Neue Bauordnung erhöht das Solarpotenzial auf Isernhagens Dächern
Solarstrom ohne Abstand bei Reihenhäusern

Gute Nachrichten für Hausbesitzer in Isernhagen: Mit einer aktuellen Änderung der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) am 16. April 2025 fällt ein großes Hindernis für den Ausbau von Photovoltaik auf Reihen- und Doppelhäusern weg. Ab sofort sind keine Brandschutzabstände mehr nötig – sofern das Gebäude unter sieben Meter hoch ist. „Gerade in Ortsteilen mit vielen Reihen- und Doppelhäusern – wie beispielsweise in Altwarmbüchen oder Isernhagen N.B. – bringt das eine spürbare Erleichterung“, so die Grünen Isernhagen in einer Pressemitteilung.
Mehr Platz für Sonnenstrom
Wer bisher sein Dach mit Solarmodulen bestücken wollte, musste Abstand halten – zur sogenannten Brandwand zwischen zwei Häusern. Zunächst waren es 1,25 Meter, dann wurden sie 2023 auf 50 Zentimeter reduziert. Doch selbst das war für viele Dächer zu viel: Die Module mussten kleiner geplant werden, Ertrag und Wirtschaftlichkeit litten. Jetzt ist klar: Bei Häusern unter sieben Metern Höhe dürfen die Module bis ganz an die Wand heran. Das steigert nicht nur die Leistung der Anlage, sondern macht sie auch finanziell attraktiver.
Was heißt „unter sieben Meter“ überhaupt?
Entscheidend ist nicht die Höhe bis zur Dachspitze, sondern die Höhe bis zur Oberkante des Fußbodens des höchsten Aufenthaltsraums. Heißt konkret: Hat ein Haus ein ausgebautes Dachgeschoss, zählt dessen Fußbodenhöhe. Ein nicht bewohnter Dachboden oder Spitzboden bleibt außen vor.
Beispiel: Ein Haus hat ein Erd- und ein Obergeschoss mit jeweils 2,75 Meter Raumhöhe. Damit liegt die relevante Gebäudehöhe bei 5,50 Metern – selbst wenn die Dachspitze bei über acht Metern liegt. Solche Gebäude gehören zur Gebäudeklasse 1–3 – und genau hier greift die neue Regelung.
Grüne Isernhagen begrüßen Änderung
Die Grünen Isernhagen sehen in der Änderung der Niedersächsischen Bauordnung eine wichtige Weichenstellung für die lokale Energiewende. „In weiten Teilen von Isernhagen mit seinen vielen Reihenhäusern und Doppelhaushälften wurde das Potenzial für Solaranlagen bisher durch die Abstandsregelung stark begrenzt“, sagt Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen. „Jetzt können Dächer endlich effizient genutzt werden – das ist ein echter Fortschritt für mehr Klimaschutz und Energieunabhängigkeit.“ Die neue Regelung bringt nicht nur ökologische, sondern auch handfeste ökonomische Vorteile: Mehr Dachfläche bedeutet mehr Solarstrom und eine schnellere Amortisation der Investitionen.
Was bleibt wichtig?
Trotz der Erleichterungen gelten weiter klare Vorgaben: Die Brandwand selbst darf nicht überbaut werden, und Solarmodule dürfen nicht über zwei Gebäude hinweg verbunden werden – etwa durch gemeinsame Leitungen. Auch bei höheren Gebäuden (über sieben Meter) oder Sonderbauten wie Schulen, Kitas oder Pflegeheimen gelten weiterhin besondere Regeln und Schutzabstände.
Ein starkes Signal für die Energiewende vor Ort
„Die Änderungen der NBauO setzen ein klares Zeichen: Die Energiewende soll nicht länger am Baurecht scheitern. Insbesondere in einer Gemeinde wie Isernhagen, in der viele Menschen in Reihen- oder Doppelhäusern wohnen, ist die Entfesselung der Dachflächen ein echter Hebel. Der Weg zum eigenen Sonnenstrom war selten so frei wie jetzt“, so die Grünen Isernhagen abschließend.