NachtGedanken im Kulturkaffee: Wie reich darf man sein? Über Gier, Neid und Gerechtigkeit
ISERNHAGEN FB
Das Kulturkaffee Rautenkranz, Hauptstraße 68 in Isernhagen F.B., lädt zur zweiten Folge einer neuen Veranstaltungsreihe ein. Die Reie "Nachtgedanken",die in regelmäßigen Abständen Fragen zur Zeit stellt, versucht mit Hilfe von Experten Antworten zu finden.
Am Donnerstag, 3. November 2022, 20 Uhr, ist Christian Neuhäuser, Juniorprofessor für Philosophie TU Dortmund, zu Gast beim 2. Isernhagener Gesprächssalon. Er stellt seine Arbeit über Phänomen Reichtum vor. Als Moderator konnten die Veranstalter den bekannten Journalisten und Niedersachsen-Korrespondent für Politik und Soziales der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, Michael B. Berger, gewinnen. Er führt durch den Abend und lädt Gast und Publikum zum Gepräch ein.
Reichtum ist dann gerechtfertigt, wenn er erarbeitet wurde - so denken viele. Aber das ist in den Augen des Philosophen Christian Neuhäuser eine Fiktion: Reich werde man nie allein durch Leistung, es müssten drei Glücksfaktoren hinzukommen.
Moralisch gerechtfertigt scheint Reichtum in den Augen vieler vor allem dann zu sein, wenn er allein auf eigener Leistung beruht. Das ist Christian Neuhäuser zufolge aber eine Fiktion. "Ich will nicht sagen, dass Leistung keine Rolle spielt, aber er beruht nie nur auf eigener Leistung", sagt er. Dass Leistung, Qualität und Talent sich nicht im gleichen Verhältnis in Erfolg und Rendite widerspiegeln, sondern dass sich der Erfolg auf wenige "Superstars" konzentriert.
Christian Neuhäuser, Jahrgang 1977, hat Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und Sinologie in Göttingen, Berlin und Hongkong studiert. Er hat 2010 in Potsdam mit einer Arbeit über den moralischen Status von Unternehmen promoviert.
Seit 2014 ist Christian Neuhäuser Professor für Philosophie und Geschäftsführender Direktor am Institut für Philosophie und Politikwissenschaft an der TU Dortmund. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theorien der Würde, der Verantwortung und des Eigentums. Er arbeitet zu Fragen der Wirtschaftsethik und der Philosophie der Internationalen Politik, hier vor allem zu Fragen der globalen Wirtschaftsordnung.
Veröffentlicht hat er unter anderem ein philosophisches Buch über die Verantwortung von Unternehmen, ein Handbuch Angewandte Ethik sowie zur Gerechtigkeit und eine Einführung in das vielseitige Denken von Amartya Sen. Seine beiden letzten Buchpublikationen sind "Reichtum als moralisches Problem" (2018) und "Wie reich darf man sein?: Über Gier, Neid und Gerechtigkeit." (2019).
Der Eintritt kostet 10 Euro. Der Einlass beginnt um 18 19 Uhr mit der Möglichkeit, sich kulinarisch auf den Abend einzustimmen. Voranmeldungen und Reservierungen werden erbeten unter den Rufnummern 05139/9789050 und 0172/4341092 sowie per Mail an info(at)rautenkranz-kultur.de.