Bürgermeister begrüßt angehende Kita-Kräfte
LEHRTE
Dass die Lage bei der Anzahl der Mitarbeiter in Kindertagesstätten angespannt ist, ist fast in jeder Kommune so. So auch in Lehrte. Die Lehrter Stadtverwaltung fördert daher neue Kräfte in den Kitas. Und lud sie gestern in die Kita am Hohnhorstweg zur Begrüßung durch den Lehrter Bürgermeister Frank Prüße ein.
"Ich freue mich, dass sie da sind", so Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße zu den neuen Kita-Kräften, die den praktischen Teil ihrer Ausbildung bei der Stadt Lehrte absolvieren. "Wir brauchen dringend Erzieher", erklärte er von der Idee 2019, dieses mit städtischen Mitteln zu fördern. Denn dass die angehenden Kita-Kräfte während ihrer Ausbildung kein Gehalt bekommen, "ist volkswirtschaftlicher Blödsinn". Grundsätzlich ist die Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz und der weitergehenden Ausbildung zum Erzieher oder Erzieherin schulisch. Der praktische Teil werde dann in Form von Praktika absolviert. "Um Geld zu verdienen, müssen sie dann nebenbei noch arbeiten, was der Ausbildung nicht förderlich ist", erklärt Markus Lechelt, Fachdienstleiter Kinderbetreuung der Stadt Lehrte.
Gerade bei Quereinsteigern oder bereits eingesetzten Kita-Kräften sei das fehlende Geld auch ein Argument gegen die Ausbildung. Der Rat der Stadt Lehrte hat erstmals im Jahr 2022/23 elf Stellen im Haushalt genehmigt, um den angehenden Kita-Kräften die Ausbildung zu erleichtert: Sie bekommen einen Arbeitsvertrag und arbeiten in den Kitas für den praktischen Teil und gehen parallel zur Schule. Zu sei ein Nebenjob nicht unbedingt notwendig. Da die angehenden Kita-Kräfte nicht Vollzeit arbeiten, absolvieren auf den nunmehr 23 vorhandenen Stellen 29 Personen eine Ausbildung zur/zum sozialpädagogischen AssistentIn und neun Personen eine Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten ErzieherIn. In diesem Jahr starteten 26 sozialpädagogischen AssistentInnen und zwei ErzieherInnen. Was die Stadt Lehrte vor zwei Jahren noch als Vorreiter ins Leben gerufen hat, wird heute von anderen Kommunen ebenso gehandhabt, weiß Markus Lechelt.
Die anfängliche Zurückhaltung im Rat, dass die Kita-Kräfte nach der Ausbildung in andere Kommunen abwandern würden, sieht Lechelt nicht und habe sich auch nicht bestätigt. Und auch Frank Prüße erklärte den Anwesenden mit einem Vergleich auch dem Fußballsport: "Wer gute Nachwuchsarbeit macht, hat auch am Ende ein gutes Team." Es seien entgegen der Befürchtungen kaum zuvor ausgebildete Kita-Kräfte gegangen. Sie seien geblieben und hätten zum Teil auch gleich die nächste Ausbildung angeschlossen.
Die Stadt Lehrte bietet den Kita-Kräften zudem in diesem Jahr 37 verschiedene Fortbildungsmaßnahmen an. Darüber hinaus ermöglicht die Stadt Lehrte den im Gruppendienst eingesetzten sozialpädagogischen AssistentInnen die nebenberufliche Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten ErzieherIn.
"Ich wünsche ihnen viel Spaß", gab der Bürgermeister den angehenden Kita-Kräften auf den Weg. Und sollten diese irgendwas stören, so seinen die Kita-Leitungen die besten Ansprechpartner. "Viele Probleme sind Missverständnisse"; erklärte Prüße. Die Stadt Lehrte biete ein gutes Kita-System. "Da geht man nicht einfach weg", so Prüße, "und darauf bauen wir".
Markus Lechelt ermutigte die 28 "neuen" am gestrigen Sonnabend, die Gelegenheit zu nutzen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Denn aufgrund der Vielzahl der schulischen Ausbildungsmöglichkeiten würden sich diese kaum kennen. Zumal sie sich über die elf städtischen Kitas verteilen und daher sonst wenig Kontakt zueinander hätten.