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„Zu viel“? Vielleicht bist du einfach genau richtig – nur nicht für jeden

[REGIIN]

Kennst du das Gefühl, dass du in Freundschaften oft zu intensiv bist? Zu emotional? Zu direkt? Zu laut? Oder einfach zu ehrlich? Und dann kommt dieses miese Gefühl: Bin ich zu viel für andere? Vielleicht muss ich statt mit Freunden ausgehen, zu Hause legale Online-Sportwetten genießen und weniger von mir zeigen. Weniger Gefühle. Weniger Meinung. Weniger Nähe. Einfach um zu passen.

Aber was, wenn du gar nicht „zu viel“ bist – sondern einfach nur bei den Falschen gelandet bist?

Woher kommt dieses Gefühl?

Viele Menschen, vor allem sensible, ehrliche oder leidenschaftliche Menschen, kennen das Gefühl. Es kommt oft nicht aus dem Nichts. Vielleicht hast du es gehört. Zwischen den Zeilen oder ganz direkt: „Du nimmst dir alles zu Herzen.“,  „Du denkst zu viel nach.“, „Du brauchst zu viel Nähe.“,  „Du übertreibst.“

Solche Aussagen prägen. Sie machen dich klein. Und irgendwann glaubst du sie.

Doch oft ist das Problem nicht, dass du zu viel bist. Sondern dass dein Gegenüber zu wenig aushält. Oder zu wenig gibt.

Was ist „zu viel“?

„Zu viel“ ist keine objektive Kategorie. Es gibt keinen Maßstab, der sagt: So viel Emotion, Energie oder Meinung ist erlaubt – und alles darüber ist übertrieben.

„Zu viel“ heißt in Wahrheit oft: „Du passt nicht in mein Bild.“ oder „Deine Offenheit fordert mich heraus.“

Menschen, die selbst wenig Nähe zulassen können, erleben emotionale Offenheit oft als „zu viel“. Menschen, die sich selbst wenig reflektieren, finden intensive Gespräche „anstrengend“.

Freundschaft ist kein Puzzle, das immer passen muss

Nicht jede Verbindung ist tief. Und nicht jede Nähe ist gut für dich. Manchmal halten wir an Freundschaften fest, die uns nicht mehr gut tun. Aus Gewohnheit. Aus Schuldgefühl. Aus Angst vor dem Alleinsein.

Doch Freundschaft sollte kein Kampf sein. Keine Bühne, auf der du dich kleiner machen musst. Sondern ein Raum, in dem du wachsen darfst.

Warum du dich nicht kleiner machen solltest

Wenn du dich in einer Freundschaft dauernd zurückhältst – um nicht „zu viel“ zu sein –, passiert etwas Gefährliches: Du verlierst Stück für Stück dich selbst.

Du hörst auf, ehrlich zu sagen, was du denkst. Du verbiegst dich, um niemandem auf die Nerven zu gehen. Du lachst mit, obwohl dir nicht nach Lachen ist.

Und irgendwann erkennst du dich kaum wieder. Du wirst zur Version von dir, die „funktioniert“. Aber nicht echt ist. Das kostet Kraft. Hast du diese Kraft? Wahrscheinlich nicht. Kaum jemand hat.

Mit den Richtigen bist du nie „zu viel“

Die Wahrheit ist: Bei den falschen Menschen wirst du immer zu laut, zu leise, zu direkt, zu sensibel, zu anders sein.

Aber bei den richtigen Menschen bist du einfach du. Da musst du dich nicht erklären. Da darfst du weinen, lachen, denken, fühlen – ohne dich zu schämen. Da musst du dich nicht verstecken oder filtern.

Das bedeutet nicht, dass ihr immer gleich denkt. Oder euch nie streitet. Aber da ist Respekt. Vertrauen. Und ein ehrliches Interesse an deinem Inneren.

Wie du erkennst, ob eine Freundschaft dir gut tut

Stell dir diese Fragen:

  • Fühlst du dich gesehen – oder ständig übergangen?
  • Kannst du ehrlich sprechen – oder hältst du vieles zurück?
  • Bist du nach dem Treffen erfüllt – oder erschöpft?
  • Wirst du akzeptiert – oder bewertet?

Wenn du öfter das Gefühl hast, dich verbiegen zu müssen, ist das ein Warnzeichen. Nicht immer bedeutet es, dass du sofort loslassen musst. Aber es bedeutet, dass du hinschauen solltest.

Warum es okay ist, sich zu verändern

Du darfst dich weiterentwickeln. Und du darfst merken, dass manche Freundschaften nicht mehr zu dir passen. Das ist kein Verrat. Kein Drama. Kein Zeichen von Undankbarkeit. Sondern ein Zeichen von Wachstum. Manche Menschen waren richtig für eine bestimmte Phase deines Lebens. Aber nicht für dein Jetzt.

Und das ist okay.

Der Schmerz des Loslassens – und was danach kommt

Manchmal ist der Abschied von einer Freundschaft schwerer als der von einer Liebe. Vor allem, wenn ihr viele Jahre verbunden wart. Der Schmerz ist real und du darfst ihn fühlen. Doch danach kommt auch Raum für neue Begegnungen, für Menschen, die dich sehen, wie du bist. Die deine Tiefe nicht fürchten, sondern feiern.

Und oft merkst du erst im Nachhinein, wie viel Last du getragen hast – und wie frei du ohne sie atmen kannst.

Wenn du dich immer wieder fragst, ob du zu intensiv, zu emotional, zu ehrlich oder zu kompliziert bist – dann atme kurz durch. Du bist du, und es ist sehr schön…

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