Sehnde

In Sehnde möchte und soll eine Frau Bürgermeisterin werden

[SEHNDE]

Wird nach der Kommunalwahl im Herbst 2026 in Sehnde eine Frau als Bürgermeisterin die Geschicke der Stadtverwaltung lenken? Diese Frage hat ihre Berechtigung, denn der SPD-Ortsverein hat mit der 52 Jahre alten Daniela Busche eine Frau nominiert. Am gestrigen Donnerstag, 8. Mai 2025, hat die Partei ihre Kandidatin der Öffentlichkeit vorgestellt. Daniela Busche ist parteilos und wird es auch bleiben.

Die Kandidatin erläuterte ihre Entscheidung damit, dass sie sich für die Sache einsetzen will, dass sie allen Parteien gegenüber für Vorschläge und Kompromisse offen sein und so eine gesunde und konstruktive Atmosphäre im Sehnder Rat erreichen möchte. „Für mich geht es um Sehnde, um die Sache selbst und nicht um die Partei oder meinen persönlichen Erfolg. Ich möchte etwas für Sehnde erreichen, gestalten und dabei die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen. Ich habe so viel Energie, die muss doch gut eingesetzt werden.“

„Eine Unterstützung und Kandidatur über die Liste der SPD erfolgt, weil Daniela Busche die Wunschkandidatin der SPD ist und es durchaus Überschneidungen in den Zielen und Vorstellungen für die Zukunft in Sehnde gibt“, erläuterte Parteichefin Andrea Gaedecke. Es habe seit längerer Zeit im Vorfeld Gespräche mit geeigneten Bewerbern und Bewerberinnen gegeben. „Entweder passte das Profil nicht oder das Interesse war nicht groß genug, sich dieser Aufgabe stellen zu wollen. Aus der Fraktion heraus habe sich leider keine Kandidatur ergeben.“

Daniela Busche ist die erste Sehnder Kandidatin und wäre bei erfolgreicher Wahl auch die erste Frau an der Spitze der Stadt Sehnde. „Das wäre ein historischer Schritt in der Sehnder Politik“, sagte Max Digwa. Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion.

Daniela Busche ist in Sehnde verwurzelt: Aufgewachsen in der Wasseler Straße, verheiratet und hat mit ihrem Mann einen gemeinsamen Sohn. Daniela Busche ist Oberregierungsrätin beim Land Niedersachsen und sie führt zusammen mit ihrem Mann seit 2012 einen in Sehnde ansässigen Gewerbebetrieb. Ihre Karriere begann sie 1992 im Finanzamt Hannover-Mitte in der Steuerverwaltung. Durch die persönliche Weiterentwicklung und den Wunsch nach Herausforderungen wechselte sie zur damaligen Oberfinanzdirektion (OFD) – jetzt Landesamt für Steuern (LStN) – und wurde dort im Bereich des Präsidialbüros und des Inneren Dienstes beschäftigt. Durch die Einführung von CARE für die Landesverwaltung, welches ein psychosoziales Netzwerk für psychisch erkrankte Beschäftigte bietet, wechselte Busche zum Niedersächsischen Finanzministerium und nach dem Regierungswechsel im Jahr 2014 zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Um für die dort anstehenden Themen mit Herzblut zur Verfügung zu stehen, absolvierte sie einen Laufbahnwechsel in die „Allgemeine Verwaltung“.

Ihre Stärken konnte sie im Bereich Arbeit und Gesundheit, Ressortübergreifende Personalentwicklung und später dann Arbeitgebermarketing und Nachwuchsgewinnung einsetzen. 2022 wechselte Busche nach Abschluss ihres größten Projektes – der Einführung einer Arbeitgeber-Dachmarke (SICHER) für Niedersachsen zur Niedersächsischen Staatskanzlei, um sich auch hier höheren Anforderungen zu stellen. Im Inneren Dienst war sie für Themen wie Arbeitsschutz, psychische Gefährdungsbeurteilung und Liegenschaftsmanagement zuständig. 2023 wechselte Daniela Busche zum Niedersächsischen Finanzgericht, um hier den Laufbahnwechsel in den ehemaligen höheren Dienst zu absolvieren. Dies hat sie im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Sie arbeitet dort mit Führungsverantwortung für etwa 50 Beschäftigte. Wichtige Themen in der Führung sind ihr Kommunikation, Partizipation, Transparenz und gesundes Führen.

Auf eine kommunalpolitische Erfahrung kann sie derzeit bis jetzt nicht zurückblicken, was aber durchaus von Vorteil sein könne. Einen frischen und unbefangenen Blick auf Themen zu haben, ermögliche vielleicht auch neue Impulse. Busche legt Wert auf Kommunikation, Transparenz und Teilhabe. Wichtig ist ihr, die Bürgerinnen und Bürger nicht im Dunklen über Themen und auch zu Wort kommen zu lassen. Themen, wie den Rathaus-Neubau oder die neue Mitte Sehnde sind für sie wichtige Themen, bei denen es mehr Aufklärung für die Bürger benötigt.

Wie sie überhaupt auf die Idee gekommen ist, sich für das Amt zu bewerben: „Ich habe im kleinen Kreis mal darüber gesprochen, und mein Mann hat das eines Tages an einem Sehnder SPD-Mitglied erzählt. So ist das entstanden.“

Aktuell führt Olaf Kruse (SPD) seit 2019 als Bürgermeister die Verwaltungsgeschäfte im Rathaus, er hat allerdings bereits vor geraumer Zeit verkündet, dass er nicht erneut kandidieren werde.

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