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Sonnabend, 14.05.2022 - 18:15 Uhr

Dabrowski - auf zu neuen Heldentaten?

Aufn.: Pixabay

REGION

Hannover 96 hat in den vergangenen Jahren eine starke Rückentwicklung erlebt. Für eine lange Zeit war man Stammgast in der Bundesliga, mittlerweile findet man sich im hinteren Mittelfeld der Zweiten Bundesliga wieder. Unter Jan Zimmermann startete man desaströs in die Saison 2021/22, weswegen der Deutsche nach nur 151 Tagen im Amt entlassen wurde. An seiner Stelle steht seit Dezember Christoph Dabrowski an der Seitenlinie. Der gebürtige Pole ist seit 2013 im Verein tätig und soll die Mannschaft vor dem Abstieg retten.

 

Während man in der aktuellen Saison den Klassenerhalt fast fix in der Tasche hat, will der Verein in der Zukunft wieder weiter nach oben schauen. Doch dieses Jahr werden voraussichtlich einige hochklassige Vereine den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Die aktuelle Saison der 2. Bundesliga gehört zweifelsohne zu einer der aufregendsten aller Zeiten und die etlichen Mannschaften mit Erstligaerfahrungen machen sie außerdem zu einer der bestbesetzten in der Geschichte. Während in Deutschlands höchster Spielklasse kaum noch Abwechslung zu finden ist, wo sich der FC Bayern München nun die zehnte Meisterschaft in Folge sichern konnte, sieht es hier ganz anders aus. Wie Sportingbet Erfahrungen zeigen, ist das Interesse an der 2. Bundesliga enorm hoch und die Tabellensituation kurz vor Schluss unterstreicht warum. Mit einer realistischen Chance auf den Meistertitel für alle drei Spitzenteams bleibt es bis zum Ende spannend.

 

Weitere Erfolge will Dabrowski mit einem klassischen 4-2-3-1 System erreichen. Dabei soll ganz nach dem modernen deutschen Fußball ein hohes Pressing betrieben werden. Mit dem schnellen Zustellen der Gegner und dem ständigen Druck auf den Ballführenden sollen so die Bälle hoch erobert werden. Das würde die Schwächen von Hannover im Spielaufbau besser überdecken. Das Pressing hat Hannover in der Frühjahrssaison Punkte eingebracht, dennoch ist bisher kaum eine tiefergreifende Spielkultur entstanden. Vor allem, wenn der Gegner tief steht und den Hannoveranern den Spielaufbau überlässt, ist die Mannschaft zu unkreativ am Ball. Hier offenbart Dabrowski noch taktische Mängel und Anpassungsschwierigkeiten an den Gegner.

 

Während man in der Liga mittlerweile wenigstens den Abstieg vermieden hat, lässt sich das Abschneiden im DFB-Pokal sehen. Nachdem man in der ersten Runde Eintracht Norderstedt als Favorit besiegt hatte, folgten zwei Überraschungserfolge gegen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach, wobei beide Spiele mit 3:0 endeten. Im Viertelfinale folgte dann die klare Niederlage gegen RB Leipzig, dennoch kann man stolz auf die Spiele zurückschauen. Ein weiterer Lichtpunkt in der Saison war Sebastian Kerk. Er konnte vor der Saison um nur 50.000 Euro aus Osnabrück geholt werden. In der Liga hat er vom Team die meisten Tore (8) und Assists (5). Ebenso überzeugen konnte auch der Altstar Ron-Robert Zieler. Der ehemalige Nationaltorhüter ist noch immer ein sicherer Rückhalt und kann dem Team weiterhin mit seinen Paraden Punkte sichern. Seine Rückkehr nach der Verletzungspause im Winter war immens wichtig für die Mannschaft.

 

Seitdem Dabrowski im Dezember Hannover 96 übernommen hat, kann man einen Aufwärtstrend sehen. Die Mannschaft spielt einen interessanten Pressingfußball und wird den Klassenerhalt schaffen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie lange das System Dabrowski funktionieren kann. Bereits jetzt haben sich die ersten Teams auf das Pressing eingestellt und spielen den Ball nicht mehr von hinten heraus. Es wird spannend, wie sich Dabrowski daran anpassen kann. Ansonsten könnte man in Hannover schnell wieder einen neuen Trainer bekommen.