Isernhagen
Sonnabend, 13.01.2018 - 13:57 Uhr

Neuwarmbüchens Ortsbrandmeister Frank Zeyn macht seinem Unmut deutlich Luft

Die Beförderten zusammen mit Ortsbrandmeister Frank Zeyn (rechts) und seinem Stellvertreter, Mitchell Holt (links).Aufn.: Bastian Kroll

NEUWARMBüCHEN

Er sei nun mal ein Mann klarer Worte und so machte Neuwarmbüchens Ortsbrandmeister Frank Zeyn am gestrigen Freitag, 12. Januar 2018, in seinem Jahresbericht während der Jahreshauptversammlung der Ortswehr seinem Unmut deutlich Luft. "So geht man einfach mit seinen Mitarbeitern nicht um, auch wenn sie ehrenamtlich sind", strafte der Ortsbrandmeister - bewusst nicht die gesamte Gemeindeverwaltung einbeziehend - Teile des Rathauses ab, als er auf die Zustände im Feuerwehrhaus zu sprechen kam.

 

"Und täglich grüßt das Murmeltier", leitete er ein, um dann auf den Umbau der Toilettenanlagen zu sprechen zu kommen. Hier sei ihm vom Ordnungamt im vergangenen Jahr zugesagt worden, die Planung für den Umbau anzugehen. Ein Termin hierfür sei abgesprochen worden, der allerdings anschließend ersatzlos gestrichen wurde. "Seither hat sich bei mir keiner mehr gemeldet", so der Ortsbrandmeister. "Wir freuen uns zwar über die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, aber das finde ich nicht fair, so geht man mit seinen Mitarbeitern nicht um", so Zeyn, der für die deutlichen Worte den Applaus der rund 80 Anwesenden erntete.

 

Diese setzten sich fast aus der gesamten aktiven Einsatzabteilung und vielen Förderern zusammen. Unter ihren auch Ortsbürgermeisterin Maren Becker und die 2. stellvertretende Bürgermeisterin Isernhagens, Christiane Hinze, Gemeindebrandmeister Clive von Plehn, die 1. Gemeinderätin Nicole Jürgensen, Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith und der Ehrenortsbrandmeister Helmut Bode.

 

Zuvor hatten die beiden Bürgermeisterinnen in ihren Grußworten noch einmal den hohen Stellenwert der Ortswehr im Ort hervorgehoben. Sie bekamen vom Ortsbrandmeister anschließend jedoch "Hausaufgaben" mit auf den Heimweg. Während der Stillstand zum Umbau der Toiletten nun Christiane Hinze schon während der Versammlung zu Gesprächen verleitete, so musste auch die Ortsbürgermeisterin keine frohe Botschaft mit nach Hause nehmen: "Das Kommando hat sich dazu entschlossen, in diesem  Jahr nicht mehr am Volkstrauertag teilzunehmen", so Zeyn. "Wir waren die einzige Institution beziehungsweise Verein, die an dieser Feierlichkeit teilgenommen hat. Wir waren mehr als die eigentlich Beteiligten an dieser Veranstaltung und mit mehr als 20 Kameraden dort. Damit mehr, als die Bevölkerung von Neuwarmbüchen inklusive Pastor und Bürgermeisterin zusammen. Hier muss sich was tun, dann sind wir gerne bereit, wieder daran teilzunehmen. Aber was mündlich dahergesagtes nehme ich nicht an, beim besten Willen nicht", erklärte er.

 

Zum Wirken der Ortswehr im vergangenen berichtete Zeyn von 26 Einsätzen zu denen die Ortswehr gerufen wurde. "Die Tendenz geht in Richtung Umwelteinsätze", urteilte er, nachdem er viele Sturm- und Unwettereinsätze aufgezählt hatte. Aber auch das Einsatzstichwort "Hilfslose Person hinter verschlossener Tür" nehme zu. Hier sei es gut, dass die Ortswehr nun auch über einen Gerätesatz Türöffnung verfüge, um schnell helfen zu können.

 

80 Termine standen im vergangenen Jahr für die Wehr an, bei denen von der Ortswehr mehr als 4000 Dienststunden erbracht worden sein. Von Ausbildungsdiensten, Übungen, Sonderdiensten bis hin zur Realbrandausbildung reichte das Spektrum. Zudem waren viele Aktive auf Lehrgängen und stolz konnte Zeyn verkünden, das nun zwei Drittel der 32 Aktiven als Atemschutzgeräteträger ausgebildet seien.

 

Die Ortswehr beteiligte sich zudem im Ort wie beispielsweise bei der Müllsammelaktion, beim Osterfeuer, Drachenfest oder Laternenumzug. Auch der "Tag der offenen Tür", zu dem in Neuwarmbüchen unter dem Motto "Auf ´ne Wurst" eingeladen wird, fand statt.

 

Insgesamt zählt die Ortswehr mit leichtem Anstieg nun 293 Mitglieder, darunter 224 fördernde Mitglieder, denen zeyn seinen besonderen Dank aussprach. Die Jugendfeuerwehr hat 11 Mitglieder, 16 Kinder sind in der Kinderfeuerwehr.

 

Zusammen mit Gemeindebrandmeister Clive von Plehn konnte Zeyn anlässlich der Jahreshauptversammlung zudem Ehrungen und Ernennungen vornehmen.

 

Zum Feuerwehrmann beziehungsweise Feuerwehrfrau wurden Julia Hildebrandt, Sophie Traue und Christoph Ley ernannt, Oberfeuerwehrmann dürfen sich nun Mirco Sievers und Stefan Dahnke nennen. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Jan Sievers und zum Löschmeister Benedikt Labove ernannt.

 

Für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Klaus Kraul (40 Jahre) sowie Günter Küker und Reiner Will (25 Jahre) ausgezeichnet.

 

Die Silberne Gemeindenadel für 15-jährige ehrenamtliche Arbeit erhielt der stellvertretende Ortsbrandmeister Mitchell Holt von der 2. stellvertretenden Gemeindebürgermeisterin Christiane Hinze ans Revers gesteckt.

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