Niederschläge verzeichnet. "Das wirkt sich fatal auf Natur und Umwelt aus. Die Teiche, in denen Frösche und Kröten ablaichen, sind trockengefallen und die Amphibien verschwinden. Der wenige Regen im Winter reicht nicht aus, um die Teiche wieder zu füllen. Das Wasser versickert", so der NABU Burgdorf-Lehrte-Uetze.

 

Außerdem ist der Grundwasserspiegel um 1,5 bis 2 Meter gesunken, sodass unterhalb der Erdoberfläche kein Wasser aufsteigt, um das fehlende Regenwasser auszugleichen. Das sei nach Angaben des NABU zum Beispiel an der Seebeck erkennbar, die durch das Burgdorfer Holz fließt und bei Obershagen in die Burgdorfer Aue mündet. Ihr Wassereinzugsgebiet im Grabensystem nördlich von Immensen und Arpke hatte im vergangenen Februar durch den Winterregen Wasser. Ab Anfang April ist sie wieder vollends trockengefallen. Der zu geringe Regenniederschlag versickert sofort. 

 

Die Seebeck, früher noch als ein fischreicher Fluss im Burgdorfer Holz bekannt, droht völlig zu verschwinden. Der niedrige Grundwasserstand werde nach Angaben des NABU auch beim Weißenhaussee und Seerosenteich sichtbar. "Außerdem entziehen die Wasserwerke dem Grundwasserkörper große Wassermengen (2,8 Millionen Kubikmeter im Jahr, höhere Mengen sind in Planung). Und die Landwirtschaft braucht mehr Beregnungswasser als zuvor", so der NABU. Nach Auffassung des NABU "muss diese Entwicklung schnellstens gestoppt werden. Das, was der Mensch dem Grundwasserkörper entnimmt, muss er auch wieder hinzufügen, wenn die Niederschläge es nicht ausgleichen können."

 

Der NABU vertritt die Idee, dass gereinigtes Klärwasser nicht sorglos in die Burgdorfer Aue geleitet wird und dann irgendwann in der Nordsee verschwindet, sondern dass dieses Wasser die Landschaft wieder vernässt und dem Grundwasser erneut zugeführt wird. Auch könne das Wasser für die Feldberegnung verwendet werden und so das Grundwasser geschont werden. Das übrige Wasser würde in das Grabensystem der Seebeck in Zeiten der Wasserarmut eingeleitet werden. Ein Teil des Wassers kann versickern und den Grundwasserstand erhöhen, anderes würde den Bach regenerieren.

 

Auch ist es nach Angaben des NABU "sinnvoll, überschüssiges Wasser in die Moore dieses Gebietes (zum Beispiel Bullenmoor, Wennmoor) zu leiten und diese Moore zu renaturieren, damit sie als Wasserspeicher dienen und damit das Mikroklima in Zeiten großer Hitze verbessern und auf diese Weise Kohlendioxid gebunden wird. Das Grabensystem muss durch Barrieren verändert werden, sodass es nur so viel Wasser wie nötig abführt."