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Montag, 19.04.2021 - 12:21 Uhr

Immobilien in Hannover: So entwickelt sich der Kauf- und Mietmarkt

REGION

Laut der immowelt-Kaufpreis-Prognose 2021 werden die Kaufpreise für deutsche Bestandswohnungen bis Ende dieses Jahres deutlich steigen. Für Hannover prognostiziert die Analyse sogar eine 14-prozentige Steigerung – trotz Corona.

Wieso Corona die Immobilienpreise nicht bremst

Wie zu Beginn der Krise prognostiziert, hatte die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Wenn auch nicht die eigentlich erwarteten. Gerade Wohnimmobilien haben sich deutschlandweit rasant von einer kurzfristigen Preisdelle erholt. Unsicherheit gab es nur im ersten Lockdown. Anschließend setzte sich die seit Jahren zu beobachtende Wertsteigerung fort. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser 2020 um mehr als sieben Prozent. Besonders in Städten gibt es bei weiterhin hoher Nachfrage immer weniger Bauland. Weil sich diese Rahmenbedingungen nicht verändert haben, wirkt sich die Pandemie kaum auf die Branchen aus.

So entwickelt sich der Mietmarkt

Die Wertsteigerung von Bestandsimmobilien beeinflusst auch den Mietmarkt. Laut HAZ betragen die durchschnittlichen Mietkosten in Hannover Anfang des Jahres 8,46 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr macht dies einen fünfprozentigen Anstieg aus. Auch die Nebenkosten sinken 2021 nicht. Im Jahr 2018 sprach der Deutsche Mieterbund Hannover e.V. noch von monatlich 2,86 Euro pro Quadratmeter. Wegen der seit Januar für Öl- und Gasheizungen fälligen CO2-Steuer steigt der Preisdurchschnitt dieses Jahr weiter an. Davon abgesehen verbringen deutsche Mieter seit der Pandemie mehr Zeit zuhause. Auch das wirkt sich auf die durchschnittliche Gesamthöhe der Nebenkosten aus.

Verbraucher-Tipp: Fristen der Nebenkostenabrechnung beachten! Wenn Vermieter Forderungen nicht fristgerecht zustellen, sind die Kosten anfechtbar.

Wohin sich die Kaufpreise bewegen

Im deutschlandweiten Vergleich liegt der Immobilienmarkt Hannovers preislich noch immer im Mittelfeld. Beim Immobilienkauf müssen Verbraucher momentan mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.420 Euro rechnen. Laut Branchen-Experten wird Hannover die 4.000-Euro-Marke bis zum Jahresende knacken. Aufgrund von rückläufigen Renditen in Großstädten rücken Städte fernab der Metropolen seit längerer Zeit in den Fokus von Investoren. Diese Verschiebung schlägt sich auf die Kaufpreisentwicklung in Hannover nieder. Höhere Wertsteigerungen als in der niedersächsischen Landeshauptstadt sagen Prognosen in keiner anderen deutschen Region voraus.

60-prozentiger Preisanstieg bis 2030

Wie Die Welt berichtet, werden die Immobilienpreise wohl auch in den kommenden zehn Jahren stetig steigen. Für Eigentumswohnungen in Hannover rechnet man bis 2030 sogar mit einem mehr als 60-prozentigen Preisanstieg. Als Grund dafür gilt vor allem die gute wirtschaftliche Lage. Ähnliche Preisentwicklungen erwartet man für das bayrische Nürnberg. Für Verbraucher bedeuten diese Prognosen ein Umdenken.

Mieten oder kaufen?

Angesichts der prognostizierten Preisentwicklung für regionale Immobilien lohnt für Verbraucher in Hannover auch während der Pandemie der Immobilienkauf. Nicht nur für den Eigengebrauch, sondern auch als Investition. Wegen der pandemiebedingten Wirtschaftskrise verliert Geld an Wert. Wer sein Vermögen in Häuser oder Wohnungen bindet, hat umso höhere Renditechancen. Analog zu dem Immobilienwert in der Stadt werden in den kommenden zehn Jahren wohl auch die Mieten in Hannover steigen. Weiterhin zu mieten, wird Einwohner der niedersächsischen Landeshauptstadt teuer zu stehen kommen. Wer bereits Wohneigentum in der Stadt besitzt, sollte trotzdem über eine Investition nachdenken. Heute gekaufte Wohnungen und Häuser künftig zu vermieten, verspricht in zehn Jahren bedeutende Gewinne.

So steht es um Gewerbeimmobilien in Hannover

In den vergangenen Jahren hat sich Hannover zu einem vielversprechenden Standort entwickelt. Neben den sieben deutschen A-Städten ist die niedersächsische Landeshauptstadt längst in den Fokus von Investoren gerückt, die sich auf Dienstleistung oder Logistik konzentrieren. Vor allem die gute Verkehrsanbindung in alle Himmelrichtungen ermöglichte die Bedienung nationaler und internationaler Märkte. Ein Jahr vor der Krise lag das Investitionsvolumen bei etwa einer Milliarde Euro. Auch Anfang 2020 war die Lage vielversprechend. Bis die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie die Investitionslust bremsten. Trotzdem spricht die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Hannover mittlerweile wieder von einer Entspannung der Lage. Vor allem für Logistik und Online-Handel bleibt die Region ein attraktiver Standort.