Stadt versichert Einsatzkräfte zusätzlich: "Die geleistete Arbeit ist unbezahlbar"

Beim Stadtfeuerwehrtag in der Mensa der KGS Sehnde stellten die Funktionsträger der Stadtfeuerwehr Sehnde am gestrigen Sonntag ihre Jahresberichte 2015 vor. Es war Stadtbrandmeister Jochen Köpfer eine sichtliche Freude, für die Stadtfeuerwehr Sehnde in der diesjährigen Versammlung einen steigenden Mitgliederbestand mitteilen zu können. Immerhin waren im vergangenen Jahr 10 Übertritte aus den Jugendfeuerwehren zu verzeichnen, so dass jetzt 550 Personen den Ortsfeuerwehren der Stadt Sehnde angehören. Davon befinden sich 69 Frauen und 481 Männer in den Einsatzabteilungen. Zwei Neueintritte konnten die Feuerwehrmusikzüge verzeichnen.

Und für alle gab es im vergangenen Jahr auch viel zu tun. Die Feuerwehren mussten 220 Einsätze abarbeiten. Der größte Teil davon entfiel auf die technische Hilfeleistungen, hilfelose Personen hinter verschlossenen Türen und Unwettereinsätze. Diese Einsätze waren führend vor Brandeinsätzen. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Großbrände. In Sehnde brannte die KGS, ein Feuer vernichtete in Haimar die Alte Schmiede und im November brannte eine Scheune in Dolgen nieder, hier verendeten 15 Rinder. Durch den massiven Kräfteeinsatz konnten aber alle Nachbargebäude erfolgreich geschützt werden. Gefahrguteinsätze auf der Autobahn 2 hielten die Einsatzkräfte zeitaufwendig mit dem ABC Zug Region Hannover Ost in Atem.

Dennoch gab es auch einige kritische Worte des Stadtbrandmeisters. Im östlchen Stadtgebiet gibt es Probleme mit der Löschwasserversorgung, hier müssen mit den Versorger noch einige Hürden genommen werden, damit man endlich zusammenfindet und gezielte Lösungsgespräche voran bringt. Ein weiteres Sorgenkind ist die Ausfahrt am Feuerwehrhaus Müllingen-Wirringen. Nach einem Verkehrsunfall eines Einsatzfahrzeug haben sich die Vorahnungen bestätigt. Bereits beim Bau wurde verstärkt auf die Ausfahrtsituation auf die Landstraße hingewiesen. Alle Vorbehalte wurden jedoch in den Wind geschlagen. Hier muss dringend nachgebessert werden. Die Ausfahrt muss mit Warnschildern oder einem Blinklicht kenntlich gemacht werden.

Bürgermeister Carl Lehrke berichtete über die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen die voran gebracht wurden. Dieses Jahr wird es noch für Bolzum ein neues Fahrzeug geben. In Haimar ist man noch auf der Suche nach einem Grundstück für ein neue Feuerwehrhaus, es werden aber bereits intensive Gespräche geführt.

Weiterhin hat die Stadt Sehnde für alle Einsatzkräfte eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die dann eintritt, wenn die gesetztlichen Unfallversicherungen nicht nicht leisten dürfen, zum Beispiel bei Verletzungen die auf einer Vorschädigung beruhen. Sollte sich ein Mitglied im Übungsdienst oder Einsatzwesen eine solche Verletzung zuziehen, bestehe nun ein zusätzlicher Versicherungsschutz. Ganz bewusst habe sich die Stadt Sehnde zu diesem Schritt entschieden, da die geleistete Arbeit, die die Feuerwehrmitglieder in der Stadt Sehnde leisten, unbezahlbar ist betonte Carl Jürgen Lehrke.

Ralph Spannknebel wird in der Ausbildung die Funktion als Ausbildungsleiter von Michael Wanhela übernehmen, der sich nicht wieder aufstellen ließ. Bei der Truppmannausbildung konnten 22 Mitglieder ihre Ausbildung erfolgreich beenden. Auch ist ein positiver Anstieg der Lehrgänge an der NABK Celle festzustellen.

Im Stadtgebiet stehen 148 ausgebildete Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Die stetige Fortbildung und Ausbildung mit den Atemschutzgeräteträgern ist eine wichtige Veranstaltung, die in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) Burgdorf oder den Ortsfeuerwehren durchgeführt wird. Im vergangenen Jahr wurden 12 Atemschutzträger neu ausgebildet.

Stadtjugendwart Carsten Ude verzeichnet einen Rückgang an Mitgliedern in den Jugendfeuerwehren der Stadt Sehnde. Dies ist aber dem positiven Effekt zuzuschreiben, das mehrere Jugendliche an die aktive Wehr übergeben werden konnten. Auf vielen Veranstaltungen waren die Jugendlichen wieder aktiv, so war das Ferienzeltlager in Goldenstedt trotz teilweise schlechtem Wetter ein besonderes Erlebnis.

Auch die Kinderfeuerwehr ist geschrumpft, insgesamt sind nur noch 131 Kinder in den Kinderfeuerwehren aktiv, teile Birgit Bettmann als Stadtkinderfeuerwehrwartin mit. Durch die sehr gute Kinder-und Jugendarbeit wurden 43 Kinder an die Jugendfeuerwehr übergeben. Eine erstmalige Waldralley ist sehr gut angenommen worden und wird auf jeden Fall wiederholt.

Im Bereich der Pressearbeit wurde Chris Rühmkorf als weiterer Pressesprecher aufgenommen. Nach Absolvierung einiger Seminare und Lehrgänge besteht das Presseteam nun aus vier Pressesprechern, die sich aufteilen und eine 24-Stunden-Erreichbarkeit gewährleisten. Durch das Team der Presse und Öffentlichkeitsarbeit wurde für die Stadtfeuerwehr Sehnde eine Homepage erstellt unter www.stadtfeuerwehr-sehnde.de können viele Neuigkeiten und Verlinkungen zu den jeweiligen Ortsfeuerwehren abgerufen werden.

Mit Freude verlieh Regionsbrandmeister Karl Jürgen Mensing das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes an Heinz Dennis für 50 Jahre Mitgliedschaft. Sven Grabbe und Hans Heimann wurden für 40 Jahre, Sascha Hengstmann und Hans Hennig Busch für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt.

Im Anschluss beförderte Stadtbrandmeister Jochen Köpfer: Thomas Meine zum Löschmeister sowie Chris Rühmkorf und Fabian Lehrke zum Oberlöschmeister. Diethelm Huch wurde als stellvertretender Stadtbrandmeister und Andreas Preß als stellvertretender Ortsbrandmeister Dolgen in ihren Ämtern bestätigt.