Rat beschließt einstimmig Mensa-Neubau in Altwarmbüchen
Grüne sehen wichtigen Meilenstein für Ganztag und Bildungsgerechtigkeit
Der Gemeinderat Isernhagen hat am 8. Mai 2025 einstimmig die überplanmäßige Ausgabe für den Neubau der Mensa an der Grundschule Am Jacobiwäldchen beschlossen. Die Entscheidung fiel in der öffentlichen Ratssitzung im Schulcampus Altwarmbüchen und gilt als entscheidender Schritt, damit der Ganztagsbetrieb Am Jacobiwäldchen wie geplant zum Sommer 2026 starten kann.
„Gute Bildung ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für jede Kommune“, betont Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen. „Mit dem Neubau der Mensa schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Kinder unabhängig von der familiären Situation verlässlich betreut und gefördert werden – das ist ein Beitrag zu echter Chancengleichheit.“
Auch Fraktionsvorsitzender Fabian Peters macht deutlich: „Der Ganztag ist keine Randnotiz im Bildungssystem – er ist ein Kernbestandteil moderner Schulentwicklung. Dass der Rat hier einstimmig gehandelt hat, ist ein starkes Signal für unsere Kinder und Familien.“
Im Haushaltsplan hatte die Gemeinde für den Mensabau 1,38 Millionen Euro eigene Mittel vorgesehen und zusätzlich hatte man sich 660.000 Euro Förderung durch das Land erhofft – doch diese fallen weg. Obwohl die ursprünglich kalkulierten Baukosten von 2,1 Millionen Euro auf rund 1,9 Millionen Euro gesenkt werden konnten, blieb damit eine Finanzierungslücke von rund 520.000 Euro. Im Rat war deshalb erneut Kritik an der fehlenden Kostenübernahme durch das Land laut geworden – zumal die Reduktion der Baukosten auch mit funktionellen Einbußen wie dem Wegfall von Toiletten an der Mensa verbunden ist. Unter dem Strich einigten sich die Ratsmitglieder dennoch, weil ohne zeitnahe Vergabe der Arbeiten der straffe Bauzeitenplan bis 2026 ins Wanken geraten wäre. Die Grüne Haushaltspolitikerin und Ratsfrau Jessica Rothhardt kritisiert, dass „der Mensabau unter dem Aspekt der zu leistenden Nachmittagsbetreuung quasi alternativlos ist. Es ist und bleibt höchst ärgerlich, wie sich Bund und Land hier aus der Verantwortung stehlen und die Kommunen mit immensen Kosten allein lassen.“
Intensive Debatte um Sanitäreinrichtungen – Kompromiss zur Nachrüstbarkeit
Im Vorfeld des Ratsbeschlusses fand am vorangegangenen Montag, 5. Mai, eine große Sondersitzung mehrerer Ausschüsse sowie des Ortsrates Altwarmbüchen statt, in der intensiv darüber diskutiert wurde, ob Toiletten in den Mensabau integriert werden sollen. Die Verwaltung hatte aus Kostengründen auf den Einbau verzichtet. Die Fraktion der Grünen forderte den Bau von Toiletten im direkten Zusammenhang mit der Mensa. Dieser Antrag wurde mehrheitlich von den Ratsmitgliedern von der CDU und FDP abgelehnt. Den Grünen gelang es, einen Kompromiss auszuhandeln: Beim Bau der Mensa werden nun Leerrohre und Anschlusspunkte mitverlegt, sodass bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt Toiletten angebaut werden können.
„Somit haben wir einen guten und vernünftigen Kompromiss gefunden“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Fabian Peters, betont jedoch: „So richtig glücklich sind wir nicht, weil keine Toiletten an der Mensa eingeplant sind. Aber jede weitere Anpassung hätte den Zeitplan gesprengt.“
Ratsfrau und Mitglied der Grünen Fraktion, Ute Wolf, ergänzt: „Eigentlich haben CDU und FDP die Notwendigkeit bereits erkannt, möchten aber jetzt noch nicht so viel Geld dafür ausgeben. Das ist bedauerlich.“ Auch Ratsfrau Anke Schmidt von Bündnis 90/Die Grünen ist die Entscheidung ein wichtiges Anliegen: „Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass es jetzt nur bei Leerrohren bleibt. In einer Grundschule wird an Toiletten direkt im Mensabereich gespart – zuerst war es der Preis, jetzt ist es die mögliche Zeitverzögerung. Das zeigt, wie problematisch die Prioritätensetzung ist.“
Ein wichtiger Schritt – mit Blick nach vorn
Die neue Mensa soll Platz für rund 120 Kinder bieten. Damit entsteht die bauliche Grundlage, um den Ganztagsbetrieb der Grundschule Am Jacobiwäldchen zu realisieren – ein entscheidender Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Förderung aller Kinder in Isernhagen.
„Wir freuen uns, dass ein wichtiger Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit in Isernhagen gelungen ist“, sagt Fabian Peters. „Jetzt geht es darum, diesen Weg konsequent weiterzugehen – mit Investitionen in Bildung, Betreuung und Chancengleichheit.“
Nächste Schritte
Schon über Pfingsten soll das Leistungsverzeichnis durch die Bauverwaltung veröffentlicht werden. Der Baubeginn ist für Juli geplant. Damit bleibe wenig zeitlicher Spielraum – Ziel bleibt, die Mensa pünktlich zum Sommer 2026 fertigzustellen.
„Jetzt heißt es, Ärmel hochkrempeln – wir alle wollen, dass unsere Kinder im August 2026 ihr Mittagessen in einer funktionsfähigen Mensa bekommen“, so Fabian Peters.
„Mit dem einstimmigen Ratsbeschluss vom 8. Mai 2025, der die Kompromisslösung der Grünen beinhaltet, hat die Gemeinde Isernhagen eine wichtige bildungspolitische Weiche gestellt“, teilen die Grünen abschließend mit.