Lehrte
Sonnabend, 30.07.2022 - 13:30 Uhr

Sozialdemokraten teilen beim Königsfrühstück aus

Der Gewinner der Roten Laterne, Hans-Jürgen Licht (links am Pult) unterstrich, dass die SPD den Schützenplatz nicht für eine Wohnbebauung hergeben wolle.Aufn.: Bastian Kroll

LEHRTE

Hauptattraktion des Königsfrühstücks während des Lehrter Schützen- und Volksfestes sind die Ansprachen der Gewinner des Silbertellers wie auch der Roten Laterne, dem Sieger und Verlierer des Ratsschießens. Heute standen die Reden wieder traditionall auf dem Programm

 

In diesem Jahr konnten nur 13 Mitglieder des Rates an dieser sportlichen Auseinandersetzung teilnehmen, vier von ihnen hatten zudem mindestens eine Fahrkarte geschossen, so dass neun Teilnehmer in die Wertung kamen. Den Sieg und somit den Silberteller holte sich Petra Wegener und das Schluss-"Licht" bildete Hans-Jürgen Licht, der hierfür die Rote Laterne in Empfang nehmen durfte. "Nomen ist also Omen", urteilte er als Sozialdemokrat über die Lampe, das Licht, und dieses "sogar in der passenden Farbe". Rund 450 Gäste waren am heutigen Sonnabend, 20. Juli 2022, zum Königsfrühstück gekommen.

 

"Liebe Leute von der CDU, nun gebt es doch heute nun wenigstens zu: Das hättet ihr nicht gedacht, dass ein Sozialdemokrat euch plattgemacht", freute sich Petra Wegener in ihrer Rede über den Gewinn des Silbertellers. Schon bei der Bekanntgabe der Ergebnisse vor neun Tagen spottete sie: "Ich wollte nur nicht den letzten Platz belegen werden. Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr alle so schlecht seid."

 

Sie zog daraufhin über die Bundespolitik her: Über die Nutzung des Privatjets von Friedrich Merz, Robert Habeck von den Grünen und Christian Linder von der FDP, der lieber in lange Flitterwochen fliegen solle, "wir werden auch garantiert nicht stören, denn das Wort 'Schuldenbremse', das wollen wir nicht mehr hören", reimte sie. Und dem Grünen-Ratsmitglied Christian Galius half auch der "schöne Robert" in Berlin nicht, "er hat ja nicht mal alle Schüsse auf die Scheibe gebracht", spottete Petra Wegener.

 

Die Anwesenden nahmen es mit Humor: Mit Standing Ovations - vor allem aus dem Reihen der Ratsmitglieder aller Fraktionen - wurde die Sozialdemokratin verabschiedet, die ihre Rede sogar mit einer Gesangseinlage zum Lied "An der Nordseeküste", das sie sich von der Musikkapelle Grünsfeld einspielen ließ, garniert hatte.

 

Die Spottreden gehören zum "guten Ton" des Schützenfest-Königsfrühstücks. Auch wenn in diesem Jahr zwei Sozialdemokraten austeilen durften und der politische Gegner keine Chance zur Retourkutsche hatte. So schloss sich Hans-Jürgen Licht als zweiter sozialdemokratischer Redner des Tages an.

 

"Dass wir hier feiern können, das freut mich schon, auch auf dem Schützenplatz mit Tradition. Unser'n Schützenplatz zu bebauen, und ihn damit uns zu klauen, war keine gute Idee - und viele sagen 'ne, ne, ne', allen voran die SPD", reimte der Sozialdemokrat, und erntete den Applaus der Schützen. "Das Schützenfest gehört auf die 1A-Lage, nicht auf die C-Fläche, oder hinter die alte Kläranlage", betonte er. Er dankte allen, die die SPD hierbei unterstützten, "damit die schwarze Idee hier keine Schule macht. Damit das Schützenplatz da bleibt, wo es hingehört, im Herzen unserer Stadt". "Wir sind hier und feiern laut, damit uns niemand unseren Schützenplatz klaut. Wir feiern für immer hier, und trinken auch dabei unser Bier", so Hans-Jürgen Licht.

 

Begleitet vom Lied "Ich geh mit meiner Laterne" trat er vom Rednerpult ab. Nicht ohne zuvor noch 50 Liter Bier zu spenden. 

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